- Central Pattana investiert 1,2 Milliarden Baht in die Neugestaltung des Central Chiangmai Airport, um Geschichte und Zukunft zu vereinen.
- Das Projekt „Reimagining Lanna“ umfasst 173.000 Quadratmeter und über 350 Marken, mit Fokus auf Identität und das Ankommen in Chiang Mai.
- Chiang Mai wächst kontinuierlich, mit einer erwarteten Besucherzahl von über 42.000 pro Tag im Jahr 2026, was gezielte Entwicklungen erfordert.
- Das neue Zentrum kombiniert lokale Kultur mit modernen Elementen, um sowohl Touristen als auch Einheimische anzusprechen, darunter Co-Working-Angebote für digitale Nomaden.
Central Pattana krempelt Chiang Mai um.
Wer früher in Chiang Mai landete, spürte sofort dieses Gefühl: Hitze, Mopeds, Räucherstäbchen. Und mittendrin das Central Chiangmai Airport, seit über 30 Jahren fester Teil der Stadt. Für viele Reisende war es der erste Stopp nach dem Flug – schnell etwas essen, Geld wechseln, durchatmen. Jetzt beginnt hier eine neue Ära. Central Pattana investiert 1,2 Milliarden Baht, um genau diesen Ort komplett neu zu denken. Kein kleines Facelift, sondern ein 30-Jahre-Plan, der Geschichte und Zukunft zusammenzwingen soll.
Das Projekt folgt dem Konzept „Reimagining Lanna“. Klingt groß, ist es auch. Über 130 Rai, 173.000 Quadratmeter Fläche, mehr als 350 Marken. Aber es geht nicht nur um Shopping. Es geht um Identität. Um das Gefühl, anzukommen – früher wie heute. „Chiang Mai ist mehr als ein Reiseziel“, sagt Dr. Nattakit Tangpoonsinthana von Central Pattana. Und genau das soll man hier wieder spüren, vom ersten Schritt an.

Die Stadt wird größer
Chiang Mai wächst – leise, aber gnadenlos. Die Stadt zählt inzwischen über 1,8 Millionen Menschen im Einzugsgebiet, Einkommen und Ansprüche steigen. Das merkt man überall: neue Viertel, neue Straßen, neue Lebensstile. Central Pattana reagiert darauf mit einem klaren Plan. Zwei große Shopping-Zentren, Central Chiangmai und Central Chiangmai Airport, sollen wie Puzzle-Teile funktionieren. Norden trifft Süden, Altstadt trifft Neubau, Touristen treffen Einheimische.
Zahlen belegen den Druck: 13 Millionen Besuche im Jahr 2025, täglich rund 38.000 Menschen. Für 2026 werden über 42.000 Besucher pro Tag erwartet – Tendenz weiter steigend, rund 10 Prozent jährlich. Während der Norden der Stadt boomt, bedient der Standort Airport gezielt den Süden, nahe Krankenhäusern, Wohnvierteln, Unis – und nur drei Minuten vom Flughafen entfernt. Wachstum mit System, sagen die Entwickler.
Tempel zwischen Cafés heute
Chiang Mai lebt vom Kontrast. Goldene Tempel neben Flat Whites, Mönche neben Influencern. Genau dieses Spannungsfeld greift das neue Central Chiangmai Airport auf. Die Architektur zitiert Lanna-Traditionen, übersetzt sie aber in Glas, Holz und offene Räume. Kein Museum, sondern Alltag mit Seele. Besonders sichtbar im Kad Luang Indoor Local Market, jetzt dreimal so groß wie früher. Hier dampft es, hier lebt es.
Zwischen Garküchen und Designständen finden sich Michelin-empfohlene Klassiker wie Khao Soi Lamduan Fah Ham oder Koyi Khao Man Gai. Dazu Kunsthandwerk aus dem Norden, kuratiert, nicht kitschig. Über 100 ausgewählte Stände sollen genau das liefern, was viele suchen: echtes Chiang Mai, aber zugänglich. Ein Ort für Touristen – ja. Aber auch für die Nachbarin von nebenan.

