Ausländer zahlen doppelt! Unfair?

Zweiklassen-Tourismus
Gäste fragen sich: Sind wir noch willkommen?

Während Thailand mit milliardenschweren Förderprogrammen wie „We Travel Together“ (3,5 Mrd. Baht / ca. 87,5 Mio. €) die einheimische Tourismusbranche ankurbelt, wächst bei internationalen Besuchern das Gefühl, übervorteilt zu werden. In Hotspots wie Pattaya klagen Urlauber über zweiklassige Preise – von Hotels über Restaurants bis hin zu Freizeitangeboten. Die Frage drängt sich auf: Wird der Auslandstourismus zur Cash Cow, während Thais vergünstigt reisen?

„We Thai Only Travel Together“ – Subventionen nur für Einheimische

Das neue „We Thai Only Travel Together“-Programm sieht vor, dass thailändische Bürger 50 % Rabatt auf Hotelübernachtungen und Mahlzeiten erhalten. Das Tourismusministerium unter Minister Sorawong Thienthong hat dafür einen Budgetantrag über 3,5 Mrd. Baht gestellt – inklusive einer Million Reisegutscheine. Für Ausländer gibt es diese Vergünstigungen nicht. Stattdessen müssen sie oft deutlich höhere Preise zahlen – ein Ärgernis, das viele nicht mehr hinnehmen wollen.

Pattayas Preisexplosion:
Doppelte Standards bei Hotels und Nachtleben

Besonders in Pattaya, einem der beliebtesten Reiseziele des Landes, sind die Preissteigerungen spürbar. Ein langjähriger Besucher berichtet: „Vor ein paar Jahren kostete ein Zimmer noch 400 Baht (ca. 10 €), heute sind es 600 Baht (ca. 15 €). Und die Preise für Begleitung entlang der Beach Road haben sich verdreifacht!“ Auch Essen und Getränke sind teils um 50 % teurer geworden. Ein weiterer Gast ergänzt sarkastisch: „Früher waren die Damen an der Beach Road für 500 Baht (ca. 12,50 €) zu haben, heute verlangen sie 1.500 Baht (ca. 37,50 €). Alles wird teurer – nur unser Geldbeutel nicht.

Zweiklassen-Tourismus:
Warum Ausländer die Zeche zahlen

Kritiker sehen in den Subventionen für Thais eine Marktverzerrung, die letztlich auf Kosten der ausländischen Touristen geht. „Wir zahlen bis zu 50 % mehr, damit Thais billig Urlaub machen können, empört sich ein Stammgast. Die Sorge: Selbst wenn die Besucherzahlen sinken, bleiben die Preise hoch – aus reiner Profitgier.

Hinzu kommt das altbekannte Problem der Dual Pricing (Zwei-Preise-System), bei dem Ausländer an Nationalparks, Museen und sogar in manchen Restaurants mehr zahlen müssen als Einheimische. Ein Reisender kommentiert trocken: „Wenn Thailand seine Bürger kostenlos durchs Land kutschieren will – bitte. Aber dann sollten wenigsten wir faire Preise zahlen.“

Offizielle Schönfärberei vs. Realität: Wird das Problem ignoriert?

Während die Tourismusbehörden (TAT) regelmäßig optimistische Zahlen veröffentlichen, sieht die Realität oft anders aus. „Nächste Woche kommt wieder ein Bericht, der uns erzählt, wie toll alles läuft“, spottet ein Urlauber. „Aber wer durch Bangkok oder Pattaya läuft, merkt: Es ist leerer als sonst. Ob das an der Nebensaison liegt – oder daran, dass viele keine Lust mehr auf die Abzocke haben?“

Die Zukunft:
Kann Thailand den Spagat schaffen?

Thailand hat in den letzten Jahren viel in Infrastruktur, Digitalisierung und Sicherheit investiert. Doch angesichts der wachsenden Konkurrenz durch Vietnam, Indonesien und Malaysia muss das Land aufpassen, dass es seine internationalen Gäste nicht vergrault. Die Lösung? Transparente Preise und gleiche Bedingungen für alle.

Wie ein enttäuschter Tourist zusammenfasst: „Thailand hat so viel zu bieten – aber wenn es weiterhin zwei Klassen von Besuchern gibt, werden viele woanders hingehen.“

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