Patientenverfügung in Thailand – Ihr Ratgeber

doctor holding red stethoscope
Photo by Online Marketing on Unsplash

In Thailand ist das Thema Patientenverfügung ein heißes Eisen, besonders für Expats und Reisende, die ihre medizinischen Wünsche im Ernstfall klar geregelt wissen wollen. Doch wie wichtig ist es, einen Anwalt einzuschalten, um eine rechtsgültige Patientenverfügung zu erstellen?

In Städten wie Bangkok, wo erstklassige private Krankenhäuser medizinische Versorgung auf höchstem Niveau bieten, stellt sich die Frage: Reicht eine einfache Vorlage, oder ist juristische Unterstützung unverzichtbar?

Hier klären wir die wichtigsten Fragen rund um Patientenverfügungen in Thailand und geben Ihnen einen Überblick, wie Sie Ihre Wünsche im Notfall sichern können.

Warum eine Patientenverfügung in Thailand?

Eine Patientenverfügung, in Thailand auch „Living Will“ genannt, legt fest, wie Sie medizinisch behandelt werden möchten, wenn Sie Ihren Willen nicht mehr äußern können.

Laut Experten ist sie besonders für Ausländer wichtig, da thailändische Krankenhäuser oft keine in Deutschland erstellten Verfügungen akzeptieren. Ohne eine klare Verfügung entscheidet im Zweifel das Krankenhaus, was nicht immer Ihren Wünschen entspricht.

Besonders in Bangkok, wo Verkehrsunfälle laut WHO zu den weltweit häufigsten Todesursachen zählen, kann eine Patientenverfügung lebenswichtig sein. Sie sorgt dafür, dass Ihre Vorstellungen zu lebensverlängernden Maßnahmen oder palliativer Versorgung respektiert werden.

Was ist eine Patientenverfügungen in Thailand

Eine🔸Patientenverfügung (in thailändisch)🔸in Thailand ist eine Vorsorgevollmacht einer noch geschäftsfähigen Person. Darin werden Anweisungen für die medizinische Behandlung für den Fall gegeben, dass die Person aufgrund einer Krankheit oder Geschäftsunfähigkeit nicht mehr in der Lage ist, Entscheidungen zu treffen.

  • Eine Patientenverfügung wird im thailändischen Gesundheitsgesetz von 2007 (พระราชบัญญัติสุขภาพแห่งชาติ พ.ศ. ๒๕๕๐) anerkannt und gewährt Personen das Recht, medizinische Behandlungen im Endstadium ihres Lebens abzulehnen.
  • Eine Patientenverfügung ist ein schriftliches Dokument, das erstellt wird, während die Person noch geistig und geschäftsfähig ist, und in dem sie darum bittet, unter solchen Umständen nicht künstlich am Leben erhalten zu werden.
  • Es ist wichtig zu beachten, dass das Gesetz zwar die Ablehnung lebensverlängernder Behandlungen erlaubt, Sterbehilfe, definiert als die aktive Beendigung des Lebens einer Person, jedoch nicht gestattet, selbst wenn es um die Linderung des Leidens aufgrund einer unheilbaren Krankheit geht.
  • Eine Patientenverfügung kann auch in eine spezielle Art von Vorsorgevollmacht oder Gesundheitsvollmacht integriert werden, mit der eine andere Person dazu bevollmächtigt wird, im Falle der Geschäftsunfähigkeit der betroffenen Person medizinische Entscheidungen im Namen der betroffenen Person zu treffen.

Rechtslage: Was sagt das thailändische Gesetz?

In Thailand müssen Patientenverfügungen den lokalen gesetzlichen Vorschriften entsprechen, um anerkannt zu werden. Eine in Deutschland erstellte Verfügung hat hier keinen Bestand, da sie die spezifischen Anforderungen des thailändischen Rechts nicht erfüllt.

Das bedeutet:🔸Ohne eine an Thailand angepasste Verfügung🔸riskieren Sie, dass Ihre Wünsche ignoriert werden. Eine Vorsorgevollmacht, die eine vertrauenswürdige Person bevollmächtigt, Ihre Interessen zu vertreten, ist ebenfalls essenziell.

Diese regelt nicht nur medizinische Entscheidungen, sondern kann auch die Betreuung im Alltag umfassen. Ohne solche Dokumente hat selbst Ihr Ehepartner keine rechtliche Handhabe, Entscheidungen für Sie zu treffen.

Anwalt oder Selbsterstellung: Was ist besser?