Vom Backpacker zum Nomaden
Früher kamen sie mit Rucksack und Lonely Planet. Heute mit Laptop und Langzeitvisum. Chiang Mai zählt zu den Top-3-Städten weltweit für digitale Nomaden. Über 30.000 Nomaden, dazu 90.000 Expats und tausende Ruheständler. Diese neue Zielgruppe verändert alles. Central Chiangmai Airport reagiert mit Co-Working-tauglichen Cafés, internationalen Marken und Services, die man aus Metropolen kennt.
Der Mix ist bewusst gewählt: 70 Prozent thailändische Besucher, 30 Prozent internationale Gäste. Die wichtigsten Märkte? USA, China, Hongkong, Südkorea, Singapur. Marken wie MUJI (größter Flagship-Store im Norden!), CHAGEE, Uniqlo, Nike oder Sushiro treffen auf lokale Konzepte. Der Backpacker ist nicht weg – aber er sitzt jetzt neben einem Start-up-Gründer aus Kalifornien. Willkommen im neuen Chiang Mai.

Verkehr, Lärm und Leben
Großstadt heißt auch: mehr Verkehr, mehr Lärm, mehr Stress. Chiang Mai kennt diese Schattenseiten. Der Ausbau des International Airport auf künftig 20 bis 25 Millionen Passagiere bis 2033 wird das weiter anheizen. Central Pattana setzt deshalb auf Erreichbarkeit ohne Chaos: Shuttle-Services, klare Verkehrsführung, Nähe zu Hauptachsen Richtung Hang Dong und Saraphi. Alles soll fließen, nicht explodieren.
Gleichzeitig wird das Center selbst zum Treffpunkt, damit Wege kürzer werden. Einkaufen, Arbeiten, Events – alles an einem Ort. Die 2.800 Quadratmeter große Convention Hall zieht Messen, Konzerte und Festivals an. Von der Motor Expo bis zur Chiang Mai Book Fair. Lärm? Ja. Aber auch Leben. Und genau das will die Stadt – kontrolliert, geplant, dauerhaft.

Digitale Träume im Norden
Chiang Mai ist nicht nur schön, sondern auch clever. Zweithöchste Zahl an internationalen Schulen in Thailand, starke Unis, kreative Szene. Das neue Central Chiangmai Airport will diese digitale Zukunft sichtbar machen. Highspeed-Internet, Tech-Stores, moderne Erlebnisflächen. Marken wie Power Buy, Supersports oder B2S sind Teil eines integrierten Systems, das Alltag und Innovation verbindet.
Dazu kommt das Storytelling. Events, Installationen, Festivals – alles Instagram-tauglich, aber mit Inhalt. Besonders auffällig: der 15 Meter hohe Lanna-Weihnachtsbaum, gewebt aus Bambus. Entwickelt mit der Chiang Mai University und dem lokalen Label VASSANA. Titel: „Weaving the Future, Embracing the Origin“. Mehr Symbolik geht kaum. Digital träumen, lokal bleiben – das ist der Spagat.

Natur verschwindet, kehrt zurück
Urbanisierung frisst Natur – auch in Chiang Mai. Felder werden Wohnanlagen, Gärten Parkplätze. Central Pattana betont deshalb seinen Anspruch als nachhaltiger Entwickler. Offene Flächen, Licht, Luft, grüne Zonen sollen das neue Center prägen. Nicht perfekt, nicht unangreifbar – aber besser als Beton pur. Der Anspruch: ein Ort, der bleibt, ohne alles zu verdrängen.
Events wie das Chiang Mai Flora Festival holen die Natur zurück in die Stadt. Blumenlandschaften, Lichtinstallationen, Millionen Lichter. Kitsch? Vielleicht. Aber auch ein Statement. Dass Wachstum nicht grau sein muss. Dass Stadt und Natur sich nicht ausschließen. Für viele Besucher ist genau das der Moment, in dem sie merken: Chiang Mai verändert sich – aber es vergisst sich nicht selbst.
Was blieb, was ging
Geblieben ist das Gefühl. Dieses langsame Tempo unter der Oberfläche, trotz Boom. Gegangen sind manche Ecken, manche Geheimtipps. Das neue Central Chiangmai Airport steht genau zwischen diesen Welten. Es ersetzt nichts Eins-zu-eins, sondern setzt ein neues Kapitel. Mit Hotels und Wohnprojekten in Planung, mit internationalem Anspruch, aber lokalem Herz.
Dr. Nattakit sagt: „Thailands Wachstum endet nicht in Bangkok.“ Und vielleicht ist Chiang Mai der beste Beweis dafür. Best City in Asia, sagt Travel + Leisure. Millionen Besucher, Milliarden Baht Umsatz. Aber am Ende zählt, ob du dich hier noch verlieren kannst. Zwischen Tempel und Teeshop. Zwischen Vergangenheit und Zukunft. Genau dort will dieses Projekt stehen.



