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Thailand will Mini-AKWs – Sicherer als Fukushima?

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Bangkok Post

Thailand plant Mini-Atomkraftwerke 
Energiewende oder riskantes Spiel? 

BANGKOK – Die Zukunft der thailändischen Energieversorgung könnte bald in kleinen, hochmodernen Reaktoren liegen. Während die Regierung nach Lösungen sucht, um die Stromversorgung zu stabilisieren und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, rücken sogenannte Small Modular Reactors (SMRs) immer stärker in den Fokus.

Staatskonzerne drängen auf neue Atomtechnologie

Führende Energiekonzerne wie die Ratch Group, eine Tochtergesellschaft der staatlichen Electricity Generating Authority of Thailand (Egat), und Global Power Synergy Plc, ein Tochterunternehmen von PTT Plc, zeigen bereits großes Interesse an der neuen Technologie. Der Vorstoß kommt nicht von ungefähr. Thailand möchte seine CO₂-Emissionen deutlich reduzieren und sucht nach nachhaltigen Alternativen zu Kohle- und Gaskraftwerken.

Machbarkeitsstudien und Fachdialoge laufen bereits

Global Power Synergy hat bereits eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die prüfen soll, ob sich die Mini-Reaktoren für den thailändischen Energiemarkt eignen. Am 16. Juli soll in Bangkok ein hochkarätiges Seminar mit dem Titel „A Global Dialogue on SMR Deployment“ stattfinden. Dort wollen Experten über die neuesten Entwicklungen im Bereich der SMR-Technologie diskutieren.

Was macht die Mini-Reaktoren so besonders?

Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben diese kleinen Reaktoren eine maximale Leistung von 300 Megawatt pro Einheit – etwa ein Drittel der Kapazität herkömmlicher Atomkraftwerke. „Wir wollen die Öffentlichkeit zunächst über SMRs informieren, bevor wir sie in den nationalen Energieplan aufnehmen“, sagte ein Brancheninsider. Der aktuelle Power Development Plan (PDP) sieht vor, zwei SMRs mit jeweils 300 Megawatt zu bauen.

Thailands wechselhafte Geschichte mit Atomkraft

Bereits in den 1970er-Jahren gab es Pläne für ein Atomkraftwerk, die jedoch nach der Entdeckung großer Erdgasvorkommen verworfen wurden. Ein erneuter Anlauf im Jahr 2010 wurde nach der Fukushima-Katastrophe 2011 gestoppt. Doch die Technologie hat sich weiterentwickelt. Moderne SMRs verfügen über passive Sicherheitssysteme, die auch bei Stromausfällen eine Überhitzung verhindern sollen.

Herausforderungen und kritische Stimmen

Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist ungewiss, viele Thailänder stehen der Atomkraft nach Fukushima skeptisch gegenüber. Auch die Kostenfrage ist noch nicht abschließend geklärt – aktuell sind SMRs teurer als Solarenergie oder Gaskraftwerke.

Was bedeutet das für Thailands Energiezukunft?

Falls Thailand den Schritt wagt, könnten die Mini-Reaktoren langfristig bis zu 10 % des Strombedarfs decken. Ob die Pläne Realität werden, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Bis dahin bleibt die Debatte über Thailands energiepolitische Zukunft spannend.

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