PATTAYA, THAILAND – Ein Streit zwischen Content-Erstellern in der Partyzone Soi 6 ist eskaliert. Zwei Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, die Polizei ermittelt nach Anzeige der Opfer gegen einen südkoreanischen YouTuber.
Polizeiermittlungen nach Vorfall in Soi 6
Die verletzte Sukanlaya (22) und der Südkoreaner Jihoon haben den Vorfall bei der Polizei gemeldet und Beweismaterial aus CCTV-Kameras sowie Livestream-Aufzeichnungen übergeben. Beide gaben an, sie fürchteten, der Fall könne ohne öffentliche Aufmerksamkeit nicht ausreichend verfolgt werden.
Laut den vorliegenden Aufnahmen erschien der mutmaßliche Täter, der Südkoreaner Jung, ein YouTuber und früher enger Freund von Jihoon, am Tatort. Die Aufnahmen dokumentieren den Verlauf der Auseinandersetzung, bei der beide Opfer verletzt wurden. Umstehende Personen griffen schließlich ein und beendeten den Vorfall.
Hintergrund: Zerbrochene Freundschaft und Online-Konflikt
Sukanlaya erklärte gegenüber den Behörden, der Konflikt habe in einer zunehmend belasteten persönlichen Beziehung der beiden Männer seinen Ursprung. Früher seien Jihoon und Jung enge Freunde gewesen. Am Tag des Vorfalls sei sie darüber informiert worden, dass Jung in Soi 6 einen Livestream durchführte und dabei abfällige Bemerkungen über Jihoon machte.
In dem Livestream soll Jung unter anderem kritische Aussagen über Jihoons persönliche Entscheidungen gemacht haben. Diese Aussagen hätten Jihoon dazu veranlasst, im Stream zu kommentieren und seine Sichtweise darzulegen.
Eskalation vom Online-Streit zum persönlichen Treffen
Daraufhin entwickelte sich ein hitziger Schlagabtausch im Netz, an dessen Ende eine Verabredung zu einem persönlichen Treffen stand. Nach Darstellung der Opfer kam es vor Ort jedoch zu keiner Aussprache – stattdessen sei die Situation unmittelbar eskaliert.
Die Polizei untersucht, ob der Täter die Auseinandersetzung geplant hatte. Das Livestream-Video zum Zeitpunkt des Vorfalls sei inzwischen von seinem YouTube-Kanal entfernt worden, was die Ermittlungen erschwert.
Formelle Strafanzeige und juristische Aufarbeitung
Die Verletzten haben inzwischen eine formelle Strafanzeige gestellt. Sie stützen sich dabei auf Videoaufnahmen, CCTV-Material und Zeugenaussagen. Beide erklärten ausdrücklich, sie wollten keine private Einigung und verlangten, der Fall solle vollständig juristisch aufgearbeitet werden.
Die Staatsanwaltschaft prüft nun die vorliegenden Beweise und wird über weitere Schritte entscheiden. Der mutmaßliche Täter könnte mit Anklagen wegen Körperverletzung und möglicherweise weiteren Delikten konfrontiert werden.
Fragen zur Kontrolle ausländischer Content-Creator
Zugleich stellten die Opfer grundsätzliche Fragen zur Kontrolle ausländischer Content-Creator in Thailand. Sie äußerten Bedenken, dass problematisches Verhalten von Influencern ein Risiko darstellen könne für Touristen, Anwohner und das Sicherheitsgefühl in beliebten Ausgehvierteln
Die Diskussion um die Regulierung von Social-Media-Inhalten und das Verhalten ausländischer YouTuber in Thailand ist nicht neu. In den vergangenen Monaten gab es bereits mehrere Vorfälle, bei denen Content-Ersteller durch ihr Verhalten in Konflikt mit lokalen Normen oder Gesetzen gerieten.
Serie von Vorfällen in Pattaya
Der Vorfall ereignete sich am 29. Dezember 2025 in Pattaya und fügt sich in eine Serie von Auseinandersetzungen zwischen ausländischen Besuchern in der Küstenstadt ein. Die lokalen Behörden beobachten diese Entwicklung mit Sorge.
Pattaya gilt als beliebtes Reiseziel für internationale Touristen und hat in den letzten Jahren auch eine wachsende Community von ausländischen Content-Erstellern angezogen. Die Stadt steht vor der Herausforderung, ein sicheres Umfeld für alle zu gewährleisten, während sie gleichzeitig als offene, touristische Destination attraktiv bleiben möchte.
Forderung nach konsequenter Strafverfolgung
Die Opfer fordern von der Polizei zügiges Handeln und eine konsequente strafrechtliche Verfolgung. Sie hoffen, dass ihr Fall ein Zeichen setzen wird und ähnliche Vorfälle in Zukunft verhindert werden können.
Rechtsexperten weisen darauf hin, dass thailändisches Recht klare Regelungen für Körperverletzung vorsieht und dass die Nationalität des Täters keine Rolle bei der Strafverfolgung spielt. Die Höhe der möglichen Strafen hängt von der Schwere der Verletzungen und den genauen Umständen der Tat ab.
Diskussion: Verantwortung von Social-Media-Influencern
Während Livestreaming und Social Media wichtige Plattformen für Meinungsäußerung und Unterhaltung sind, stellt sich die Frage nach den Grenzen. Experten für digitale Medien diskutieren, ob bestehende Gesetze ausreichen oder ob spezifische Regelungen für Social-Media-Aktivitäten im öffentlichen Raum erforderlich sind. Einige argumentieren, dass konsequente Anwendung bestehender Gesetze ausreicht, während andere zusätzliche Richtlinien für Content-Creator fordern.
Die thailändischen Tourismusbehörden haben sich bislang nicht offiziell zu dem Vorfall geäußert. Beobachter erwarten jedoch, dass die Serie von Vorfällen in Pattaya zu einer intensiveren Diskussion über Sicherheitsmaßnahmen und mögliche Verhaltensregeln führen wird.



