BANGKOK – Ein beißender Geruch brachte sie ins Gefängnis! Weil Anwohner einen intensiven Cannabis-Gestank meldeten, stürmte die Polizei eine Lagerhalle. Drinnen fanden sie eine illegale Groß-Plantage, betrieben von drei Ausländern. Die Ernte: fast 170 Kilogramm Marihuana im Wert von 1,7 Millionen Baht.
Verdacht kam von der Nachbarschaft
In der Soi Bang Kradi im Bang Khun Thian Bezirk roch es verdächtig. Die Anwohner beschwerten sich über einen stechenden Cannabis-Geruch, der aus einem Lagergebäude drang.
Die Polizei nahm die Hinweise ernst und sammelte Beweise. Am Dienstag holten sie sich einen Durchsuchungsbefehl vom Thon Buri Bezirksgericht.
Am Mittwoch war es so weit: Ein Team aus Metropolitan-Polizei und dem Departement für Traditionelle Thai-Medizin stürmte die Halle. Drinnen trafen sie auf die drei Vietnamesen: Nguyen Duc Anh (28), Do Van Bay (27) und Dang Sy Tai (35).
Das fand die Polizei in der Indoor-Farm
Die Beamten staunten nicht schlecht. In der Halle hatten die Männer eine professionelle Indoor-Plantage eingerichtet. Alles war auf maximale Ernte ausgelegt.
Insgesamt beschlagnahmten sie 1.685 Cannabis-Pflanzen. Nach Polizeischätzungen bringt jede Pflanze etwa 100 Gramm getrocknete Blüten.
Das macht eine Gesamtmenge von etwa 168,5 Kilogramm Marihuana. Zum aktuellen Marktpreis von 10.000 Baht pro Kilo hat die Ladung einen Wert von 1,69 Millionen Baht (rund 42.250 Euro).
Dreiste Pläne der Verdächtigen
Die Ermittler fanden heraus, dass die drei Männer eine Firma gegründet hatten. Offiziell sollte sie ein Cannabis-bezogenes Geschäft betreiben.
Doch die entscheidenden Genehmigungen fehlten: Sie besaßen weder eine Lizenz zum Anbau noch zum Handel mit der kontrollierten Pflanze.
Der gesamte Betrieb lief ohne jede offizielle Genehmigung. Ein klarer Verstoß gegen das thailändische Arzneimittelrecht.
Anklage und das weitere Vorgehen
Die drei Vietnamesen wurden noch am Einsatzort festgenommen. Sie räumten ein, auf dem Gelände Cannabis angebaut zu haben.
Sie wurden zunächst wegen gemeinschaftlichen illegalen Anbaus, Verarbeitens oder Verkaufs einer kontrollierten Heilpflanze zu kommerziellen Zwecken angeklagt.
Dies verstößt gegen das Gesetz „Protection and Promotion of Thai Traditional Medicine Wisdom Act“ aus dem Jahr 1999. Die Männer und die beschlagnahmten Pflanzen wurden an die Samae Dam Polizeistation übergeben.
Polizei ermittelt nach Hintermännern
Die Behörden gehen davon aus, dass die drei Festgenommenen nicht allein handelten. Es könnte sich um einen Teil eines größeren Netzwerks handeln.
Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Die Polizei will herausfinden, ob es weitere Komplizen oder Hintermänner gibt.
Besonders interessiert sie, für wen die riesige Menge Cannabis bestimmt war. Sollte sie auf den Straßen Bangkoks verkauft werden?
Was das für Thailands Drogenpolitik bedeutet
Thailand hat den Anbau von Cannabis zu medizinischen und wirtschaftlichen Zwecken zwar gelockert. Doch der Fall zeigt: Strenge Regeln gelten weiterhin.
Wer ohne die notwendigen Lizenzen handelt, muss mit der vollen Härte des Gesetzes rechnen. Diese Razzia ist ein deutliches Signal an alle Schwarzhändler.
Die Polizei wird ihre Kontrollen weiter verschärfen. Illegale Plantagen haben in Thailand keine Zukunft – besonders nicht, wenn der Gestank die Nachbarn stört.
🗣 Reform oder Rückfall?
Cannabis legal – aber nur mit Lizenz.
Trotzdem schießen illegale Indoor-Farmen aus dem Boden wie Pilze.
Ist das ein Problem der Gesetze – oder ihrer Durchsetzung?
Was meinst du: lockerere Regeln – oder härtere Kontrolle?



