Thailand teuer: Touristen drehen ab

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Die Sonne brennt gnadenlos auf Pattayas Strände, doch die Stimmung ist düster. Der thailändische Baht steigt unaufhaltsam – und mit ihm die Preise. Touristen zücken ihre Brieftaschen nur noch zögerlich, lokale Händler klagen über leere Kassen.

Grund: Ein schwächerer US-Dollar durch enttäuschende US-Wirtschaftsdaten, sinkende Anleiherenditen und steigende Goldpreise. Für Pattayas Tourismus ist das ein Alarmsignal: Die Stadt lebt von Besuchern, doch die denken jetzt zweimal nach, bevor sie Geld ausgeben.

Starker Baht, schwache Kundschaft

„Alles ist teurer geworden!“, klagt Barbesitzer Somchai in der Soi Buakhao. „Früher gaben die Farang (Ausländer) großzügig Trinkgeld, bestellten mehr Drinks. Jetzt nippen sie an einem Chang-Bier (ca. 80 Baht, 2,32 Euro) und verschwinden früh.“

Der starke Baht macht Thailand für Europäer, Australier und Japaner unattraktiv. Ein Euro bringt heute nur noch etwa 37 Baht – vor einem Jahr waren es über 40. Langzeittouristen, einst das Rückgrat Pattayas, kürzen ihre Aufenthalte oder wählen günstigere Ziele wie Vietnam. Die Folge: Bars und Restaurants kämpfen ums Überleben, während die Regenzeit die Straßen leert.

Strandverkäufer in Not: Weniger Kokosnüsse, mehr Sorgen

Am Pattaya Beach herrscht Tristesse. Santi, ein Fruchtshake-Verkäufer, bietet seine Drinks für 80 Baht (2,32 Euro) an. „Früher verkaufte ich fünf bis sechs Shakes am Tag“, sagt er. „Jetzt? Vielleicht zwei.“

Touristen meiden die Stände, weil sie die Preise zu hoch finden. Eine Kokosnuss für 100 Baht (2,90 Euro) ist für viele nicht mehr drin. Der starke Baht, gepaart mit Monsunregen, hält Besucher fern.

„Es ist heiß, nass und leer“, klagt ein Strandverkäufer. Ohne Kundschaft droht vielen der Ruin. Selbst einfache Snacks wie ein Pad Thai (60-80 Baht, 1,74-2,32 Euro) werden zur Luxusware.

Leere Liegen: Strandbetreiber verzweifeln

„Ich sitze hier mit zehn leeren Liegen“, berichtet eine ältere Frau, die am Strand Sonnenliegen vermietet. Eine Liege kostet 100 Baht (2,90 Euro) pro Tag – doch kaum jemand zahlt. „Die Touristen fragen nach dem Preis und gehen. Manche kaufen nicht mal eine Kokosnuss.“

Der starke Baht macht Pattaya für preisbewusste Reisende unattraktiv. Früher blieben Europäer monatelang, genossen Sonne und Nachtleben. Heute suchen sie nach Alternativen. „Vietnam ist billiger“, hört man oft.

Die Strandbetreiber spüren den Druck: Weniger Kunden, weniger Einnahmen, mehr Existenzangst. Ohne Touristen droht Pattayas Strandleben zu kollabieren.

Taxifahrer klagen: „Zu teuer!“ rufen die Gäste

Motorradtaxifahrer wie Chai warten stundenlang auf Kundschaft. „Die Touristen sagen, 100 Baht (2,90 Euro) für eine kurze Fahrt sind zu viel“, erzählt er. Der Monsun macht es nicht besser: Nasse Straßen, weniger Fußgänger.

Selbst App-basierte Dienste wie Grab oder Bolt, die mit transparenten Preisen punkten, können die Misere nicht lindern. Ein viraler Fall zeigte das Problem: Eine Thailänderin, getarnt als Touristin, bekam für eine 10-km-Fahrt Preise bis 700 Baht (20,30 Euro) genannt – ohne Taxameter!

Solche Abzocke schadet Pattayas Ruf und treibt Besucher in die Arme von Konkurrenten wie Kambodscha.

