Sozialarbeiter schockiert: Junge versteht nur Bellen

wb-kb-20250702-092340
KhaoSod

Eingesperrt in einer Drogenhöhle, ohne Schule, ohne Freunde – nur Hunde als Spielgefährten. Jetzt wurde der Junge gerettet – doch sein Schicksal erschüttert ganz Uttaradit in Thailand.

„Er sprach nicht – er bellte nur“ 
So lebte der Junge jahrelang

Der Achtjährige, den Behörden nur „Junge A“ nennen, wuchs in einem heruntergekommenen Haus im Laplae-Distrikt (Provinz Uttaradit) auf – umgeben von Drogen, einer suchtkranken Mutter und sechs Hunden.

Seine einzige Sprache? Bellen.
„Er konnte nicht sprechen, er hat nur gebellt wie ein Hund“, sagt Pawena Hongsakul, Leiterin der Rettungsaktion und Präsidentin der Pawena Hongsakul Foundation for Children and Women. „Es war herzzerreißend.“

Seine Mutter (46) und sein älterer Bruder (23) waren beide drogenabhängig – statt ihn zur Schule zu schicken, hielten sie ihn gefangen. Zwei Jahre lang kein Unterricht, kein Kontakt zu anderen Kindern.

Foto: KhaoSod

Lehrer schlägt Alarm 
Rettung in letzter Minute

Alles begann, als der Schuldirektor Sophon Siha-ampai die Stiftung kontaktierte. „Seine Mutter ließ ihn nicht mehr zur Schule gehen, nachdem sie das staatliche Bildungsgeld kassiert hatte“, berichtet er. Das Geld behielt sie – der Junge blieb allein.

Nachbarn hatten längst ihre eigenen Kinder ferngehalten – das Haus lag in einer Drogen-Hochburg, und die Familie galt als völlig verwahrlost.

Polizei-Razzia: Mutter und Bruder positiv auf Drogen

Bei einer Razzia mit Sozialarbeitern und der Polizei testeten Mutter und Bruder positiv auf Drogenkonsum. Sie wurden festgenommen und müssen sich jetzt einer Entzugstherapie unterziehen.

Der Junge wurde in ein Kinderheim gebracht – endlich bekommt er Betreuung, Schulunterricht und eine Chance auf ein normales Leben.

Langer Weg zur Heilung: 
Kann er je wieder sprechen lernen?

Experten sind alarmiert: Jahrelange Isolation und Vernachlässigung hinterlassen tiefe Spuren. Sozialarbeiter und Psychologen werden ihn langfristig begleiten müssen, bis er Vertrauen zu Menschen fasst.

„Wir werden alles tun, damit er die Förderung bekommt, die er braucht“, verspricht Dr. Theer Phawangkanan vom thailändischen Bildungsministerium.

Thailand entsetzt: 
Wie konnte das passieren?

Der Fall wirft schwere Fragen auf:

  • Warum griff niemand früher ein?
  • Wie viele Kinder leben noch so?
  • Wer kontrolliert die staatlichen Hilfsgelder?

Ein Junge, der wie ein Hund aufwuchs – gerettet, aber mit unsicherer Zukunft. Wird Thailand aus diesem Skandal lernen?

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.