Thaksin Shinawatra fordert âGolden Visaâ-Programm und höhere FlughafengebĂŒhren zur Rettung der Wirtschaft
BANGKOK â Thailands ehemaliger Premierminister Thaksin Shinawatra hat radikale VorschlĂ€ge zur Wiederbelebung der angeschlagenen Wirtschaft vorgelegt. Auf einer Konferenz in Bangkok plĂ€dierte er fĂŒr ein âGolden Visaâ-Programm fĂŒr vermögende AuslĂ€nder und eine Erhöhung der FlughafengebĂŒhren um bis zu 300 Baht (9,22 Euro) pro Passagier. Die MaĂnahmen sollen dringend benötigte Milliarden in die Kassen spĂŒlen.
Golden Visa:
600.000 Superreiche als Retter der Wirtschaft?
Thaksin schlug vor, wohlhabende AuslĂ€nder mit einem Langzeitvisum gegen eine Einlage von einer Million US-Dollar zu locken. Bei 600.000 Teilnehmern könnte dies 600 Milliarden Dollar (rund 500 Mrd. Euro) einbringen â fast das gesamte BIP Thailands. Die Investoren wĂŒrden im Gegenzug GrundstĂŒckskaufrechte erhalten, wĂ€hrend die Erlöse in thailĂ€ndische Bildung flieĂen sollen.
âDas wĂŒrde das Wachstum ankurbeln, die Staatsverschuldung senken und den Konsum beflĂŒgelnâ, argumentierte der Ex-Regierungschef. âEs ist frisches Geld â also eine Ăberlegung wert.â
FlughafengebĂŒhren sollen um 40 % steigen
AOT-Aktien schieĂen in die Höhe
Gleichzeitig forderte Thaksin die Airports of Thailand (AOT) auf, die PassagiergebĂŒhren deutlich zu erhöhen. Eine Anhebung um 300 Baht könnte 40 Milliarden Baht (1,1 Mrd. Euro) zusĂ€tzlichen Jahresgewinn generieren. Das Geld solle in den Ausbau der sechs AOT-FlughĂ€fen flieĂen, um Thailand zum Luftfahrt-Drehkreuz SĂŒdostasiens zu machen.
Die Börse reagierte sofort: AOT-Aktien stiegen um 11 %, nachdem Medien ĂŒber die PlĂ€ne berichteten. Neben PassagiergebĂŒhren könnten auch Lande- und TransfergebĂŒhren steigen.
Thaksins Einfluss trotz politischer Turbulenzen ungebrochen
Obwohl Thaksin kein offizielles Amt mehr bekleidet, ĂŒbt er ĂŒber die regierende Pheu-Thai-Partei seiner Tochter Paetongtarn Shinawatra weiter groĂen Einfluss aus. Seine Rede kommt zu einem kritischen Zeitpunkt:
âą Paetongtarn wurde als Premierministerin vorlĂ€ufig suspendiert, wĂ€hrend das Verfassungsgericht ĂŒber eine Ethik-Verfehlung im Grenzkonflikt mit Kambodscha entscheidet.
âą Thaksin selbst erwartet im August ein Urteil in einem lĂ€ngeren MajestĂ€tsbeleidigungsverfahren â bleibt aber zuversichtlich, freigesprochen zu werden.
Wirtschaft in der Krise:
Tourismus schwÀchelt, US-Zölle drohen
Thailands Wirtschaft wĂ€chst seit Jahren nur noch um unter 2 % â deutlich langsamer als andere sĂŒdostasiatische LĂ€nder. FĂŒr 2025 prognostiziert die Regierung lediglich 1,3 % bis 2,3 % BIP-Wachstum, belastet durch:
âą Hohe private Verschuldung
âą RĂŒckgang chinesischer Touristen (nur 2,3 Mio. im 1. Halbjahr 2025 vs. 3,4 Mio. 2024)
âą Drohende US-Strafzölle von 36 % â ein existenzielles Risiko fĂŒr den gröĂten Exportmarkt
Thaksins drastischer Vorschlag:
âIch versichere chinesische Touristen persönlich!â
Um das Vertrauen chinesischer Reisender zurĂŒckzugewinnen â nachdem ein chinesischer Schauspieler ĂŒber Thailand nach Myanmar entfĂŒhrt worden war â bot Thaksin sogar an: âIch wĂŒrde sie persönlich versichern, um Sicherheitsbedenken auszurĂ€umen.â



