„Keine Panzer mehr in Bangkok!“
Thailands Militär verspricht Wandel
Bangkok – Thailands Militärspitze gibt sich reformbereit: „Die Ära, in der Panzer durch Bangkok rollen, ist vorbei“, versichert Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai. Doch angesichts neuer politischer Turbulenzen fragen sich viele: Könnte die Geschichte sich wiederholen?
Nach neun Monaten im Amt betont Phumtham, die Streitkräfte würden sich modernisieren – überflüssige Posten streichen, veraltete Waffensysteme ersetzen und sich von alten Machtambitionen verabschieden. „Es geht nicht um Expansion, sondern um Anpassung“, erklärt er. Doch Skeptiker zweifeln, ob das Militär wirklich auf politische Neutralität umschwenkt – oder nur auf Zeit spielt.
Milliarden-Deals trotz Reformkurs
Trotz der angekündigten Reformen laufen teure Rüstungsprojekte weiter:
– Die Marine erhält endlich ihre lange verzögerten U-Boote – allerdings mit chinesischen statt deutschen Motoren.
– Die Luftwaffe will moderne Gripen-Kampfjets aus Schweden kaufen.
– Zwei neue Fregatten stehen ebenfalls auf der Einkaufsliste.
„Diese Anschaffungen sind essenziell für die nationale Sicherheit“, heißt es im Parlament. Doch Kritiker fragen: Warum braucht ein Land, das keine Kriege führt, so viel High-Tech-Militärgerät?
Premierministerin suspendiert
Droht ein neuer Putsch?
Die Lage ist heikel: Die Verfassungsgericht hat Premierministerin Paetongtarn Shinawatra vorläufig suspendiert – sie muss binnen 15 Tagen auf Korruptionsvorwürfe reagieren. Gleichzeitig plant die ultrakonservative Gruppe „United Land Power to Defend Sovereignty“ eine Großdemonstration im August.
Phumtham beteuert, das Militär habe „kein Interesse an einem Putsch“. „Der Gedanke liegt nicht einmal in den Köpfen der Generäle“, sagt er. Doch Insider wissen: In Thailand ist nichts unmöglich.
„Coups lösen keine Konflikte – sie verschlimmern sie nur“
Der Verteidigungsminister wird deutlich: „Militärputsche haben Thailand nur zurückgeworfen – sie zerstören das Vertrauen der Bevölkerung.“ Auch der amtierende Luftwaffenchef General Phana Khlaeoplotthuk soll erklärt haben, dass „Coups eingefroren sind“.
Doch die Frage bleibt: Was passiert, wenn die Krise eskaliert? Die Gerichte, die Opposition und das Militär halten alle Hebel in der Hand. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Thailand wirklich demokratischer wird – oder ob doch wieder die Panzer rollen.
„…niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen…“