BANGKOK – Die Vorbereitungen für die SEA Games 2025 geraten immer mehr unter Beschuss. Jetzt lösen die offiziellen Kosten für die Schwimmhalle einen Sturm der Entrüstung aus. Das Gesamtbudget: Unglaubliche 300 Millionen Baht (ca. 7,5 Mio. Euro)!
Facebook-Seite legt vertrauliche Dokumente offen
Die Aufklärung kommt von der Facebook-Seite „Young Shark Thailand“. Sie veröffentlichte detaillierte Kostenzusammenstellungen, die direkt aus den Vergabeunterlagen der Sports Authority of Thailand (SAT) stammen sollen.
Die Zahlen werfen brisante Fragen auf. Ist eine LED-Anzeigetafel für 2,5 Millionen Baht (62.500 Euro) gerechtfertigt? Kostet eine einfache Toiletten-Beschilderung wirklich über 140.000 Baht (3.500 Euro)?
„Wir fordern die Öffentlichkeit auf, selbst zu urteilen, ob diese Ausgaben angemessen sind“, schreibt die Seite. Die Reaktionen folgten umgehend.
Die umstrittensten Posten im Millionen-Budget
Besonders die Preise für die Startblöcke sorgen für Kopfschütteln. Acht Blöcke für das Aufwärmbecken kosten 1,9 Millionen Baht, 20 Blöcke für das Hauptbecken schlagen mit 9 Millionen Baht (225.000 Euro) zu Buche.
Die teuerste Einzelposition ist eine verfahrbare Pool-Trennwand für stolze 18,9 Millionen Baht (472.500 Euro). Auch die 3.118 Zuschauersitze zu je 1.550 Baht (39 Euro) pro Stück werden kritisch hinterfragt.
„Jede Zahl stammt aus den offiziellen Bekanntmachungen der SAT“, betont Young Shark Thailand. Die Behörde selbst hat zu den konkreten Vorwürfen noch nicht Stellung bezogen.
Netizens zwischen Wut und Hoffnung gespalten
In den sozialen Medien tobt eine hitzige Debatte. Viele Nutzer fragen, ob die Investition von 300 Millionen Baht wirklich notwendig und verantwortungsvoll war.
„Für das Geld hätte man viele lokale Sportanlagen modernisieren können“, kommentiert ein User. Andere hoffen, dass trotz der hohen Kosten ein weltklassefähiges Schwimmzentrum entsteht, von dem der thailändische Sport langfristig profitiert.
Die Grundfrage bleibt: Wurde hier im Sinne der Steuerzahler gewirtschaftet oder wurde das Großevent für überteuerte Anschaffungen genutzt?
Zweiter Skandal: Designer wird kurzfristig ausgebootet
Doch das ist nicht der einzige Ärger um die SEA Games. Ein thailändischer Licht- und Visuelleffekt-Designer erhebt schwere Vorwürfe gegen die Organisatoren.
Er und sein Team hätten sieben Monate an den Entwürfen für die Eröffnungs- und Schlussfeier gearbeitet. Im Oktober erfuhr er, dass ein anderes Team den Auftrag übernahm – ohne jede Vorwarnung oder Erklärung.
„Ich habe bis heute keine Klarstellung von den Behörden erhalten“, sagte der verärgerte Kreative. Dies wirft ein schlechtes Licht auf die Planung und Kommunikation der Verantwortlichen.
Ein Imageschaden für die Spiele steht im Raum
Die doppelte Krise – überhöhte Kosten und intransparente Verfahren – droht den SEA Games 2025 bereits vor dem Start zu überschatten.
Die Sports Authority of Thailand steht unter enormem Druck, die Ausgaben detailliert zu rechtfertigen und für Transparenz zu sorgen. Die thailändische Öffentlichkeit erwartet Antworten.
Sollte diese nicht kommen, könnte der anstehende Sportgroßevent nicht nur als sportliches, sondern auch als wirtschaftliches und organisatorisches Desaster in Erinnerung bleiben.
🗣 Wenn ein Swimmingpool zum Politikum wird …
300 Millionen Baht für ein Becken – und jedes Preisschild sorgt für Kopfschütteln. Sitze für Millionen, Schilder für 140.000, Startblöcke zum Luxuspreis.
Handelt es sich um Weltklasse-Investitionen – oder Weltklasse-Verschwendung?
💬 Werdet laut: Wie viel ist euch ein „internationaler Standard“ wirklich wert?



