Patriotismus in Rot Weiß Blau

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Thong Trairong 
Warum Thailands Flagge mehr als nur Farben trägt 

Die thailändische Flagge weht an Schulen, Rathäusern, Kasernen und bei jeder feierlichen Zeremonie – und doch ist sie weit mehr als ein patriotisches Stück Stoff. Unter dem Namen Thong Trairong, was wörtlich „Dreifarbige Flagge“ bedeutet, steht sie für die tragenden Säulen der thailändischen Identität: Nation, Religion und Monarchie.

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Was viele nicht wissen: Die heute verwendete Flagge wurde erst im Jahr 1917 eingeführt – inmitten globaler Umbrüche während des Ersten Weltkriegs. König Vajiravudh (Rama VI) wollte das Königreich Siam (wie Thailand damals hieß) modernisieren und seine internationale Stellung stärken. Dabei entstand das heute bekannte Design mit fünf horizontalen Streifen – eine Kombination aus tiefem Blau, leuchtendem Weiß und kräftigem Rot.

Jede Farbe trägt eine Botschaft

Hinter dem klaren Design verbirgt sich eine kraftvolle Symbolik. Die beiden äußeren roten Streifen stehen für das thailändische Volk und das Land selbst – ihre Leidensfähigkeit, Stärke und Hingabe. Die weißen Streifen symbolisieren den Buddhismus, der für über 90 % der Bevölkerung mehr als nur Religion ist: Er ist moralisches Fundament und Lebensweise zugleich.

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Im Zentrum prangt der doppelt breite blaue Streifen – ein Zeichen für die Monarchie. In Thailand hat das Königshaus eine über Jahrhunderte gewachsene, beinahe sakrale Rolle. „Die Monarchie ist das Herz der Nation“, sagen viele Thais – und diese zentrale Position spiegelt sich auch in der Flagge wider.

Ein Zeichen westlicher Orientierung – und nationaler Einigkeit

Doch Thong Trairong steht nicht nur für innere Werte. Ihre Farben orientieren sich bewusst an den Trikoloren der damaligen Alliierten Mächte – Frankreich, Großbritannien, USA. Thailand wollte seine Nähe zum Westen demonstrieren, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren. Die neue Flagge war also auch eine diplomatische Botschaft: modern, international, aber fest in der eigenen Kultur verwurzelt.

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Mit der Einführung 1917 löste man die bisherige Flagge ab, die einen weißen Elefanten auf rotem Grund zeigte – ein ebenfalls mächtiges Symbol, jedoch im Ausland oft missverstanden oder falsch verwendet. Die klare, geometrische Form der neuen Flagge machte sie unverwechselbar und praktikabel – nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch im Alltag.

Thailands Identität im Wind: 
Flagge als tägliches Ritual

Wer in Thailand zur Schule geht, kennt das tägliche Ritual: Jeden Morgen wird die Flagge zu feierlicher Musik gehisst, oft begleitet vom Singen der Nationalhymne. Auch vor öffentlichen Gebäuden und in Tempeln ist das Bild der wehenden Trikolore allgegenwärtig. Für viele ist es ein Moment der Besinnung – auf die eigene Zugehörigkeit, den Glauben und die Verpflichtung gegenüber dem Land.

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Der Satz „Chat, Satsana, Phra Maha Kasat“Nation, Religion, König – ist dabei mehr als nur ein Motto. Es ist ein kollektives Gefühl, das Thailands Gesellschaft zusammenhält – in guten wie in schwierigen Zeiten.

Ein Symbol, das sich verändert – und doch bleibt

Trotz gelegentlicher Debatten um politische Rollenverteilungen oder gesellschaftlichen Wandel bleibt die Flagge ein verbindendes Element. Sie weht über Protesten ebenso wie über königlichen Zeremonien, über ländlichen Schulhöfen wie über modernen Wolkenkratzern in Bangkok.

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Die Thong Trairong ist damit nicht nur ein Stück Stoff mit Farben. Sie ist ein Spiegelbild der thailändischen Seele – in ihrer Vielfalt, Tiefe und Geschichte. Wer sie wirklich versteht, begreift auch ein Stück von Thailand selbst.

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