PATTAYA, THAILAND – Dutzende Straßenhändler sind beim Internationalen Feuerwerksfestival in Pattaya auf eine ausgeklügelte Betrugsmasche hereingefallen und verloren Einlagen sowie Warenkosten.
Festtagsstimmung kippt am Strand
Gegen 16 Uhr spielten sich am Pattaya Beach nahe dem bekannten Segelboot-Denkmal chaotische Szenen ab. Kommunalangestellte der Stadt Pattaya ordneten die sofortige Räumung nicht genehmigter Verkaufsstände an.
Viele Händler, die teils aus Bangkok und anderen Provinzen angereist waren, brachen in Tränen aus. Sie hatten nicht nur ihre Anfahrt und Ware bezahlt, sondern zuvor auch Geld an Betrüger überwiesen, die ihnen angeblich garantierte Standplätze zugesichert hatten.
Offiziell kostenlose Stände – Betrüger kassieren ab
Das Pattaya International Fireworks Festival 2025 stellt offiziell über 800 Verkaufsstände kostenlos zur Verfügung. Die Plätze werden über ein öffentliches Lotteriesystem vergeben, Gebühren fallen dabei nicht an. Ähnliche Regelungen gelten für viele große Stadtveranstaltungen, die jedoch wegen begrenzter Flächen stark nachgefragt sind.
Genau diese hohe Nachfrage nutzten Online-Betrüger, die sich als Veranstalter oder Zuständige für die Platzvergabe ausgaben. Sie boten angebliche „garantierte“ Stände gegen Kaution an und zielten damit gezielt auf Händler, die den offiziellen Losweg umgehen wollten.
Eine Betroffene, die anonym bleiben wollte, schilderte: „Ich wurde von jemandem kontaktiert, der vorgab, für die Standvergabe zuständig zu sein. Ein Verwandter in Pattaya hat sogar den Treffpunkt am Tag der Lotterie überprüft, das wirkte seriös. Ich habe 4.000 Baht überwiesen und alles für den Verkauf vorbereitet. Als wir ankamen, war die Person verschwunden und unsere Namen standen auf keiner offiziellen Liste.“
Konfrontation mit Behörden am Strand
Aus Hoffnung, wenigstens einen Teil ihrer Kosten wieder hereinzuholen, versuchten zahlreiche Händler, provisorische Stände direkt am Strand aufzubauen. Kurz darauf erschienen jedoch Mitarbeiter der Stadtverwaltung Pattaya und ließen sämtliche nicht registrierten Verkaufsstellen entfernen.
Die Stimmung heizte sich auf, als immer mehr Betroffene erkannten, dass sie derselben Masche aufgesessen waren. Einige diskutierten lautstark mit den Beamten, andere baten verzweifelt, sie doch ausnahmsweise verkaufen zu lassen.
Mehrere Händler zeigten Banküberweisungsbelege und Chatverläufe auf ihren Mobiltelefonen. Sie baten die Stadtvertreter, gegen die mutmaßlichen Betrüger vorzugehen und sie zu unterstützen.
Stadt verweist auf Regeln – Polizei ermittelt
Die kommunalen Beamten blieben jedoch bei der Linie, dass ausschließlich Lose-Gewinner offiziell zugelassen seien. Zugleich riefen sie alle Betroffenen auf, Beweise zu sammeln und zur Polizei zu gehen.
Empfohlen wurden insbesondere:
• Überweisungsbelege der Kautionen
• Screenshots von Chats und Profilen der mutmaßlichen Betrüger
• Zeit- und Ortsangaben der Absprachen
Die Behörden betonten, dass das Vortäuschen offizieller Funktionen und das Einsammeln von Kautionszahlungen ein schweres Strafdelikt sei. Die Öffentlichkeit wurde ausdrücklich gewarnt, sich künftig nur über offizielle Registrierungskanäle für städtische Großereignisse anzumelden.
Die Polizei untersucht bereits ein Line-Profilfoto, das der mutmaßliche Betrüger genutzt haben soll. Ermittler gehen jedoch davon aus, dass es sich auch hierbei um ein gefälschtes Bild handeln könnte.
Geschädigte organisieren sich
Nach Angaben der Stadt waren die Polizei bereits zum Zeitpunkt der ersten Meldungen informiert, eine umfassende Untersuchung der mutmaßlichen Betrugsgruppe läuft. Geschädigte Händler beginnen, sich zu organisieren und gemeinsame Sammelanzeigen einzureichen.
Sie fordern, dass die Stadt Pattaya bei der Identifizierung der Täter hilft und die Sicherheitsmechanismen für künftige Festivals verbessert. Stadtvertreter kündigten an, die korrekte Anmeldung von Verkaufsständen strenger zu überwachen und deutlicher zu kommunizieren.
Der Vorfall legte einen Schatten über eines der wichtigsten Tourismusereignisse Pattayas, das jedes Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Für das kommende Jahr sollen die Informations- und Kontrollstrukturen rund um die Vergabe der kostenlosen Stände spürbar verschärft werden.
Wer schützt die Schwächsten?
Sie kamen mit Waren und Träumen – und gingen mit Verlusten und Tränen. Der Strand feierte, doch viele weinten im Schatten der Show.
💭 Soll die Stadt Händler künftig stärker schützen – oder müssen alle selbst misstrauischer werden?
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