Liebe Redaktion,
ich komme seit vielen Jahren regelmäßig nach Thailand – teils zum Besuch meiner Familie, teils, weil ich mich einfach wohlfühle in diesem Land. Über die Jahre habe ich mich auch durch so einige Visathemen kämpfen müssen. Vielleicht hilft es ja anderen, wenn ich meine Erfahrungen schildere.
Im Mittelpunkt steht für mich das Non-Immigrant O-Visum, das viele nutzen, wenn sie Familie in Thailand haben, etwa Kinder oder Eltern. Laut den Regeln der Immigration kann man das Visum für bis zu ein Jahr verlängern – aber eben nur, wenn man alle Anforderungen erfüllt. Dazu gehört zum Beispiel der Nachweis der familiären Verbindung, etwa durch Geburts- oder Adoptionsurkunden. Und: Man muss finanziell abgesichert sein. Wer Vater oder Mutter eines thailändischen Kindes ist, braucht nach meinem Wissen entweder monatlich 40.000 Baht Einkommen oder ein Guthaben von mindestens 400.000 Baht auf einem thailändischen Konto, das schon seit drei Monaten dort liegen muss.
Ich selbst hatte letztes Jahr ein echtes Problem: Mein Antrag auf Verlängerung hat ganze 5 Wochen gedauert. Währenddessen musste ich aber wegen eines medizinischen Notfalls meines Partners dringend ins Ausland. Meine große Sorge: Was passiert mit dem Antrag – und darf ich überhaupt wieder nach Thailand zurück, während er noch bearbeitet wird?
Zum Glück gibt es da eine Lösung: Ein Re-Entry Permit, also eine Wiedereinreisegenehmigung. Die kann man entweder einmalig (für 1.000 Baht) oder mehrfach (für 3.800 Baht) beantragen – am besten vor der Ausreise, sonst verfällt das laufende Visum. Ich hatte damals rechtzeitig ein solches Permit beantragt, sonst wäre mein Aufenthaltstitel erloschen – mit der Folge, dass ich beim Wiedereintritt als „Overstay“ gegolten hätte, also als jemand, der illegal zu lange im Land war. Das hätte 500 Baht Strafe pro Tag bedeutet, bis zu 20.000 Baht – ganz abgesehen vom Stress.
Daher mein dringender Tipp: Wer raus muss, sollte unbedingt vorher zur Immigration oder zum Schalter am Flughafen (z. B. Suvarnabhumi oder Don Mueang) und dort das Re-Entry-Permit beantragen. Ich persönlich würde das spätestens eine Woche vor dem geplanten Ausreisetag erledigen, weil die Bearbeitungszeit auch mal schwanken kann.
Ein weiteres Thema: Es gibt die Möglichkeit, eine 60-tägige Verlängerung zu beantragen, wenn man Familie in Thailand besucht. Ich habe das selbst schon gemacht – klappt gut, wenn man die Verwandtschaft belegen kann. Die Kosten dafür liegen bei 1.900 Baht, und man stellt den Antrag bei der lokalen Immigration, z. B. Chaeng Wattana in Bangkok.
Man kann diese Verlängerung bis zu 30 Tage vor Ablauf der aktuellen Aufenthaltsgenehmigung beantragen – das war bei mir praktisch, weil ich ohnehin in dem Monat in Thailand war. Wichtig ist nur, dass alle Unterlagen bereitliegen: Das Formular TM.7, Kopien vom Pass inklusive Einreisestempel und Departure Card (TM.6), sowie ein Nachweis über die Unterkunft, also z. B. ein Mietvertrag oder die TM.30-Meldung.
Was mir noch zu schaffen gemacht hat: Ich reise öfter nach Laos, Vietnam oder Kambodscha – früher ging das ganz einfach. Aber die vielen Stempel fressen Platz im Pass, und plötzlich war kein Platz mehr für neue Einträge. Ich hatte gehofft, einen zweiten Reisepass zu bekommen – aber das klappt leider nicht in allen Ländern. ASEAN-Staaten oder Länder im Nahen Osten tun sich da besonders schwer. Also bleibt nur: rechtzeitig einen neuen Pass beantragen, am besten mit mehr Seiten – das geht in der Regel bei der zuständigen Botschaft.
All diese Dinge zeigen: Ohne Vorbereitung geht’s nicht. Wer hier lebt oder länger bleiben will, sollte sich frühzeitig um Visa, Dokumente und Termine kümmern. Ich würde auch jedem raten, sich bei Unsicherheiten direkt an die Immigration zu wenden oder eine seriöse Visa-Agentur zu Rate zu ziehen – das erspart unnötigen Ärger.
Vielleicht gibt es ja Leserinnen und Leser, die Ähnliches erlebt haben? Mich würde interessieren, wie andere mit Notfällen, langen Bearbeitungszeiten oder mehrfachen Aus- und Einreisen umgegangen sind. Gibt’s gute Tipps, wie man sich das Leben mit der thailändischen Bürokratie leichter machen kann?
Ich freue mich auf Rückmeldungen – und wünsche allen, die gerade in Thailand sind, eine gute und problemlose Zeit!
Mit besten Grüßen
Lothar H. (Name gekürzt von der Redaktion)
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