Justizministerium widerspricht Medienberichten
BANGKOK – Das thailändische Justizministerium (DoC) hat am Sonntag Berichte dementiert, wonach es eine gerichtliche Anfechtung der Disziplinarmaßnahmen gegen drei Ärzte im Fall des ehemaligen Premierministers Thaksin Shinawatra prüfe. Ein Sprecher betonte, das Ministerium habe erst durch Medien von der Entscheidung des Medizinrats (MCT) erfahren und warte auf die Bestätigung durch den Gesundheitsminister. „Wir möchten klarstellen, dass wir keine eigenen Schritte eingeleitet haben“, hieß es. Falschinformationen könnten zu Missverständnissen in der Öffentlichkeit führen.
Drei Ärzte im Visier des Medizinrats
Bereits am Donnerstag hatte Prof. Dr. Prasit Watanapa, Vizepräsident des MCT, verkündet, dass drei Ärzte des Police General Hospital (PGH) wegen Thaksins umstrittenem Krankenhausaufenthalt disziplinarisch belangt werden. Ein Arzt erhielt eine offizielle Verwarnung, zwei weitere verlieren vorübergehend ihre Zulassung – wegen „falscher medizinischer Angaben und Dokumente“. Die Entscheidung muss noch durch Gesundheitsminister Somsak Thepsutin, der auch Vorsitzender eines Sonderkomitees des MCT ist, abgesegnet werden.
Thaksins Aufenthalt sorgt weiter für politischen Zündstoff
Der ehemalige Regierungschef war nach seiner Rückkehr aus dem Exil zunächst nur einen Tag im Gefängnis, bevor er wegen unklarer Gesundheitsprobleme sechs Monate im PGH verbrachte. Die Umstände führten zu Vorwürfen der Bevorzugung. Der Oberste Gerichtshof prüft derzeit, ob Thaksins Haftstrafe ordnungsgemäß vollzogen wurde – das nächste Hearing ist für den 13. Juni angesetzt.
Justiz betont Einhaltung der Regeln
Das DoC unterstrich, dass alle unter seiner Aufsicht stehenden Mediziner an die Berufsethik des MCT gebunden seien. Doch ob die Bestrafung der Ärzte den öffentlichen Druck mildert, bleibt fraglich. Der Fall Thaksin hält Thailand weiter in Atem – zwischen Justiz, Politik und medizinischer Moral.