BANGKOK – In einer koordinierten Schlagaktion hat Thailands Einwanderungspolizei sechs ausländische Straftäter in vier Fällen gefasst. Die Vorwürfe reichen von milliardenschwerem Betrug über Menschenhandel bis zu internationalem Drogenschmuggel.
Fall 1: Chinesischer Milliarden-Betrüger
Der wohl größte Fisch im Netz ist ein 41-jähriger Chinese mit dem Nachnamen Pan. Er wird in China wegen Betrugs an Finanzinstitutionen gesucht.
Der Schaden: Unglaubliche 560 Millionen Yuan (umgerechnet etwa 2,8 Milliarden Baht oder 71 Millionen Euro). Er soll gefälschte Geschäftsinformationen für Kredite genutzt haben.
Pan hielt sich seit Mai letzten Jahres mit einem abgelaufenen Touristenvisum in Thailand auf. Die Polizei spürte ihn in einem Salon in Chon Buri auf, wo er sich versteckt hielt.
Fall 2: Menschenhandel für Callcenter-Schleusung
In einem besonders üblen Fall wurden drei weitere Chinesen festgenommen: Yang (31), Zhang (21) und seine Freundin Cheng (20).
Sie sollen mehr als 120 Landsleute unter falschen Jobversprechen nach Myanmar und Kambodscha gelockt haben. Dort wurden die Opfer in Scam-Callcenter gezwungen.
Das Trio lebte unerkannt in separaten Condominiums in den beliebten Stadtteilen Sukhumvit und Lat Phrao.
Fall 3: Taiwanesischer Drogenschmuggler stellt sich selbst
Eine bizarre Wendung gab es im dritten Fall. Der 37-jährige Taiwanese Chen war wegen des Schmuggels von über 54 Kilogramm Cannabis per Container aus Kanada von Taiwan aus steckbrieflich gesucht.
Er floh nach Thailand und beging einen folgenschweren Fehler: Er stellte sich bei der Einwanderungspolizei vor, um eine Verlängerung seines Studierendenvisums zu beantragen. Dort wurde er sofort identifiziert und festgenommen.
Fall 4: Italiener als internationaler Drogenkurier
Der vierte Fall führt nach Europa. Simone, ein 26-jähriger Italiener, wird beschuldigt, Heroin, Kokain, Ketamin, Ecstasy und LSD in internationalen Paketsendungen geschmuggelt zu haben.
Er war erst im Oktober nach Thailand eingereist. Die Beamten nahmen ihn in einem Condominium im trendigen Ekkamai-Viertel von Bangkok fest.
Statement der Behörden: „Kein sicheres Versteck“
Polizeigeneral Panthana Nuchanart, Vizepräsident der Einwanderungsbehörde, betonte die Bedeutung dieser Schläge. „Thailand ist kein sicherer Hafen für internationale Kriminelle“, lautete seine klare Botschaft.
Die erfolgreichen Festnahmen zeigen die verstärkte Zusammenarbeit mit ausländischen Strafverfolgungsbehörden und die verschärfte Überwachung von Visa-Verlängerungen.
Die sechs Festgenommenen sitzen nun in Untersuchungshaft und warten auf ihre Auslieferung oder strafrechtliche Verfolgung in Thailand.
🗣 Wie viele Täter nutzen Thailand noch als Rückzugsort?
Touristenvisum rein, kriminelle Karriere weiter – doch diesmal griff die Immigration zu. Milliardenbetrug, verschleppte Landsleute, tonnenweise Drogen: Thailand wird immer wieder zur Bühne internationaler Täter. Die Razzien zeigen, wie tief das Problem reicht.
💬 Was denkt ihr: Reicht dieses Durchgreifen – oder braucht Thailand noch viel härtere Kontrollen?



