Die Bank von Thailand hat kürzlich die Umsetzung der Maßnahme „Shutdown Mule Accounts“
eingeleitet. Diese verpflichtet alle Geschäftsbanken und
Finanzinstitute, Finanztransaktionen über Konten, die im Verdacht
stehen, als „Mule Accounts“ (Geldwäsche-Konten) genutzt zu
werden, zu stoppen und ihre Kunden darüber zu informieren. Dies gab die
stellvertretende Zentralbankgouverneurin für die Stabilität von
Finanzinstituten, Roong Mallikamas, bekannt.
Roong erklärte, dass die Zentralbank drei neue Maßnahmen eingeführt
habe, um gegen Online-Betrüger vorzugehen, die solche Konten nutzen. „Mule Accounts“
dienen dabei als Zwischenstationen, über die betrügerisch erlangtes
Geld vor der Weiterleitung auf die Konten der Betrüger verschleiert
wird. Dies erschwert die Rückverfolgung der illegalen Geldflüsse.
Sollte eine Geschäftsbank den Verdacht haben, dass ein Konto als „Mule Account“ genutzt wird, kann sie nun alle finanziellen Transaktionen über dieses Konto stoppen. „Dies wird dazu beitragen, den Schaden zu begrenzen, der durch Betrüger und Callcenter verursacht wird“,
so Roong. Bislang hätten nur einige Banken ihre Kunden über verdächtige
Konten informiert, doch nun sei dies für alle Geschäftsbanken und
Finanzinstitute verpflichtend.
Zudem dürfen Banken künftig Informationen über Konten austauschen,
die mutmaßlich von Betrügern genutzt werden, um illegal erworbenes Geld
zu parken. Eine solche Zusammenarbeit war bisher nicht erlaubt. Roong
betonte, dass die Zentralbank im nächsten Schritt auch
Kryptowährungskonten ins Visier nehmen werde, da diese „häufig von Betrügern genutzt“ würden, um ihre Erlöse zu verwalten. Ebenso sollen „Mule Accounts“, die von Unternehmen eröffnet wurden, stärker überwacht werden.
Eine weitere Maßnahme zielt darauf ab, den Zugriff von Betrügern auf
die Konten von Bankkunden zu verhindern. Dies erfordere die
Zusammenarbeit von Geschäftsbanken, Smartphone-Dienstleistern und
anderen relevanten Behörden, so Roong.
Die neuen Regelungen sind Teil der Bemühungen der thailändischen
Zentralbank, die zunehmende Bedrohung durch Online-Betrug und Geldwäsche
effektiver zu bekämpfen und die Sicherheit des Finanzsystems zu
gewährleisten.