Sehr geehrte Redaktion,
sehr geehrte Damen und Herren,
Seit fünfzehn Jahren lebe ich im wunderschönen Thailand, genauer gesagt im Nordosten, der Region Isaan, die für ihre Herzlichkeit und ihren ländlichen Charme bekannt ist. Zuvor verbrachte ich drei Jahre in Pattaya, doch das Bedürfnis nach Ruhe führte mich schließlich in die idyllische Provinz. Als pensionierter Maschinenbauingenieur aus Süddeutschland genieße ich hier das tropische Klima, die Gastfreundschaft der Menschen und die Möglichkeit, meinen Lebensabend in einer so faszinierenden Umgebung zu verbringen.
In diesen Jahren habe ich viel Schönes erlebt und gleichzeitig gelernt, mit den kulturellen und praktischen Unterschieden umzugehen, die das Leben in Thailand mit sich bringt. Ich möchte meine Erfahrungen teilen voller Respekt für dieses Land, seine Traditionen und seine Menschen.
Das Zusammenleben mit thailändischen Behörden erfordert Geduld und Organisation, etwas das vielen Ausländern, oder Farangs, wie wir hier genannt werden, schnell bewusst wird. Die Anforderungen an Dokumente, wie Kopien des Reisepasses, Visums oder des Hausregisters (Tabien Baan), sind umfassend, aber notwendig, um die gesetzlichen Vorgaben zu erfüllen. Ich habe gelernt, immer gut vorbereitet zu sein und die Vorschriften genau zu beachten.
Ein Beispiel: Als ich ein Bankkonto eröffnen wollte, verlangte eine Filiale zusätzlich ein gelbes Hausbuch, obwohl andere Dokumente wie mein Visum und Mietvertrag ausreichend hätten sein sollen. In einer anderen Filiale derselben Bank verlief der Prozess reibungslos. Dies zeigt, wie wichtig es ist, flexibel zu bleiben und die Vielfalt der Abläufe zu akzeptieren. Mit einem freundlichen Lächeln und etwas Geduld lassen sich solche Hürden meist überwinden.
Als ich 2009 erstmals nach Thailand kam, war das Leben hier unglaublich erschwinglich. Eine Portion Pad Kra Pao kostete in meiner Lieblings-Garküche etwa 30 Baht. Heute liegt der Preis oft bei 60 oder 70 Baht. Auch die Mieten, besonders in Städten wie Bangkok, sind gestiegen, was für viele Rentner mit begrenztem Budget eine Herausforderung darstellt. Dennoch bleibt der Isaan eine Region, in der das Leben vergleichsweise günstig und entspannt ist. Wer klug plant, kann hier weiterhin ein gutes Leben führen.
Seit Jahren bin ich glücklich mit einer Thailänderin verheiratet, deren Herzlichkeit und tiefe Verwurzelung in ihrer Kultur ich sehr schätze. Unsere Ehe ist ein ständiger Austausch zwischen zwei Welten. In Thailand wird oft Wert auf Harmonie gelegt, „Jai yen yen“ (kühles Herz) ist ein Lebensmotto, das mir als Deutschem anfangs ungewohnt war. Doch ich habe gelernt, dass viele Dinge durch Geduld und Verständnis gelöst werden können, ohne direkte Konfrontation.
Die thailändische Familienkultur ist einzigartig und eng verbunden. Die Unterstützung der Familie ist ein zentraler Wert, und ich habe großen Respekt vor dieser Tradition. Gleichzeitig schätze ich Momente der Ruhe, die in einer großen Familie manchmal schwer zu finden sind. Es ist ein Balanceakt, der Respekt und Offenheit erfordert.
Leider habe ich beobachtet, dass sich manche Ausländer respektlos verhalten, sei es durch lautes Beschwerden in Restaurants oder unangemessene Diskussionen mit Behörden. Thailand ist ein stolzes, souveränes Königreich mit einer reichen Kultur, die Respekt verdient. Als Gäste in diesem Land sollten wir uns bemühen, die Sprache zu lernen, die Traditionen zu verstehen und uns respektvoll zu verhalten. Ich spreche selbst etwas Thai, was mir geholfen hat, das Land und seine Menschen besser zu verstehen.
Die medizinische Versorgung in Thailand ist in städtischen Zentren wie Udon Thani oder Chiang Mai hervorragend. Moderne Kliniken und gut ausgebildete Ärzte bieten eine hohe Qualität, besonders für privat Versicherte. In ländlichen Gebieten ist die Ausstattung jedoch oft begrenzter. Nach einer Erfahrung in einem Provinzkrankenhaus habe ich beschlossen, für größere Behandlungen Kliniken in Bangkok aufzusuchen, auch wenn dies eine längere Anreise bedeutet.
Das Leben in Thailand ist für mich eine Quelle großer Dankbarkeit. Die Natur, die Herzlichkeit der Menschen und die kulturelle Vielfalt machen diesen Ort besonders. Dennoch gibt es Momente, in denen ich die Vertrautheit Deutschlands vermisse, sei es ein gutes Schmalzbrot oder tiefgehende Gespräche mit alten Freunden. Doch diese Momente machen mich umso dankbarer für das, was Thailand mir bietet: eine neue Heimat, die mich täglich lehrt, offen und geduldig zu bleiben.
Ich hoffe, mein Einblick in mein Leben hier gibt anderen einen Eindruck von den Freuden und Herausforderungen des Lebens in Thailand.
Mit herzlichen Grüßen aus dem sonnigen Isaan
Hans-Peter R.
(68 Jahre, wohnhaft in Udon Thani)
Vielen Dank, da ist wirklich viel Isaan drin
Ich kenne Thailand seit über 50 Jahren.doch es ist nicht so wie beschrieben worden viele thais haben im Vordergrund ein lächeln auf dem gesicht aber im Hintergrund ist es ganz anders
Die meisten Farang´s die in den Isaan Leben, haben meistens auch weniger Geld zur Verfügung. Infrastruktur fast Null. Vergleichbar mit einem Kaff in DE. Nach 3 Tagen in so ein Kaff hier in TH, hatte ich schon Suizid Gedanken. Kein Wunder, dass dort viele zum Alki werden. Als Farang wird man nie zu den einheimischen gehören. Dafür reicht die Schulausbildung nicht aus. Oder man spricht nur über Themen wie Singen, Malen und Wandern. Wenn man dort nicht die Sprache beherrscht, na dann guten Nacht Marie. Kenne einige die sind nach Udon, Buriram oder Chiang Mai gegangen. Meine Worte: wir sehen uns in einem Jahr wieder. Oft war die Zeit viel kürzer. Weil es gibt keine bessere Provinz zwecks Infrastruktur als Pattaya. 10 km entfernt vom Kern gehören auch zu Pattaya-Darkside, was wohl viele nicht wissen.