Pheu Thai startet Machtmanöver:
Minister-Rücktritte sollen Koalition retten
Thaksins strategische Personalrochade
Bangkok – In einem beispiellosen Schachzug bereitet die Pheu Thai-Partei den Rücktritt von vier ministeriellen Parteilisten-Abgeordneten vor – darunter Verkehrsminister Suriya Juangroongruangkit.
Insider bestätigen: Die Posten sollen gezielt für von Thaksin Shinawatra handverlesene Nachfolger freigemacht werden. Diese werden nicht nach der ursprünglichen Parteilisten-Reihenfolge, sondern nach politischem Kalkül bestimmt – ein Spielzug, der an Minister Suchart Tancharoens kürzlichen Rücktritt anknüpft.
Überlebenskampf der Koalition
Hinter dem Manöver steht die prekäre Lage der Regierungsallianz: Seit dem Abgang der Bhumjaithai-Partei mit 69 Sitzen hält die Koalition nur noch 255 der 495 Parlamentssitze – gerade genug für das nötige Quorum von 247 Stimmen. Jüngste Sitzungsausfälle zeigen das Risiko: „Ohne disziplinierte Anwesenheit droht Stillstand“, erklärt ein Pheu Thai-Insider. Die geplanten Rücktritte sollen frisches Blut in die Reihen bringen – loyal zu Thaksin und kampfbereit.
Verfassungstechnischer Vorteil genutzt
Während Wahlkreis-Abgeordnete Nachwahlen erfordern, ermöglicht das thailändische Wahlrecht bei Parteilisten-Mandaten flexible Nachrückverfahren. Diesen Hebel nutzt Pheu Thai jetzt systematisch: „Es geht um Kontrolle über jeden einzelnen Sitz“, analysiert ein Bangkok-Politikexperte. Die neuen Abgeordneten sollen vor allem eines garantieren – pünktliches Erscheinen bei kritischen Abstimmungen.
Stresstest für die Regierung
Die geplanten Personalwechsel markieren einen Höhepunkt im Machtkampf:
– Thaksin festigt seinen Einfluss hinter den Kulissen
– Die Koalition stemmt sich gegen weitere Abtrünnige
– Oppositionsparteien lauern auf Schwächen
In Thailands politischem Schachspiel opfert Pheu Thai jetzt Bauern, um die Könige zu schützen. Ob die Rechnung aufgeht, wird sich in den kommenden Parlamentsschlachten zeigen.