Die Frage, ob ein Anwalt notwendig ist, beschäftigt viele. In Thailand gibt es keine gesetzliche Pflicht, einen Anwalt für die Erstellung einer Patientenverfügung zu konsultieren. Laut Gesetz, können Patientenverfügungen eigenständig erstellt werden, solange sie den thailändischen Vorgaben entsprechen.

  • Dennoch warnen Experten, dass einfache Online-Vorlagen oft nicht die formellen Anforderungen erfüllen. Ein Anwalt kann sicherstellen, dass die Verfügung präzise formuliert ist und Missverständnisse im Ernstfall vermieden werden. Besonders bei komplexen Wünschen, wie der Ablehnung künstlicher Beatmung, ist professionelle Hilfe sinnvoll.

Bangkok: Herausforderungen in privaten Krankenhäusern

Bangkok ist bekannt für seine exzellenten privaten Krankenhäuser, die jährlich Tausende internationale Patienten behandeln. Doch genau hier liegt eine Herausforderung: Viele Kliniken verlangen klare, rechtsgültige Dokumente, um Ihre Wünsche umzusetzen.

Ohne eine thailändische Patientenverfügung könnten Ärzte auf lebensverlängernde Maßnahmen bestehen, die Sie vielleicht ablehnen würden. Zudem ist die Sprachbarriere ein Problem:

Nicht alle Ärzte lesen fließend Englisch, weshalb eine dreisprachige Verfügung (Thai, Englisch, Deutsch) empfohlen wird. Private Krankenhäuser fordern oft auch einen Nachweis über finanzielle Mittel, was die Dringlichkeit einer klaren Verfügung unterstreicht.

Kosten und Nutzen einer professionellen Beratung

Die Beauftragung eines Anwalts in Thailand kann Kosten verursachen, die je nach Komplexität des Falls variieren. Es gibt keine festen Gebührenregelungen, und die Honorare hängen vom Ruf des Anwalts ab. Schauen Sie auf die bei uns werbenden Experten.

Doch die Investition lohnt sich: Eine professionell erstellte Patientenverfügung minimiert das Risiko, dass Ihre Wünsche missachtet werden. Alternativ bieten Einrichtungen Vorlagen an, die speziell für Thailand entwickelt wurden und in Zusammenarbeit mit Krankenhäusern erstellt wurden. Diese sind oft günstiger, erfordern aber eigenes Wissen, um korrekt ausgefüllt zu werden.

Notfall: Was passiert ohne Patientenverfügung?

Ohne Patientenverfügung entscheidet das Krankenhaus, wie Sie behandelt werden. In Thailand, wo private Kliniken auf höchstem Niveau arbeiten, kann das bedeuten, dass lebensverlängernde Maßnahmen eingeleitet werden, selbst wenn Sie diese ablehnen würden.

Besonders in Notfällen, etwa bei Verkehrsunfällen, ist schnelles Handeln gefragt. Ohne klare Anweisungen fehlt Ärzten die Grundlage, Ihre Wünsche umzusetzen. Laut eines Rechtsanwalts hat nicht einmal der Ehepartner automatisch die Befugnis, Entscheidungen zu treffen. Eine Patientenverfügung, idealerweise mit einer Vorsorgevollmacht, ist daher ein Muss, um Ihre Interessen zu schützen.

Sprache: Warum Thai so wichtig ist

Eine Patientenverfügung sollte idealerweise auf Thai verfasst oder zumindest übersetzt werden, da nicht alle thailändischen Ärzte Englisch fließend beherrschen. Laut Experten, erhöht eine dreisprachige Verfügung (Deutsch, Englisch, Thai) die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Wünsche verstanden und umgesetzt werden.

Viele Krankenhäuser in Bangkok haben zwar englischsprachiges Personal, doch in kleineren Kliniken oder im Notfall kann es zu Verständigungsproblemen kommen. Eine Übersetzung durch einen Experten kann sicherstellen, dass keine Missverständnisse entstehen und Ihre Verfügung rechtlich bindend ist.

Erfahrungen anderer: Lernen von Betroffenen

  • Der Austausch mit anderen Expats oder Residenten kann wertvolle Einblicke bieten. Viele teilen ihre Erfahrungen in Foren oder über Plattformen wie Facebook Seiten wie Thailand für Deutschsprachige, wo diskutiert wird, wie Krankenhäuser mit Patientenverfügungen umgehen.
  • Ein häufiger Tipp: Tragen Sie eine Karte bei sich, die auf Ihre Verfügung hinweist. Solche Karten signalisieren Krankenhäusern, dass Dokumente vorliegen, und erleichtern die Kommunikation mit Angehörigen. Betroffene berichten, dass gut vorbereitete Verfügungen in Notfällen oft den Unterschied machen, da Ärzte und Krankenhäuser klare Anweisungen benötigen.

