1,75 Mrd. Baht verstauben – Kaum einer will billig verreisen

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Travel News Digest

Staatliches Urlaubsprogramm stößt auf taube Ohren: 
Nur 91.000 Thais nutzen Rabattaktion 

Enttäuschende Bilanz nach zwei Wochen 
Bangkok – Das mit 1,75 Milliarden Baht (ca. 49 Mio. USD) dotierte Förderprogramm für den Inlandstourismus kommt nicht wie geplant in Fahrt. Obwohl sich 1,58 Millionen Thais registriert hatten, haben bislang nur 91.008 Personen die staatlichen 50%-Rabatte tatsächlich in Anspruch genommen. 

Damit bleiben satte 408.992 Förderplätze ungenutzt – ein herber Dämpfer für die Regierung, die mit der Aktion die angeschlagene Tourismusbranche ankurbeln wollte.

Wirtschaftskrise als Reisebremse

Tourismusminister Sorawong Thienthong führt die schwache Nachfrage auf mehrere Faktoren zurück: „Die wirtschaftliche Lage, begrenzte Hotelkapazitäten und anfängliche technische Probleme haben viele abgeschreckt.“ Tatsächlich ist das Angebot mit nur 5.254 zugelassenen Unterkünften verschwindend gering im Vergleich zu den 40.000 Bewerbern. Viele Interessenten klagen über mangelnde Auswahl und komplizierte Buchungsprozesse.

Bürokratie killt Begeisterung

Besonders der langwierige Zulassungsprozess für Hotels habe dem Projekt früh geschadet, räumt der Minister ein. Zudem sorgten Systemfehler in den ersten Tagen für Frust. Obwohl diese mittlerweile behoben seien, bleibt die Resonanz mau. Sorawong macht jedoch deutlich: „Eine Verlängerung über Oktober hinaus ist ausgeschlossen.“ Dabei war das Programm bereits einmal verlängert worden, um die Hauptreisesaison abzudecken.

Letzte Hoffnung: 
Last-Minute-Buchungen

Das Tourism Authority of Thailand (TAT) beobachtet die Entwicklung mit Spannung. Sollten Mittel übrig bleiben, könnte die Anzahl der Förderplätze eventuell aufgestockt werden – ohne zusätzliche Haushaltsmittel. Doch angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise und der US-Zollerhöhungen, die Thailands Exporte treffen, scheinen viele Bürger ihr Geld lieber zusammenzuhalten.

Was als Rettungsanker für den heimischen Tourismus gedacht war, droht zum Milliarden-Grab zu werden. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob Last-Minute-Urlauber die Statistik noch retten – oder ob das Projekt als teures Lehrstück in die Geschichte eingeht.

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