Gefahr durch Starkregen in Nord-, Ost- und Südthailand
BANGKOK – Die thailändische Behörde für Wasserressourcen (ONWR) hat eine dringliche Unwetterwarnung für den Zeitraum vom 1. bis 5. Juli herausgegeben. Grund ist die Prognose außergewöhnlich starker Regenfälle, die sich insbesondere auf den Norden, Nordosten, Osten und Süden des Landes auswirken sollen. Die Sorge: Sturzfluten, Erdrutsche und überflutete Städte.
Besonders betroffen sind Regionen mit unzureichender Entwässerung und Gebiete entlang des Mekong-Flusses, dessen Pegel derzeit stark schwankt und weiter ansteigt. Die Behörden rufen zu erhöhter Wachsamkeit auf – insbesondere in den Provinzen mit bekannten Risikozonen.
Diese Regionen sind besonders gefährdet
Im Norden gelten unter anderem die Bezirke Mueang, Mae Sai, Phaya Mengrai, Thoeng, Chiang Khong und Wiang Kaen in der Provinz Chiang Rai als besonders gefährdet. Auch in Nan, Tak und Phayao wird mit Erdrutschen und Überschwemmungen gerechnet.
Im Nordosten stehen zahlreiche Bezirke in Loei, Ubon Ratchathani, Bueng Kan, Udon Thani, Roi Et, Si Sa Ket und Surin unter Beobachtung. Die Region ist nicht nur durch den Mekong bedroht, sondern auch durch mögliche Waldabflüsse und überlaufende Nebenflüsse.
Auch der Osten Thailands bleibt nicht verschont: In den Provinzen Chanthaburi und Trat wurden bereits mehrere Risikobezirke identifiziert, darunter Mueang, Bo Rai, Na Yai Am und Khlung. Die südlichen Provinzen Ranong und Phang Nga sind ebenfalls auf der Liste – hier drohen Hangrutsche und Flutwellen, vor allem in den hügeligen Küstenzonen.
Mekong steigt weiter
Laos-Regen bringt neue Sorgen
Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Mekong-Fluss, dessen Wasserstand durch anhaltenden Regen im benachbarten Laos kontinuierlich ansteigt. Die Auswirkungen sind bereits in Grenzprovinzen wie Chiang Rai, Loei, Nong Khai, Nakhon Phanom, Mukdahan, Amnat Charoen und Ubon Ratchathani spürbar.
Die ONWR warnt: „Ein plötzlicher Anstieg des Wasserpegels kann zu Überflutungen in flussnahen Gemeinden führen, insbesondere dort, wo keine Hochwasserschutzmaßnahmen vorhanden sind.“
Besondere Vorsicht gilt den Bezirken Chiang Kham, Thoeng, Phaya Mengrai, Khun Tan und Chiang Khong – entlang der Zuflüsse des Ing-Flusses, einem Nebenfluss des Mekong.
Regierung und Einsatzkräfte stehen unter Druck
Die Behörde ruft lokale Verwaltungen, Katastrophenschutz und Sicherheitskräfte dazu auf, Risikogebiete engmaschig zu überwachen. Pegelstände, Regenmengen und Erdrutschgefahr sollen permanent überprüft werden. Frühwarnsysteme müssen überprüft, Notfallpläne aktualisiert und Evakuierungsrouten vorbereitet werden.
Premierministerin Paetongtarn hat bereits angekündigt, in besonders betroffene Provinzen zu reisen, um Hilfsmaßnahmen zu koordinieren. Bei einem Besuch in Chiang Rai versprach sie: „Die Regierung wird schnelle Hilfe leisten – niemand wird im Regen stehen gelassen.“
Warnung für Touristen und Anwohner
Auch Einheimische und Touristen sind angehalten, die Wetterlage eng zu verfolgen, sich von überflutungsgefährdeten Gebieten fernzuhalten und Hinweise der Behörden ernst zu nehmen. Straßen können jederzeit unpassierbar werden, insbesondere in den Bergregionen des Nordens und an Küstenstraßen im Süden.
Thailand erlebt immer wieder dramatische Regenperioden. Doch die Kombination aus anhaltendem Starkregen, instabilen Hängen und steigenden Flusspegeln macht die Lage diesmal besonders kritisch.