BANGKOK – Die Zahlen sind ernüchternd: Thailands Hoteliers rechnen 2026 mit keinen neuen Touristen-Rekorden. Statt zu wachsen, soll die Zahl der ausländischen Gäste bei etwa 33 Millionen stagnieren. Eine harte Wahrheit für die Urlaubs-Nation.
Düstere Prognose trotz Hochsaison
Die Thai Hotels Association (THA) malt ein gemischtes Bild. Zwar stiegen die Hotel-Umsätze im vierten Quartal 2025 leicht, angetrieben von Langstrecken-Touristen und staatlichen Förderprogrammen.
Doch für das Gesamtjahr 2025 wird ein Rückgang der Einnahmen im Vergleich zu 2024 erwartet.
„Der öffentliche und private Sektor muss dringend die Tourismusförderpläne anpassen, um diesen Risiken und Herausforderungen zu begegnen“, warnt THA-Präsident Thienprasit Chaiyapatranun. Die Gründe für die Eintrübung sind vielfältig und bedrohlich.
Krisen schrecken Touristen ab
Gleich mehrere Faktoren belasten die Branche schwer: Die verheerenden Überschwemmungen im Süden trafen die Küstenorte zur Hauptsaison. Dazu kommen geopolitische Spannungen an den Grenzen und globale wirtschaftliche Unsicherheiten.
Auch der schwankende Wechselkurs des Baht macht Urlaubern zu schaffen. Er treibt die Lebenshaltungskosten vor Ort in die Höhe und bremst die Ausgabebereitschaft der Gäste. Die Sorgenfalten der Hotelbetreiber werden immer tiefer.
Hoteliers fordern massive Staatshilfe
Die Branche stellt einen klaren Forderungskatalog an die Regierung. Sie verlangt nicht nur stärkere Marketing-Maßnahmen, sondern auch konkrete Schritte, um ein „negatives Image Thailands im Ausland“ zu korrigieren. Zudem werden steuerliche Entlastungen gefordert.
Weitere Punkte sind günstige Kredite für Hotels, die durch Flutschäden oder die Unruhen an der kambodschanischen Grenze betroffen sind, sowie eine Stabilisierung des Systems für Migranten-Arbeitskräfte. Die Bürokratie müsse dringend digitalisiert werden.

Leichter Aufschwung in der Hochsaison
Ein kleiner Lichtblick sind die aktuellen Zahlen. Die durchschnittliche Hotel-Auslastung stieg im November 2025 landesweit auf 76 Prozent. Für Dezember prognostiziert der Verband sogar 77 Prozent.
Grund sind die lange Reihe an Feiertagen und die weiterhin aktive Werbung für Langstreckenmärkte wie Europa. Auch die gesteigerte Anzahl an Flugverbindungen und die Silvester-Feierlichkeiten locken Gäste an.
Die Zukunft: Stabilisierung statt Boom
Die Mehrheit der Hoteliers blickt dennoch verhalten in die Zukunft. Mehr als die Hälfte erwartet für 2026 ein Gastaufkommen auf dem Niveau von 2025 – also bei rund 33 Millionen Besuchern. Ein Wachstum findet nicht statt.
Die Branche steht damit an einem Wendepunkt. Sie muss sich auf ein neues Normal einstellen, das von externen Schocks und volatilen Märkten geprägt ist. Die goldene Ära des stetigen, schnellen Wachstums scheint vorerst vorbei.
Ein Appell an die Regierung
Die Botschaft der Hoteliers an Premierminister Anutin ist klar: Ohne konzertierte und mutige Unterstützung des Staates wird es schwierig, das wichtige Tourismus-Segment zu stabilisieren.
Die Wettbewerber in der Region schlafen nicht. Thailand muss jetzt handeln, um seinen Platz als Top-Reiseziel in Südostasien zu halten. Die Zeit des Abwartens ist vorbei.
🗣 Stabilität oder Stillstand?
33 Millionen Gäste klingen nach Erfolg – doch hinter den Zahlen steckt Nervosität.
Wenn Wetterextreme, politische Spannungen und steigende Kosten zusammenkommen, wird aus Wachstum schnell Überleben.
Reicht Stabilität in unsicheren Zeiten – oder braucht Thailands Tourismus endlich einen echten Neustart?
Was meint ihr: Sicherheit bewahren oder mutig neu denken?




😆😆😆
Eins wird oft vergessen. Wer will schon Urlaub in einem Land mit katastrophaler Luftverschmutzung machen und seine Gesundheit gefährden. Es wird immer schlimmer und sowas spricht sich herum. Es wird DRINGEND Zeit wirklich etwas dagegen zu tun.
Das Land wurde und wird ständig und immer wieder von allen möglichen, mehr oder weniger großen Katstrophen überrollt. Das ist aktuell nicht viel anders als früher auch. Geändert hat sich, dass die Zahl der ernstzunehmenden Mitbewerber größer geworden ist. Thailand mit seinem Tourismus hat da keine Poleposition mehr. Die Zeiten dem potentiellen Touristen unverändert vorzuschreiben er hat gefälligst mit dem, was hier schon immer geboten wurde auszukommen sind eigentlich vorbei. Ein bisschen Kosmetik hier und dort reicht halt nicht. Positive Einflüsse von außen werden schon im Ansatz bekämpft. Der immer weiter perfektionierte Protektionismus ist meines Erachtens dabei ein ganz großer Hemmschuh. Aber erkläre mal einem einfachen Dienstleister er müsste sich jetzt plötzlich internationaler Konkurrenz stellen und besser werden um wirtschaftlich zu überleben. Aus sich selber heraus passiert das offensichtlich gar nicht mehr. Aber das passt halt so gar nicht in das hiesige Gesellschaftsgefüge. Deshalb erscheint es mir relativ realistisch die Zukunftserwartungen eher zu dämpfen. Man sollte froh sein, wenn man nächstes Jahr die diesjährigen Zahlen wieder erreichen könnte.