Ausländer-Konten in Thailand bedroht

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In Thailand brodelt die Gerüchteküche: Werden Ausländer bald beim Mobile Banking eingeschränkt? Expats, die ihr Geld über Apps wie UOB TMRW verwalten, blicken besorgt in die Zukunft. Doch was ist dran an den Spekulationen?

Eine Anfrage bei der United Overseas Bank (UOB), einer der größten Banken Südostasiens, bringt Klarheit: Es gibt keine bestätigten Pläne für spezifische Kontobeschränkungen für Ausländer. Trotzdem bleibt die Unsicherheit groß, denn neue Regelungen der Bank of Thailand sorgen für Unruhe.

Was bedeutet das für die rund 150.000 Expats in Thailand? Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen Bürokratie und Bankgeheimnissen.

Biometrische Sicherheitswelle rollt an

Ab 2025 wurde Mobile Banking in Thailand sicherer – oder komplizierter? Die Bank of Thailand hat neue Vorschriften erlassen: Biometrische Authentifizierung, wie Fingerabdruck oder Gesichtsscan, wird Pflicht für alle Mobile-Banking-Nutzer.

Dazu kommen strengere Transaktionslimits, um Betrug zu verhindern. Laut Experten sollen diese Maßnahmen Online-Betrug eindämmen, doch für Ausländer könnte das mehr Hürden bedeuten.

Wer keinen thailändischen Personalausweis besitzt, könnte Probleme bei der Registrierung bekommen. Die Kosten für die Umsetzung? Unklar, aber Banken wie UOB investieren Millionen, um ihre Systeme anzupassen.

UOBs neuer Schutz: Money Lock

UOB Thailand macht Nägel mit Köpfen: Als erste ausländische Bank hat sie im Oktober 2024 den „UOB Money Lock“ eingeführt. Diese Sicherheitsfunktion „sperrt“ Gelder auf Konten, sodass sie nicht ohne Weiteres digital überwiesen werden können.

Kunden müssen sich per Live-Chat, Hotline (02-285-1555) oder in einer der 144 UOB-Filialen registrieren. Für Ausländer, die oft größere Summen transferieren, könnte dies ein Segen oder Fluch sein. Der Schutz kostet nichts extra, doch die Anmeldung erfordert Geduld – und oft einen Besuch in der Filiale.

Bankenkrise nach Erdbeben?

Nach dem 7,7-Magnituden-Erdbeben in Myanmar am 28. März 2025 zitterten nicht nur die Böden, sondern auch die Nerven der Bankkunden. UOB Thailand meldete, dass zwei ihrer 144 Filialen kurzzeitig schlossen, um Schäden zu prüfen.

Doch die gute Nachricht: Alle Filialen waren bis 31. März wieder geöffnet. „Unsere Teams haben mit Ruhe reagiert“, betonte UOB-Chef Richard Maloney. Für Mobile-Banking-Nutzer gab es keine Ausfälle, aber die Unsicherheit bleibt: Wie stabil ist das System in Krisenzeiten? Expats fordern klare Antworten von den Banken.

Ausländer in Thailand: Bürokratie-Hölle

Ein Bankkonto in Thailand zu eröffnen, ist für Ausländer oft ein Albtraum. Laut Experten benötigen Expats ein Nicht-Einwanderungsvisum oder eine Aufenthaltsgenehmigung, um ein Konto zu eröffnen.

Dazu kommen Papiere wie Passkopien und Nachweise einer thailändischen Adresse. UOB und andere Banken wie Bangkok Bank oder Kasikorn verlangen oft mehrere Unterschriften – selbst für einfache Abhebungen.

„Es fühlt sich an, als würde man einen Vertrag fürs Leben unterschreiben“, klagt ein Expat in Bangkok. Die Sprachbarriere macht es nicht leichter. Wer hier Geld bewegt, braucht starke Nerven.

UOB TMRW: App mit Haken

UOBs Mobile-Banking-App „UOB TMRW“ soll das Leben einfacher machen – doch nicht für alle. Die App, die 2022 aus der Fusion von UOB Mighty und TMRW entstand, nutzt KI und Datenanalyse für personalisierte Dienste.

Doch im November 2024 gab es Probleme: Kunden konnten sich nicht einloggen, Zahlungen stockten. UOB sprach von „intermittierenden Störungen“ und empfahl QR-Zahlungen als Notlösung. Für Ausländer, die auf schnelle Überweisungen angewiesen sind, ein Schock. Die App wurde zwar repariert, aber das Vertrauen ist angekratzt. Wie zuverlässig ist Mobile Banking wirklich?

Steuergerüchte sorgen für Panik

Gerüchte über neue Steuern auf Auslandsüberweisungen oder globale Einkünfte machen die Runde. Doch die Realität? Keine der verfügbaren Quellen bestätigt solche Pläne. Die thailändische Regierung hat bisher keine Steuern auf internationale Überweisungen eingeführt, aber die Angst bleibt.

Viele Expats fürchten, dass ihre finanziellen Freiheiten eingeschränkt werden könnten. „Ich will einfach nur mein Geld sicher verwalten“, sagt ein deutscher Expat in Chiang Mai. Ohne klare Kommunikation von Banken und Behörden wächst das Misstrauen. UOB versichert: Es gibt keine Änderungen für Ausländer – vorerst.

UOBs große Pläne in Thailand

UOB Thailand wächst rasant. Nach der Übernahme von Citibanks Verbrauchergeschäft 2022 hat die Bank 151 Filialen und über 7 Millionen Kunden in Südostasien. Die Übernahme kostete UOB Millionen, umgerechnet etwa 400 Millionen Euro (ca. 14,8 Milliarden THB).

Ziel: Mehr digitale Angebote und ein größeres Stück vom Kuchen des thailändischen Marktes. Doch für Ausländer bedeutet das wenig, wenn die Bürokratie bleibt. UOB-Chef Wee Ee Cheong betont: „Thailand ist ein Schlüsselmarkt.“ Aber wie viel Profit geht auf Kosten der Kunden? Expats warten auf echte Verbesserungen.

Was Ausländer jetzt tun müssen

Die Lage ist unübersichtlich, aber eines ist klar: Ausländer sollten ihre Konten genau prüfen. Experten raten, alle Dokumente bereitzuhalten – Pass, Visum, Adressnachweis. Wer UOB TMRW nutzt, sollte die App regelmäßig aktualisieren, um Störungen zu vermeiden.

Für große Überweisungen empfiehlt sich der „Money Lock“, um Betrug zu verhindern. Doch Vorsicht: Die Anmeldung kann Zeit kosten. Ein Besuch in einer der 144 UOB-Filialen ist oft unvermeidlich. „Bleiben Sie wachsam“, rät ein Finanzberater in Bangkok. Die Bankenwelt in Thailand bleibt ein Minenfeld für Expats.

Die Zukunft des Mobile Banking

Wie geht es weiter mit Mobile Banking in Thailand? Die Bank of Thailand drängt auf mehr Sicherheit, aber zu welchem Preis? Biometrische Systeme und Transaktionslimits könnten Ausländer härter treffen als Einheimische.

UOB investiert kräftig in digitale Lösungen – allein 2022 flossen 350 Millionen Euro (ca. 13 Milliarden THB) in die Entwicklung von UOB TMRW. Doch ohne klare Kommunikation bleibt das Vertrauen der Kunden auf der Strecke.

Expats fordern Transparenz und weniger Bürokratie. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Thailand ein Paradies für digitale Banker bleibt – oder ein Albtraum wird.

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