Thailändische Regierung verurteilt kambodschanische Angriffe: Gewalt, Landminen und diplomatische Konsequenzen
Die thailändische Regierung hat sich geschlossen zur aktuellen Eskalation an der Grenze zu Kambodscha geäußert. Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, der Regierungssprecher, das Außenministerium sowie Ex-Premier Thaksin Shinawatra verurteilten die Angriffe deutlich und verwiesen auf klare Verstöße gegen das Völkerrecht.
Paetongtarn: Kambodscha verletzt Menschenrechte und internationales Recht
Die suspendierte Premierministerin Paetongtarn Shinawatra warf Kambodscha vor, die militärische Eskalation begonnen zu haben. Der Angriff auf thailändisches Staatsgebiet habe sowohl Beamte als auch unschuldige Zivilisten getroffen. Dies stelle einen eindeutigen Verstoß gegen internationales Recht dar, insbesondere gegen grundlegende Menschenrechte und ethische Normen.
Thailand habe alles getan, um den Konflikt diplomatisch zu lösen und eine Eskalation zu vermeiden. Paetongtarn betonte, dass Frieden der beste Weg sei, um Konflikte zwischen Nationen zu lösen. Alle staatlichen Stellen arbeiteten mit Hochdruck daran, die Lage zu stabilisieren und Gewalt zu beenden.
Sie unterstütze ausdrücklich die Maßnahmen von Regierung, Streitkräften und Außenministerium im Rahmen des Völkerrechts. Gleichzeitig sprach sie den Einsatzkräften und der Bevölkerung in den betroffenen Gebieten ihre moralische Unterstützung aus und rief zur Befolgung aller Sicherheitsanweisungen auf.
Regierungssprecher: „Kambodscha hat zuerst geschossen“
Regierungssprecher Jirayu Hungsap warf Kambodscha vor, die ersten Schüsse auf thailändische Soldaten abgegeben zu haben. Dabei seien schwere Waffen eingesetzt worden, die auch zivile Ziele wie Wohnhäuser und Krankenhäuser getroffen hätten.
Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, Kambodschas Aggression zu verurteilen. Das Nachbarland handle „kriegslüstern“ und missachte grundlegende Menschenrechte. Es gebe zahlreiche zivile Opfer – darunter auch ein fünfjähriges Kind, das schwer verletzt wurde. Anwohner in Grenznähe seien in sichere Gebiete evakuiert worden.
Außenministerium: Landminen und Raketen auf zivile Ziele
Außenamtssprecher Nikorndej Balankura nannte die Vorfälle einen schwerwiegenden Verstoß gegen die Souveränität Thailands und gegen das internationale Recht. Kambodscha habe am 24. Juli Landminen auf thailändischem Boden verlegt und anschließend gezielt militärische und zivile Einrichtungen – darunter ein Krankenhaus – angegriffen.
Daraufhin habe Thailand seine diplomatischen Beziehungen herabgestuft, den Botschafter zurückgerufen und Kambodscha zur Reziprozität aufgefordert. Die Regierung fordere ein sofortiges Ende der Angriffe und verlange, dass Kambodscha Verantwortung übernimmt.
Thailand habe im Rahmen des Selbstverteidigungsrechts gehandelt und behalte sich weitere Maßnahmen vor, sollte sich die Lage nicht beruhigen. Der Nationale Sicherheitsrat werde über das weitere Vorgehen beraten.
Ex-Premier Thaksin: „Hun Sen gab Befehl zum Angriff“
Thailands ehemaliger Premierminister Thaksin Shinawatra erklärte, der kambodschanische Premier Hun Sen habe persönlich den Befehl zum Angriff gegeben – inklusive des Auslegens von Landminen und dem anschließenden Beschuss thailändischen Territoriums.
Dies verstoße sowohl gegen das Völkerrecht als auch gegen die Prinzipien guter Nachbarschaft. Mehrere Soldaten und Zivilisten seien dabei schwer verletzt worden. Thailand habe sich zunächst zurückgehalten und rechtskonform agiert.
Nun aber sei der Moment gekommen, in dem die thailändischen Streitkräfte wie geplant reagieren und das Außenministerium weitere rechtliche Schritte einleiten könne.



