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Zinsen runter – Sorgen rauf!

Zinsen runter – Sorgen rauf!
Matichon

BANGKOK – Die Alarmglocken schrillen im Königreich! Die thailändische Zentralbank hat den Leitzins gesenkt, doch Experten prophezeien das schwächste Wirtschaftswachstum seit 30 Jahren. Eine toxische Mischung aus leichten Tourismusrückgang, Handelskrieg und den Folgen des Kambodscha-Konflikts bringt die Wirtschaft an den Rand einer tiefen Krise.

Verzweifelte Zinssenkung

In einer einstimmigen Entscheidung senkte das Gremium für Geldpolitik den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25 Prozent. Es ist der erste derartige Schritt unter dem neuen Gouverneur Vitai Ratanakorn.

Das Ziel: Die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und Haushalte erleichtern und die Schuldenlast in der angeschlagenen Wirtschaft verringern.

Doch Ökonomen wie Yunyong Thaicharoen von der Siam Commercial Bank bleiben skeptisch: „Ein Wachstum unter 2% ist für Thailand abnormal“, warnt er und spricht von der schwächsten Expansion seit drei Jahrzehnten außerhalb großer Krisen.

Drei tödliche Krisen treffen Thailand gleichzeitig

Das Land wird von mehreren Fronten gleichzeitig attackiert:

• Tourismus-Kollaps: Statt der erhofften Erholung meldet die Branche einen unerwarteten Einbruch 2025. Die Besucherzahlen könnten auf nur noch 32 Millionen fallen – weit entfernt von den 40 Millionen aus der Zeit vor der Pandemie. Der Krieg mit Kambodscha verschärft das Problem durch Sicherheitsbedenken.

• Handels-Chaos: Die gescheiterten Gespräche mit den USA über ein Handelsabkommen und die Angst vor US-Strafzöllen lähmen die Exporte. Für 2026 wird sogar ein Rückgang der Ausfuhren um 1,5% prognostiziert.

• Interne Schwäche: Die Flutkatastrophe im Süden verursachte Infrastrukturschäden von 100 Milliarden Baht. Gleichzeitig bleibt die Binnennachfrage schwach, die Haushaltsverschuldung hoch und die Kreditvergabe der Banken eingeschränkt.

Die Prognose: Eine lange, dunkle Talsohle

Die offiziellen Prognosen sind düster. Für 2025 rechnet die Zentralbank noch mit 2,2% Wachstum, für 2026 jedoch nur noch mit 1,5%. Eine Erholung auf 2,3% ist frühestens 2027 in Sicht.

Die SCB ist noch pessimistischer und erwartet für 2026 nur 1,5% Wachstum. Der private Konsum wird ausbluten, Investitionen stagnieren.

Sogar der Immobiliensektor, einst eine sichere Bank, wird 2026 voraussichtlich wieder schrumpfen. Die schwache Kaufkraft der Thailänder erstickt jeden Aufschwung im Keim.

Teufelskreis aus Politik und Schulden

Die politische Unsicherheit heizt die Krise an. Nach der Auflösung des Parlaments könnte es bis zu fünf Monate dauern, bis eine neue Regierung steht – wertvolle Zeit, die für Entscheidungen fehlt.
Gleichzeitig nähert sich die Staatsverschuldung der gesetzlichen Obergrenze von 70%.

Die Steuereinnahmen gehen zurück, mehrere Ratingagenturen haben die Bonitätsaussicht Thailands bereits auf „negativ“ herabgestuft.

Die Zentralbank warnt, dass die Inflationsrate erst 2027 wieder das Ziel von 1-3% erreichen wird. Aktuell herrscht sogar Deflationsgefahr.

Gibt es noch einen Ausweg aus der Misere?

Experten rechnen damit, dass die Zentralbank bis Mitte 2026 weitere zwei Zinssenkungen vornehmen wird, möglicherweise auf 0,75%. Doch die Wirkung ist begrenzt.

Die strukturellen Probleme – überalterte Industrien, geringe Produktivität, massive Ungleichheit – lassen sich nicht mit billigem Geld lösen.

Thailand steht am Scheideweg. Die nächsten Monate werden zeigen, ob das Land in eine anhaltende Stagnation abgleitet oder den mutigen Reformkurs findet, der nötig ist, um den Abstieg zu stoppen. Die Zeit wird knapp.

Meinung & Streitlust

Wieder Zinsschnitt, wieder Durchhalteparolen, wieder Hoffnung auf Besserung – doch keine klare Strategie. Wie lange noch Stützen, statt Struktur? Ist Thailand mutig genug für echte Reformen – oder bleibt alles beim Alten, bis auch 1,25 Prozent nicht mehr reichen?
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Quelle: Thai Examiner

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