BANGKOK – Die Sonderermittlungsbehörde DSI hat ein kriminelles Netzwerk in Bangkoks berüchtigter „VIP“-Haftanstalt aufgedeckt. Im Zentrum steht ein prominenter Anwalt aus Samut Prakan.
Anwalt soll als Mittelsmann für zwei Millionen Baht fungiert haben
Ermittlern zufolge soll der Rechtsanwalt als Vermittler in einem abgekarteten System fungiert haben. VIP-Häftlinge – viele von ihnen chinesische Staatsbürger – zahlten bis zu zwei Millionen Baht (ca. 50.000 Euro).
Im Gegenzug erhielten sie Zugang zu einem geheimen Raum innerhalb der Haftanstalt. Dort sollen sie Besuche von chinesischen Frauen empfangen haben, die im Austausch für Gefälligkeiten kamen.
Die DSI hat bereits über 20 Gefängnisbeamte verhört und finanzielle Verbindungen zwischen diesen Beamten und den chinesischen Besuchern aufgedeckt.
Gefängnis-Direktor suspendiert
Zeugen belasten System
Die Affäre hat bereits erste Köpfe gekostet. Der ehemalige Gefängnis-Direktor, Herr Manop Chomchuen, und seine Sekretärin wurden versetzt und suspendiert.
Ausschlaggebend waren Aussagen von versetzten Beamten, die einen tiefen Einblick in die systematischen Verstöße gegen die Gefängnisordnung gaben.
„Die Zeugenaussagen waren entscheidend, um das Ausmaß der Verstöße zu verstehen“, so ein DSI-Insider. Das Netzwerk habe sowohl Interna des Gefängnisses als auch externe Akteure umfasst.
Anwalt taucht in allen Besuchsprotokollen auf
Die Ermittler richten ihr Augenmerk nun auf den Anwalt. Auffällig ist seine wiederkehrende Vertretung chinesischer Häftlinge.
Er taucht auffällig häufig in den Besucherlisten als juristischer Kontakt und Vermittler auf. Seine Rolle ging offenbar weit über die einer normalen Rechtsberatung hinaus.
Die DSI prüft seine finanziellen Verbindungen und seine genaue Rolle bei der Organisation der illegalen Besuche. Die Beweislage soll bald der Nationalen Anti-Korruptionskommission (NACC) vorgelegt werden.
Verdächtige Auslandsreisen des Ex-Direktors
Ein weiteres Puzzleteil sind die Reisebewegungen des suspendierten Direktors Manop. Seine Dienstreisen in ein bestimmtes Land wecken Argwohn.
Die Reisen sollen häufig und ohne ordnungsgemäße Genehmigung stattgefunden haben. Dieses Muster bestand angeblich schon vor seiner Zeit am Bangkok Remand Prison.
Ermittler fragen sich: Waren diese Reisen Teil des kriminellen Netzwerks? Handelte es sich um Treffen mit Hintermännern oder zur Geldabholung?
Was bedeutet dieser Skandal für Thailands Justiz?
Der Fall offenbart ein erschreckendes Maß an Systemversagen. Wenn selbst Hochsicherheits-Haftanstalten für Bestechung zugänglich sind, wackelt das Vertrauen in den Staat.
Die DSI ermittelt auf Hochtouren, um alle Beteiligten zur Rechenschaft zu ziehen. Der Fokus liegt auf der Verantwortung der Staatsbeamten in diesem illegalen Netzwerk.
Für die thailändische Öffentlichkeit ist dies ein weiterer Schlag ins Kontor. Die Frage ist: Wie viele solcher „VIP-Systeme“ existieren noch unentdeckt im Land?
🗣 Wie tief reicht dieses VIP-Geflecht wirklich?
Geheime Räume für Millionenbeträge, chinesische Besucherinnen, verdächtige Reisen und ein Anwalt, der immer wieder dieselben Inmates unterstützt – das alles klingt weniger nach Justizsystem und mehr nach Schattenwirtschaft hinter Gittern.
Wie schätzt ihr das ein: ein paar faule Äpfel – oder ein System, das längst außer Kontrolle geraten ist?
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