- Thailands Ministerium für Digitale Wirtschaft warnt vor steigenden Online-Betrugsmaschen im Jahr 2026.
- Besonders gefährdet sind Personen im Alter von 20 bis 49 Jahren, die die meisten Betrugsfälle ausmachen.
- Vier häufige Betrugsmethoden: gefälschte Nachrichten, KI-Deepfakes, Schein-Investments und Fake-Profile.
- Empfohlene Schutzregel: „4 Don’ts“ – nicht klicken, nicht glauben, nicht handeln, nicht überweisen.
BANGKOK, THAILAND – Thailands Ministerium für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft warnt vor einer deutlichen Zunahme von Online-Betrugsmaschen im Jahr 2026 und ruft die Bevölkerung zu besonderer Vorsicht auf.
Regierung richtet Fokus auf Online-Kriminalität
Nach Angaben des Ministeriums für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DES) steht die Warnung im Einklang mit der Regierungspolitik zur Bekämpfung von Cyberkriminalität unter Chaichanok Chidchob, dem Minister für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft.
Suchada Zhang Thaensap, Sekretärin des Ministers und Sprecherin des DES, erklärte, Ziel sei es, das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen und die digitale Kompetenz zu erhöhen, um finanzielle Schäden zu verringern. Laut Daten des AOC 1441 Technology Crime Prevention and Suppression Operations Centre entfielen die meisten Fälle auf die Altersgruppe der 20- bis 49-Jährigen.
In dieser Gruppe wurden 223.300 Fälle registriert, gefolgt von den 50- bis 64-Jährigen mit 53.265 Fällen.
Vier Betrugstrends im Jahr 2026
Die Behörde nannte vier Methoden, die 2026 besonders häufig auftreten dürften:
1. Gefälschte SMS- und LINE-Nachrichten mit Zahlungslinks
Betrüger versenden Nachrichten, in denen angebliche Schulden oder Bußgelder eingefordert werden. Häufig geben sie sich als staatliche Versorger wie die Metropolitan Waterworks Authority, die Provincial Waterworks Authority oder die Provincial Electricity Authority aus.
Das Ministerium stellte klar, dass staatliche Stellen keine Nachrichten oder E-Mails mit eingebetteten Zahlungslinks versenden. Das Anklicken solcher Links könne zur Installation von Apps führen, die persönliche Daten, Bankzugänge oder komplette Kontoguthaben abgreifen.
2. KI-Deepfakes: Anrufe und Videos mit gefälschter Identität
Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz imitieren Täter Stimmen von Verwandten oder Bekannten und fordern eilige Geldüberweisungen. Zudem werden gefälschte Videos produziert, in denen Betrüger als Beamte auftreten und Betroffene unter Druck setzen.
Sie behaupten etwa, Konten seien in Geldwäschefälle oder sogenannte „Mule Accounts“ verwickelt, und verlangen Überweisungen, um den Fall zu „klären“. Das Ministerium rät, ruhig zu bleiben, Rückfragen zu stellen und Informationen über offizielle Kanäle zu überprüfen. Die Leitlinie laute: „nicht glauben, nicht drängen lassen, nicht überweisen“.
3. Schein-Investments in Krypto und „digitale Aktien“
In betrügerischen Krypto- und Digitalanlagen geben sich Täter als Vertreter seriöser Investmentplattformen aus und locken mit hohen Renditen. Anfangs werden oft kleine Auszahlungen geleistet, um Vertrauen aufzubauen, bevor Opfer zu höheren Einzahlungen gedrängt und schließlich komplett geschädigt werden.
Das Ministerium empfiehlt, nur offizielle Anlagekanäle zu nutzen. Viele dieser Angebote liefen über gefälschte Konten auf Plattformen wie Facebook und TikTok.
4. Fake-Profile in sozialen Apps: Romance Scams, Shops, Hotels
Betrüger erstellen falsche Identitäten, bauen über längere Zeit Vertrauen auf und fordern dann Geldüberweisungen. Andere kopieren echte Online-Shops oder Hotelprofile, um Zahlungen für Waren oder Unterkünfte zu erschleichen.
Die Behörde rät, Verkäufer und Unterkünfte gründlich zu prüfen, bevor Geld überwiesen oder persönliche Daten geteilt werden.
Plattformen und Schäden im Überblick
Das Ministerium nannte vier häufig genutzte Kanäle für Betrugsdelikte:
• Facebook: 126.672 Fälle, Schaden 2,81 Milliarden Baht
• Callcenter: 32.000 Fälle, Schaden 2,66 Milliarden Baht
• Webseiten: 10.000 Fälle, Schaden 1,71 Milliarden Baht
• TikTok: 8.703 Fälle, Schaden 534 Millionen Baht
„Vier Mal Nein“ als Schutzregel
Zur Prävention empfiehlt das DES die „4 Don’ts“ als einfache Merkhilfe:
• nicht auf Links klicken
• nicht blind glauben
• nicht übereilt handeln
• nicht überweisen
Wer einen Betrug vermutet oder bereits Geld verloren hat, soll sich rund um die Uhr an das AOC 1441 oder die Hotline 1111 wenden. So könnten Transaktionen gestoppt und Konten möglichst schnell eingefroren werden, betonte die Sprecherin.



