PATTAYA, THAILAND – Die Stadt Pattaya hat gemeinsam mit Gesundheitsbehörden und Hilfsorganisationen neue Maßnahmen gegen steigende HIV- und STI-Zahlen beschlossen. Im Mittelpunkt stehen Jugendliche und junge Erwachsene, bei denen die Infektionen besonders stark zunahmen.
Netzwerktreffen im Rathaus
Der stellvertretende Bürgermeister Wuthisak Rermkijakarn leitete am Montagnachmittag eine Sitzung des Pattaya Health and AIDS Network im Sitzungssaal 231 des Rathauses.
Beteiligt waren Vertreter der Abteilung für Krankheitsprävention und -kontrolle des städtischen Amts für Gesundheit und Umwelt, des Office of Disease Prevention and Control Region 6 Chonburi, des Chonburi Provincial Public Health Office, des Banglamung District Public Health Office, des Pattaya Hospital, des Pattaya Rak Center, des Pattaya Patthamakhun Hospital, der Service Workers in Group Foundation (SWING Pattaya) sowie weitere zuständige Stellen.
Besorgniserregende Infektionslage in Chonburi
Die Teilnehmer werteten die Aktivitäten zu HIV/AIDS und sexuell übertragbaren Infektionen (STI) des Haushaltsjahres 2025 aus und stellten Planungen für 2026 vor. Die vorgelegten Daten zeigten auffällig hohe Infektionsraten in der Provinz Chonburi, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Menschen.
Besonders alarmierend ist der Anstieg von drei bedeutenden STI:
• medikamentenresistente Gonorrhoe
• Syphilis
• Genitalwarzen (Condylomata acuminata, häufig durch HPV verursacht)
Diese Infektionen betrafen überwiegend die Altersgruppe der 20- bis 29-Jährigen.
Fokus auf Prävention und Schutz von Servicekräften
Fachleute betonten, dass diese Erkrankungen durch korrekte und konsequente Kondomnutzung vermeidbar sind. Angesichts der Entwicklung beschlossen die Netzwerkpartner beschleunigte Aktionspläne.
Ein Schwerpunkt lag auf dem Schutz von Servicekräften, für den insbesondere SWING Pattaya Programme anleitet. „Wir setzen auf kontinuierliches Monitoring und Bewertung, um die Fortschritte bei der Problemlösung zu sichern“, hieß es aus dem Netzwerk.
Geplant sind unter anderem:
• verstärkte Überwachung in der Provinz Chonburi, besonders bei medikamentenresistenter Gonorrhoe
• intensivere Maßnahmen zur Eindämmung von Ausbrüchen
• Strategien zur Reduktion neuer Infektionen
Ziel: Ende von AIDS bis 2026
Ein weiterer zentraler Punkt der Sitzung war die integrierte Zusammenarbeit, um AIDS bis 2026 zu beenden. Dabei orientieren sich die Partner an den internationalen 95-95-95-Zielen:
• 95 % der Menschen mit HIV sollen ihren Status kennen
• 95 % der diagnostizierten Personen sollen eine antiretrovirale Therapie erhalten
• 95 % der Behandelten sollen eine Virusunterdrückung (nicht nachweisbare Viruslast) erreichen
Zusätzlich wollen die Beteiligten Aufklärung zur Kondomnutzung vor allem unter Jugendlichen ausbauen und eine koordinierte Behandlung von HIV-Patienten mit gleichzeitiger Tuberkulose-Erkrankung sicherstellen. Ziel ist es, neue Infektionen und Todesfälle bis 2030 im Einklang mit nationalen Vorgaben zu senken.
Aufklärungskampagnen und landesweite Trends
Die Sitzung befasste sich auch mit einer geplanten Informationskampagne zum Sexually Transmitted Infections Day am 14. Februar 2026. An diesem Tag soll das Wissen in der Bevölkerung gestärkt und zu präventivem Verhalten motiviert werden.
Die im Netzwerk präsentierten Entwicklungen fügten sich in einen landesweiten Trend ein: Seit 2018 stiegen die Raten von Syphilis, Gonorrhoe und Chlamydien deutlich an, besonders in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen. Daten aus Risikogebieten zeigen anhaltende Herausforderungen und unterstreichen den Bedarf an Wachsamkeit und gemeinschaftlich getragenen Initiativen.
Berichtet von Khwanjai Suebtrong, Fotos von Thanapong Unmak, Öffentlichkeitsarbeit Pattaya City Tourism and Sports Department.



