Gift-Krise am Kok-Fluss:
Thailand schickt Experten nach Myanmar
BANGKOK/CHIANG RAI – Ein grenzüberschreitendes Umwelt-Desaster: Die thailändische Regierung reagiert auf die bedrohliche Arsen-Verseuchung des Kok-Flusses, der aus Myanmar kommend die Provinz Chiang Rai durchfließt. Außenminister Maris Sangiampongsa kündigte an, dass bereits nächste Woche ein Expertenteam nach Naypyidaw reist, um mit myanmarischen Behörden über Lösungen zu verhandeln.
Hintergrund: Seit Wochen beklagen Anwohner in Nordthailand schwere Wasserverschmutzung, die sie auf illegalen Goldabbau in Myanmars Shan-Staat zurückführen – insbesondere durch chinesische Bergbaufirmen. Die giftigen Abwässer fließen ungefiltert in den Grenzfluss.
Regierung in Alarmbereitschaft:
Sofortmaßnahmen angeordnet
Premierministerin Paetongtarn Shinawatra hatte das Problem bei ihrem Chiang Rai-Besuch am Samstag zur Chefsache erklärt. Innenminister Theerarat Samrejvanich ordnete unterdessen die Einrichtung eines Überwachungszentrums in der Grenzprovinz an, das speziell die Wasserqualität kontrollieren soll.
Die geplanten Maßnahmen:
✔ Internationale technische Hilfe für nachhaltiges Flussmanagement
✔ Gemeinsamer Aktionsplan mit Myanmar zur Ursachenbekämpfung
✔ Strengere Kontrollen an der Grenze zu Myanmar
China in der Verantwortung?
Goldrausch vergiftet Grenzregion
Lokale Aktivisten machen vor allem chinesische Goldminen-Betreiber für die Katastrophe verantwortlich. Der unregulierte Abbau in Myanmars Konfliktregion Shan setze tödliche Schwermetalle frei. „Die Arsen-Werte sind alarmierend“, warnt ein thailändischer Umweltaktivist.
Nächste Schritte: Die Ergebnisse myanmarischer Untersuchungen sollen bereits am 2.-3. Juli bei einem Grenzkomitee-Treffen vorgestellt werden. Bis dahin bleibt die Warnung an Anwohner bestehen, das Flusswasser nicht zu nutzen.



