Bombenfund in Phuket: Sicherheitsalarm für Touristenprovinzen

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Drei Provinzen unter Alarmstufe Rot

PHUKET Nach dem Fund mehrerer Sprengsätze in beliebten Touristenzielen der Provinzen Phuket, Krabi und Phang Nga haben die Gouverneure drastische Sicherheitsmaßnahmen angeordnet. Die Polizei konnte bereits zwei mutmaßliche Attentäter festnehmen: Muhama Wadeng (29) und Sulaiman Kacho (27), beide aus der südlichen Unruheprovinz Pattani.

Wie das Innenministerium mitteilt, wurden die Sprengsätze zwischen dem 21. und 23. Juni an belebten Orten platziert – darunter der Flughafen von Phuket, Patong Beach, Laem Phromthep und Noppharat Thara Beach in Krabi. Die meisten der gefundenen Bomben waren sogenannte Sound Bombs, also Geräte, die zwar Explosionen verursachen, aber keine Splitter enthalten – offensichtlich konstruiert, um Panik zu stiften.

Phuket: Panik vermeiden, Vertrauen zurückgewinnen

Phukets Gouverneur Sophon Suwannarat erklärte nach Krisensitzungen mit Polizei, Militär und Behörden, die Lage sei „unter Kontrolle“. Das Ziel sei, Vertrauen bei Touristen und Anwohnern zurückzugewinnen. Röntgen-Kontrollen, Überwachungskameras, Patrouillen und ständige Kontrollen an 11 strategischen Punkten sollen die Insel binnen 2–3 Tagen wieder in den Normalbetrieb zurückführen.

Insgesamt drei verdächtige Objekte wurden erfolgreich entschärft – darunter ein Motorrad mit versteckter Bombe am Flughafen sowie eine Sprengfalle in einer Felsspalte am Aussichtspunkt Laem Phromthep.

„Die Täter wollten keine Opfer – sie wollten Angst säen“, so ein Ermittler.

Krabi: Bomben in Snackdosen versteckt

Auch in Krabi schlug die Polizei Alarm: Gouverneur Angkur Silatevakul bestätigte, dass drohende Online-Nachrichten, verdächtige Motorräder und merkwürdige Objekte bereits vor dem Fund Hinweise auf mögliche Anschläge gaben.

Die Sprengsätze wurden teilweise in gewöhnlichen Snackdosen versteckt, etwa hinter den Schildern am Noppharat Thara Beach oder am Mahad Wood Sculpture Plaza. Vier Standorte wurden durchsucht, mehrere Geräte entdeckt und von Sprengstoffexperten (EOD) entschärft.

Die Behörden erhöhten daraufhin die Sicherheitsstufe für alle öffentlichen Einrichtungen, religiöse Orte, Einkaufszentren, Schulen, Häfen, Hotels und Parks. Überall, wo sich viele Menschen – besonders Touristen – aufhalten, gilt nun Alarmbereitschaft.

Phang Nga: Anschläge vereitelt 
Täter auf Rückfahrt festgenommen

In Phang Nga gelang der Polizei ein wichtiger Schlag: Zwei Männer wurden festgenommen, als sie in einem Auto aus Phuket zurückkehrten – mit angeblich bereits vorbereiteten Bomben.

Ermittler entdeckten in der Nähe der Residenz des Provinzgouverneurs ein verdächtiges Objekt mit der Aufschrift „W (Rawai)1“, das mit Steinen bedeckt war. Die EOD-Spezialisten bestätigten, dass es sich um eine Sound-Bombe mit einem Zerstörungsradius von 10 Metern handelte.

CCTV-Aufnahmen zeigten, dass sich die Verdächtigen zunächst in Phang Nga aufhielten, bevor sie sich nach Phuket begaben, wo sie ihre Operation ausführten. Offenbar war Phang Nga als nächstes Ziel geplant.

Verbindung zum Süden? 
Ministerium prüft 

Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai rief die Ermittler dazu auf, „alle Beweise genau zu analysieren, bevor voreilige Schlüsse gezogen werden“. Die Tatverdächtigen stammen aus Pattani, einer Region im Süden Thailands, die seit 2004 von einem gewaltsamen Separatistenkonflikt muslimischer Gruppen erschüttert wird. Seit Beginn des Konflikts kamen fast 6.000 Menschen ums Leben, über 13.000 wurden verletzt.

Ob die aktuellen Vorfälle mit dieser Gewaltwelle in Verbindung stehen, ist noch unklar – doch die Symbolik ist deutlich: Erstmals seit Jahren haben mutmaßlich radikale Gruppen Ziele in internationalen Touristenregionen ins Visier genommen.

Urlaubsparadies unter Schutzschild

Die Ereignisse der letzten Tage stellen Thailands Sicherheitskräfte auf eine harte Probe. Während die Behörden versuchen, die Lage schnellstmöglich zu stabilisieren, bleibt eine Frage offen: War dies eine einmalige Panikattacke – oder der Beginn einer neuen Eskalationswelle?

Fürs Erste bleiben Phuket, Krabi und Phang Nga unter besonderer Beobachtung. Die Regierung hofft, dass Ruhe und Sicherheit bald zurückkehren – damit das Bild vom sicheren Urlaubsparadies keinen dauerhaften Schaden nimmt.

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