Versicherung und Patientenverfügung: Ein Zusammenspiel

In Thailand ist eine 🔸Krankenversicherung für Ausländer🔸 mit bestimmten Visa-Typen Pflicht – inklusive klar definierter Mindestdeckungssummen: 40.000 Baht für ambulante und 400.000 Baht für stationäre Behandlungen.

Doch nicht jede Police ist gleich. Die Leistungen variieren erheblich – nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Erstattungspraxis, beim Zugang zu Privatkliniken oder bei Vorerkrankungen. Wer sich dauerhaft oder längerfristig im Land aufhält, sollte rechtzeitig eine passende Krankenversicherung abschließen.

Gerade bei längeren Aufenthalten lohnt sich auch ein unabhängiger Vergleich verschiedener Anbieter, um Tarife, Leistungen und Bedingungen transparent gegenüberzustellen – angepasst an das jeweilige Visum und den persönlichen Bedarf.

Eine Versicherung allein schützt aber nicht vor medizinischen Fehlentscheidungen oder Kommunikationsproblemen. In sensiblen Situationen ist es hilfreich, sich frühzeitig mit den Abläufen im thailändischen Gesundheitssystem vertraut zu machen – und zu wissen, an wen man sich im Ernstfall wenden kann.

Ohne Verfügung könnten Krankenhäuser auf kostenintensive Maßnahmen bestehen, die Ihre Versicherung deckt, aber Ihren Wünschen widersprechen. Experten empfehlen, Versicherungsunterlagen übersetzen zu lassen, um Missverständnisse zu vermeiden – ein Ansatz, der auch für Patientenverfügungen gilt.

Planen Sie jetzt für den Ernstfall

Eine Patientenverfügung in Thailand ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, besonders für Ausländer. Ob mit oder ohne Anwalt – entscheidend ist, dass sie den thailändischen Gesetzen entspricht und klar formuliert ist.

In Bangkok, wo medizinische Versorgung Spitzenklasse ist, aber Sprachbarrieren und unterschiedliche Interessenlagen zwischen Patienten und Krankenhäusern bestehen, schützt eine Verfügung Ihre Autonomie.

Informieren Sie sich bei Experten und tauschen Sie sich mit anderen Betroffenen aus. So stellen Sie sicher, dass Ihre Wünsche im Ernstfall respektiert werden – und sparen sich im Zweifel teure Missverständnisse.

Patientenverfügungen in Thailand (einfache FAQs)

  • Muss eine thailändische Patientenverfügung notariell beglaubigt werden?
    Nein. Sie benötigen keinen Notar. Ihre Patientenverfügung muss jedoch schriftlich niedergelegt, bei geistiger Gesundheit unterschrieben und vor Zeugen unterzeichnet werden.
  • Können Ausländer in Thailand eine Patientenverfügung verfassen?
    Ja. Ausländer (Expats oder Touristen) können in Thailand eine rechtsgültige Patientenverfügung verfassen, sofern diese den Regeln in Abschnitt 12 des National Health Act (2007) entspricht.
  • Muss die Patientenverfügung auf Thailändisch verfasst sein?
    Ja, sie sollte auf Thailändisch verfasst sein – insbesondere, wenn thailändische Ärzte oder Krankenhäuser sie verwenden. Dies hilft, Verwirrung zu vermeiden.
  • Kann ich jemanden bestimmen, der Entscheidungen für mich trifft?
    Ja. Sie können eine Vertrauensperson (einen Vorsorgebevollmächtigten) benennen, die für Sie spricht und entscheidet, wenn Sie dazu nicht in der Lage sind.
  • Ist Sterbehilfe in Thailand legal? Nein .
    Aktive Sterbehilfe (z. B. wenn ein Arzt jemandem beim Sterben hilft) ist illegal. Aber „Nein“ zu lebenserhaltenden Maßnahmen zu sagen oder die Behandlung abzubrechen, ist erlaubt, wenn man eine gültige Patientenverfügung hat.

.§ 12 Nationales Gesundheitsgesetz (Übersetzung)
Eine Person hat das Recht, im Voraus schriftlich zu erklären, dass sie keine Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen möchte, die ausschließlich der Lebensverlängerung oder der Linderung von Leiden im Endstadium dienen. Diese Erklärung ist von den an der Betreuung der Person beteiligten medizinischen Fachkräften und dem öffentlichen Gesundheitspersonal zu respektieren und einzuhalten.
Form und Verfahren für diese Erklärung richten sich nach der Ministerialverordnung.

📍Der Wochenblitz übernimmt keinerlei Gewähr auf die die im Text genannten Informationen📍

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.