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„Bitte hasst uns nicht“ – Hilferuf aus Thailand

„Bitte hasst uns nicht“ – Hilferuf aus Thailand
Saing Ry, KhaoSod English

Der folgende Text stammt von Pravit Rojanaphruk, Journalist bei KhaoSod English. Inhalt und Meinung liegen beim Autor.

BANGKOK – Während an der Grenze Soldaten kämpfen, herrscht in Thailand ein anderer Krieg: der gegen illegale Einwanderer. Fast eine halbe Million kambodschanische Gastarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft. Ihre Aufenthaltsgenehmigungen laufen aus, eine Verlängerung ist ausgesetzt – sie sitzen in der Falle.

Angst und Verzweiflung unter den Arbeitern

Die Lage für die schätzungsweise 407.013 kambodschanischen Arbeiter in Thailand ist dramatisch. Die Aktivistin Saing Ry vom Cambodian Migration Workers Network beschreibt die Stimmung in der Community mit den Worten: „Ich fühle mich verwirrt, ängstlich, verängstigt und kann nicht klar darüber nachdenken, welchen Weg ich einschlagen soll.“

Der Grund für die Panik: Die thailändische Regierung hat den Prozess zur Registrierung und Verlängerung von Arbeitserlaubnissen für Kambodschaner auf unbestimmte Zeit ausgesetzt.

Für 103.711 Menschen läuft die Erlaubnis bereits am 31. März 2026 ab. Ohne eine Lösung werden sie über Nacht zu Illegalen.

Dringender Appell an die Regierung

Saing Ry richtet einen emotionalen Appell an die thailändische Regierung. Sie fordert klare Entscheidungen:

  1. Entweder die Erlaubnis, Arbeitserlaubnisse legal zu verlängern.
  2. Oder eine offizielle Ankündigung, dass Thailand keine kambodschanischen Arbeiter mehr akzeptiert, damit die Betroffenen ihr Leben planen können.

Zusätzlich bittet sie darum, den Arbeitern die Ausreise über normale Grenzübergänge zu ermöglichen, da Flugtickets für sie unerschwinglich sind.

Für die Übergangszeit hat sie eine einfache Bitte: „Bitte lassen Sie nicht zu, dass Einwanderungsbeamte uns festnehmen. Wir wollen nicht illegal bleiben, aber viele Faktoren lassen uns keine guten Wahlmöglichkeiten.“

„Bitte hasst uns nicht – Wir sind auch nur Menschen“

Die angespannte politische Lage führt zu Feindseligkeiten im Alltag. Saing Ry appelliert an die thailändische Bevölkerung: „Bitte hasst uns nicht. Wir sind auch Menschen. Bitte hasst uns nicht, weil wir Kambodschaner sind.“

Sie betont, dass gut oder böse nicht von der Nationalität abhängt, sondern von den Gedanken und Taten des Einzelnen. Persönlich sagt sie: „Manchmal fühle ich mich sicher, manchmal nicht. Ich treffe auf Menschen, die Verständnis haben, und auf solche, die keines haben.“ Der Blick auf die täglichen Verluste auf beiden Seiten der Grenze macht sie zutiefst traurig.

Politischer Konflikt mit menschlichem Gesicht

Hinter den schockierenden Zahlen des Grenzkonflikts verbergen sich hunderttausende persönliche Schicksale. Menschen, die in Thailand eine bessere Zukunft suchten, stehen nun vor dem Nichts.

Die thailändische Wirtschaft, die in Sektoren wie Bau, Fischerei und Landwirtschaft stark auf diese Arbeitskräfte angewiesen ist, könnte der nächste Leidtragende sein.

Die Regierung steht vor der schwierigen Aufgabe, Sicherheitsinteressen und menschliche sowie wirtschaftliche Realitäten in Einklang zu bringen.

Für Hunderttausende bedeutet der Grenzkonflikt nicht nur Nachrichtenbilder – er ist zur existenellen Bedrohung geworden. Ihre Bitte ist einfach: Klarheit und Menschlichkeit.

🗣 Wenn Politik Leben zerreißt

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Was passiert mit Menschen, wenn Grenzen verhärten, Worte schärfer werden und Entscheidungen ausbleiben?

Sind sie nur Zahlen in Statistiken – oder Nachbarn, Kollegen, Mitmenschen?
Was glaubst du: Trägt eine Gesellschaft Verantwortung für jene, die für sie arbeiten?

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Quelle: KhaoSod English

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