LONDON/YANGON – In einem schockierenden Interview erhebt Kim Aris, der Sohn der inhaftierten myanmarischen Ikone Aung San Suu Kyi, schwere Vorwürfe gegen das Militärregime. Er fürchtet um das Leben seiner Mutter und spricht von völliger Isolation.
Völlige Funkstille seit Jahren
Kim Aris, der die britische Staatsbürgerschaft besitzt, sagte, er habe seit Jahren kein direktes Lebenszeichen mehr von seiner Mutter erhalten. Seit dem Militärputsch im Februar 2021 erreichen ihn nur noch sporadische und indirekte Informationen.
Die Lage sei so extrem, dass er im Falle ihres Todes in Haft nicht sicher sei, ob man ihn überhaupt benachrichtigen würde. „Niemand hat sie seit über zwei Jahren gesehen“, so Aris.
Gesundheitszustand der 80-Jährigen gibt Anlass zu großer Sorge
Die wenigen Informationen, die ihn erreichen, zeichnen ein düsteres Bild. Die 80-jährige Friedensnobelpreisträgerin soll mit mehreren Gesundheitsproblemen kämpfen.
Betroffen seien ihr Herz, die Knochen und das Zahnfleisch. In ihrem letzten Brief vor etwa zwei Jahren habe sie sich über extreme Hitze und Kälte in ihrer Unterkunft beschwert.
Absolute Isolation von Familie und Anwälten
Suu Kyi werde in völliger Isolation in der Hauptstadt Naypyitaw festgehalten, vermutet ihr Sohn. Sie habe keinerlei Kontakt zu ihrer Familie und keinen Zugang zu ihrem Anwaltsteam.
Diese Abschottung mache es unmöglich, ihren tatsächlichen Zustand oder die Bedingungen ihrer Haft unabhängig zu überprüfen. Das Regime halte sie im Dunkeln.
Kleine Hoffnung im Zusammenhang mit der Wahl
Aris lehnt die vom Junta geplanten Wahlen als inszenierte Legitimationsübung ab. Dennoch sieht er eine winzige Chance.
Die Militärführung könnte den Urnengang nutzen, um Suu Kyis Haftbedingungen zu mildern – etwa durch Hausarrest oder sogar eine Freilassung rund um die Wahl, um den öffentlichen Unmut zu besänftigen.
Internationaler Druck soll aufrechterhalten werden
Aris äußerte die Sorge, dass der Konflikt in Myanmar angesichts anderer Weltkrisen aus dem internationalen Fokus rücke. Bei einem Besuch in Japan warb er bei Politikern um verstärkten Druck auf die Junta.
Er verteidigte seine Mutter gegen Vorwürfe der Mittäterschaft an Verbrechen an der Rohingya-Minderheit. Die Zivilregierung habe laut Verfassung keine Kontrolle über das Militär gehabt.
Sohn sieht keine andere Wahl
Auf die Frage, was seine Mutter von seinem Engagement halten würde, sagte Aris, sie wäre wahrscheinlich traurig, dass er ins Rampenlicht treten müsse. Doch er fühle, keine andere Wahl zu haben.
Die Welt darf die Frau, die einst als Symbol der Hoffnung für Myanmar stand, nicht vergessen, so sein eindringlicher Appell.
🗨 Wenn selbst der Tod unbemerkt bleiben könnte
Dass ein Sohn öffentlich sagt, er wisse nicht einmal, ob er vom Tod seiner Mutter erfahren würde, ist mehr als persönliche Verzweiflung – es ist ein politisches Alarmsignal.
Aung San Suu Kyi ist nicht nur Gefangene, sie ist aus der Welt verschwunden: keine Anwälte, keine Familie, keine Bilder, keine Beweise ihres Zustands.
Die Frage ist nicht mehr nur, was mit Suu Kyi geschieht.
Sondern, ob die Welt noch hinsieht, falls es zu spät ist.




Wenn irgendwo auf der Erde, egal wo, ein Furz in die falsche Richtung geblasen wird, regt sich die Weltgemeinschaft, allen voran die USA, auf und interveniert. Warum nicht im Falle Burma’s (ich sag halt immer noch „Burma“…)? Mit Frau Aung San Suu Kyi war Burma auf dem besten Weg in die Demokratisierung und Öffnung für den Tourismus, nicht umsonst hatte sie den Friedensnobelpreis bekommen. Ich sehe noch die Bilder vor mir, als Prayut und Aung San Suu Kyi auf der Grenzbrücke in Mae Sot öffentlichkeitswirksam festlich die Zusammenarbeit zwischen Thailand und Burma proklamierten. Warum hilft niemand diesem Land, der Bevölkerung und allen voran Frau Aung San Suu Kyi? Diplomatisch sollte das kein Problem sein, Min Aing Hlain und seiner menschenverachtenden Militärjunta den Garaus zu machen und wieder Ordnung herzustellen…. mir tun die Menschen dort leid…