Bangkoks Immobilienmarkt steuert in die Krise

Bangkoks Immobilienmarkt steuert in die Krise
The Nation

Bangkok-Boom – aber nur für Reiche!

In Bangkok explodieren Luxuspreise – doch für Normalverdiener platzt jeder zweite Kredit! Entwickler flüchten panisch ins High-End-Segment. Welche sechs Zonen jetzt über Chancen und Risiken entscheiden – und wer am Ende auf der Strecke bleibt?

Immobilienmarkt am Abgrund

Der thailändische Immobilienmarkt steht vor einem historischen Wendepunkt – und die Zahlen sind schlicht schockierend. Während die Skyline Bangkoks weiter glitzert, stürzt die Kaufkraft der Mittelschicht ins Bodenlose. Laut Analysen von Terra Media erreicht die Hypotheken-Ablehnungsquote bei Häusern unter 3 Millionen Baht eine dramatische Marke von 70 Prozent. Eine Zahl, die wie ein Schlag in die Magengrube wirkt und eine Frage aufwirft:
Wer soll sich in Zukunft überhaupt noch ein Zuhause leisten können?

Expertin Piyaporn Lertwisuttipaiboon spricht von einer „klaren Warnung“ – dem größten und hartnäckigsten Problem seit Jahren. Die Konsequenz: Entwickler ziehen sich in Massen aus dem bezahlbaren Segment zurück und fokussieren sich auf eine Zielgruppe, die zahlen kann – die Luxusklasse.

Doch ausgerechnet in dieser Krise flackert Hoffnung auf: echte Nachfrage aus den Vororten. Dort, wo Menschen kaufen, um zu wohnen – nicht zum Spekulieren. Ein lebenswichtiger Rettungsring in einem Markt, der zu kentern droht.

CBD – Wo Wohnen zum Luxusobjekt wird

Bangkoks Central Business District ist längst kein Ort mehr für Durchschnittsverdiener. Silom, Sathorn und Co. bieten praktisch nur noch luxuriöse Nischenprodukte an – Low-Rise-Häuser kosten hier im Schnitt über 65 Millionen Baht.

Die Chance: High-Net-Worth-Kunden, die nicht mit der Wimper zucken, wenn der Preis steigt.
Die Gefahr: Eine gnadenlose Konkurrenz unter Entwicklern, explodierende Grundstückspreise und ein Markt, der nur für die absolut Superreichen existiert.

Hier entsteht kein Zuhause – hier entsteht Status.

Urban Zone – Der Condo-Crash trifft hart

In Chatuchak und Ratchada erlebt der Condo-Markt den schlimmsten Absturz seit 10 Jahren. Die Folge: ein Meer aus leerstehenden Einheiten und ein Kampf um jeden Käufer.

Doch ein Lichtblick bleibt: Townhomes unter 10 Millionen Baht boomen. Echte Eigentümer, keine Investoren.
„Das ist die Chance für bezahlbares, lebbares Wohnen“, sagen Analysten – aber:
Der Feind lauert vor der Tür. Ein gigantischer Bestand an gebrauchten Condos drückt die Preise und macht den Wettbewerb brutal.

East Zone – Das neue Wachstumswunder

Kaset–Nawamin, Onnut – hier spielt die Musik! Mit einem Wachstum von 11 Prozent pro Jahr wird die East Zone zum Magneten für Familien, die wirklich ein Zuhause suchen.

Besonders stark: Häuser unter 10 Millionen Baht.
Die große Herausforderung: Infrastruktur.
Kann der Verkehr, können Schulen, Straßen und Versorgungsnetze mithalten? Wenn nicht, droht das Wachstum, sich selbst zu ersticken.

West Zone – Hohe Nachfrage, noch höhere Risiken

In Pinklao und Rama 2 steigen die Preise – aber nicht ohne Schattenseite. Massensegment-Häuser unter 3 Millionen Baht verkaufen sich wie warme Semmeln.

Doch gleichzeitig wächst der Problemberg: Eine gefährliche Überversorgung im Bereich 10–20 Millionen Baht. Projekte, die sich kaum absetzen lassen – und Entwicklern den Atem rauben.

North & Nonthaburi – Chancen dank Anbindung

Im Norden – Don Mueang, Rangsit – bringt die neuen Skytrain-Verbindungen frischen Wind. Townhomes und Condos profitieren enorm.

Das Problem: Ein massiver Lagerbestand. Wer jetzt zu viel baut, riskiert einen Preissturz.

Nonthaburi hingegen liefert das stärkste Wachstum bei Low-Rise-Häusern zwischen 3–7 Millionen Baht.
Doch auch hier liegt ein Schatten über dem Markt: eine Condo-Überversorgung aus den letzten zehn Jahren, die wie ein Damoklesschwert über jedem neuen Projekt hängt.

Luxus als Schutzschild – und neue Regeln für die Masse

Die Analyse zeigt klar:
Zwei Segmente überleben sicher – der ultrareiche Markt und die bezahlbare Qualitätsklasse.

High-End:
Ein sicherer Hafen für Entwickler, aber nur, wenn die Projekte mehr bieten als Quadratmeter – Lifestyle statt Fläche ist das Erfolgsrezept.

Massensegment (3–10 Mio. Baht):
Hier entscheidet nicht der Preis – sondern der Kredit. Entwickler müssen Kunden aktiv durch die Finanzierung bringen.
„Nur wer die Kreditgenehmigung schafft, kann verkaufen“, sagen Experten.

Die Zukunft des Markts: kein bloßer Wohnraum, sondern das Versprechen eines besseren Lebens.

🗣 Wohnen für wen – und zu welchem Preis?

Bangkok wächst, doch die Kluft wächst schneller.

Während sich die Reichen in Luxusprojekten einrichten, stehen Millionen vor verschlossenen Banktüren.
Wird Wohnen zur Frage des Kontostands – oder können Entwickler und Politik die Wende schaffen?

Was meint ihr: Ist das die neue Normalität oder ein Weckruf, der längst überfällig war?

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Quelle: The Nation

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