Die US-Börsen bleiben auf Rekordkurs. Sowohl der marktbreite S&P 500 als auch die Technologie-Börse Nasdaq markierten neue Allzeithochs, getragen von einer überraschend stabilen Arbeitsmarktlage. Im frühen Handel legte der Dow-Jones-Index um 0,3 Prozent auf 44.625 Punkte zu, während der S&P 500 um 0,5 Prozent und der Nasdaq-Composite sogar um 0,6 Prozent zulegten. Der verkürzte Handel vor dem Feiertag zum amerikanischen Independence Day führte zu einer erhöhten Handelsaktivität am Mittwoch.
Die Einzelwerte zeigten sich derweil gemischt. Während die Aktien von Lucid Motors nach enttäuschenden Absatzzahlen um 1,9 Prozent nachgaben, konnte Rivian Automotive um 1,1 Prozent zulegen. Aufmerksamkeit erregte auch Datadog, das in den S&P 500 aufrückt, nachdem Juniper Networks durch Hewlett Packard Enterprise übernommen wurde – die Aktie stieg daraufhin um kräftige 9,9 Prozent.
💰 US-Zinspolitik: Hoffen auf Lockerung, aber noch kein grünes Licht
Die Aussicht auf eine baldige Zinssenkung in den USA bleibt gedämpft. Zwar mehren sich die Stimmen, die für den weiteren Jahresverlauf geldpolitische Lockerungen erwarten, doch der Juli gilt unter Marktbeobachtern als verfrüht. Michael Bird, Portfoliomanager bei Allspring, betonte im Wall Street Journal, dass es „wirklich eine Menge deutlich negativer Daten“ bräuchte, damit die US-Notenbank Fed bereits im Sommer den Kurs wechsle.
Die Futures-Märkte spiegeln diese abwartende Haltung wider, wenngleich die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im Juli zuletzt leicht anstieg – von 20 auf rund 25 Prozent. Ausschlaggebend waren neue Daten des Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP, der für Juni eine schwächere Beschäftigungsentwicklung meldete als erwartet. Die Märkte bleiben damit in einem Spannungsfeld zwischen robusten Konjunktursignalen und wachsender Hoffnung auf geldpolitische Entlastung.
🚗 Continental punktet trotz Gegenwinds bei Investoren
Die Aktien von Continental zählten zeitweise zu den größten Gewinnern im Dax. In der Spitze legten sie um fast zwei Prozent zu, am Nachmittag lag das Plus noch bei 0,6 Prozent. Hintergrund war ein sogenannter Pre-Close-Call mit Analysten, in dem der Autozulieferer seine Geschäftsentwicklung im zweiten Quartal skizzierte. Trotz einiger Herausforderungen nannte ein Börsianer die Aussagen „gemischt, aber solide“.
Ein starker Euro belastete demnach die Umsätze in allen drei Sparten des Unternehmens, insbesondere im Reifensegment. Gleichzeitig zeigte sich das Management optimistisch, dass sich die Sparmaßnahmen im Autogeschäft zunehmend auszahlen. Auch erfolgreiche Preisverhandlungen mit Kunden wirken sich positiv auf die Marge aus. Laut Conti dürfte diese nun sogar am oberen Ende der bisherigen Prognosespanne liegen.
🇩🇪 DAX legt zu – Euro unter Druck nach US-Jobdaten
Die überraschend schwachen Zahlen vom US-Arbeitsmarkt wirkten sich auch auf die europäischen Märkte aus – allerdings in gegensätzlicher Richtung. Der DAX legte um 0,3 Prozent auf 23.851 Punkte zu und folgte damit den positiven Vorgaben aus Übersee. Der EuroStoxx50 verzeichnete ein moderates Plus von 0,2 Prozent auf 5.327 Punkte. Der Feiertagshandel in den USA sorgte zusätzlich für Impulse am Vormittag.
Der Euro geriet hingegen unter Druck und fiel auf 1,1725 US-Dollar. Marktteilnehmer werteten die ADP-Daten als Argument für eine mögliche Lockerung der US-Geldpolitik, was den Dollar stärkte. An den Anleihemärkten stiegen in der Folge die Renditen – ein Hinweis darauf, dass Investoren sich vorsichtig auf ein mögliches Zinsumfeld mit neuen Weichenstellungen einstellen.
Redaktioneller Hinweis: Die hier dargestellten Kursbewegungen und Marktanalysen beziehen sich auf den Stand vom 3. Juli 2025, 13:00 Uhr MESZ. Aufgrund der Feiertagssituation in den USA schlossen die Märkte früher als üblich.