Expats in der Krise: Abschied vom Paradies?

Die Expat-Community in Pattaya ist gespalten. „Ich liebe Thailand, aber der Euro ist schwach“, sagt Hans, ein deutscher Rentner. Mit einer Rente von 1.500 Euro bekam er vor einem Jahr 67.845 Baht. Heute sind es nur noch 51.720 Baht – ein Verlust von über 16.000 Baht (464 Euro) monatlich!

Viele Expats überlegen, zurück nach Europa zu gehen oder ihre Visa nicht zu verlängern. „Pattaya ist nicht mehr billig“, klagt Hans. Der starke Baht und steigende Preise für Essen (z. B. Curry für 60-80 Baht, 1,74-2,32 Euro) machen das Leben schwer. Viele träumen vom Paradies, doch die Realität holt sie ein.

Tourismusboom? Zahlen lügen!

Das thailändische Tourismusministerium prahlt mit 13,4 Millionen Besuchern in 2025 (Stand Mai), die 632,9 Milliarden Baht (18,35 Milliarden Euro) einbrachten. Doch die Realität in Pattaya zeigt ein anderes Bild:

Weniger Geld zirkuliert auf den Straßen. „Die Zahlen sind schön, aber meine Bar ist leer“, sagt ein Wirt. Chinesische Touristen, einst die Haupteinnahmequelle, bleiben aus. Indische Reisegruppen dominieren, doch sie geben wenig aus.

Europäer fühlen sich vernachlässigt: „Es gibt kaum noch deutsche Biergärten“, klagt ein Stammgast. Der starke Baht und steigende Preise könnten Pattayas Tourismus langfristig schaden.

Wechselkurs-Tricks: So sparst du Baht

Wer in Pattaya Geld wechselt, sollte klug vorgehen. T.T. Currency Exchange bietet die besten Kurse – weit besser als am Flughafen, wo 100 Euro bis zu 10 Euro Verlust bedeuten (ca. 3.448 Baht statt 3.793 Baht).

„Vermeide Flughäfen und Hotels“, rät ein erfahrener Reisender. Auch Geldautomaten sind teuer: Jede Abhebung kostet 220 Baht (6,38 Euro), egal ob 1.000 oder 10.000 Baht (29-290 Euro).

Tipp: Tausche größere Beträge bei T.T.-Wechselstuben und prüfe das Logo – Nachahmer gibt’s viele! So holst du mehr Baht für dein Geld und genießt Pattaya ohne Preisschock.

Regierung schweigt: Pattaya droht der Absturz

Ohne schnelle Hilfe droht Pattaya der wirtschaftliche Kollaps. „Die Regierung muss handeln“, fordern Hoteliers. Konjunkturpakete, bessere Infrastruktur oder fairere Preisgestaltung könnten helfen. Doch die Politik schweigt.

Der Baht steigt, während Touristen wie Expats die Koffer packen. „Ein starker Baht ist wie eine Gehaltskürzung für unsere Gäste“, sagt ein Restaurantbesitzer. Selbst wenn die US-Notenbank die Zinsen senkt, bleibt unklar, ob der Baht fällt.

Pattaya steht am Scheideweg: Wird es das Paradies bleiben – oder ein teurer Traum, den sich niemand mehr leisten kann?

Hoffnung oder Aus? Pattayas Zukunft

Pattayas Strände glitzern, doch die Stimmung ist trüb. „Früher war hier alles möglich“, sagt ein Langzeittourist. „Jetzt zählt jeder Baht.“ Die Stadt muss sich neu erfinden, um Touristen zurückzugewinnen.

Ideen gibt’s: Mehr Angebote für Europäer, bessere Infrastruktur, fairere Preise. Doch ohne Regierungshilfe bleibt es schwer. „Ich will nicht weg“, sagt Rentner Hans, „aber wenn’s so weitergeht, muss ich.“

Pattayas Charme – Sonne, Strand, Nachtleben – ist noch da. Doch der starke Baht und steigende Kosten könnten das Paradies endgültig in die Krise stürzen. Die Zeit zum Handeln ist jetzt

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