Krungthai Bank-Fälschung:
Wie eine Bande Millionen ergaunerte
Bangkok – Die thailändische Polizei hat am Mittwoch (24. Juli) einen 45-jährigen Chinesen am Don Mueang Airport festgenommen, als er versuchte, mit einem Flug nach Kunming, China, zu entkommen. Wang Hao stand seit November 2023 auf der Fahndungsliste des Nonthaburi Provincial Court und soll eine zentrale Rolle in einem Online-Betrugsring gespielt haben.
Das perfide System:
Krungthai Bank-Imitation und gefälschte Regierungsangebote
Laut Ermittlern nutzte Wangs Bande eine raffinierte Masche: Sie gaben sich als Mitarbeiter der Krungthai Bank aus und kontaktierten Opfer über die LINE-Messenger-App. Unter dem Vorwand, die thailändische Regierung biete finanzielle Unterstützung für intensive Nutzer der Digital-Wallet-App an, lockten sie ahnungslose Bürger in die Falle.
„Die Betrüger versprachen monatliche Zahlungen von 5.000 Baht für zwei Monate – angeblich als Steuerentlastung“, so ein Polizeisprecher.
Tatsächlich schickten sie jedoch gefährliche Links, über die sie Schadsoftware auf den Smartphones der Opfer installierten. Auf diese Weise gelang es der Bande, insgesamt 1,55 Millionen Baht (ca. 48.000 US-Dollar) von Konten abzuzweigen.

Festnahme im Abflugterminal
Anklage wegen Cyberkriminalität und Geldwäsche
Wang wurde im Abflugbereich des Don Mueang Airports geschnappt, kurz bevor er ein AirAsia-Flugzeug nach China besteigen konnte. Ihm werden nun mehrere schwere Straftaten zur Last gelegt:
✔ Diebstahl durch Betrug
✔ Missbräuchliche Nutzung elektronischer Karten
✔ Unbefugter Zugriff auf Computersysteme
✔ Datenmanipulation und Geldwäsche
Er wurde an die Technologie-Verbrechensabteilung 2 überstellt, wo die Ermittlungen weiterlaufen.
Teil einer landesweiten Betrugswelle
Auch ältere Chinesen im Visier
Wangs Verhaftung ist nur die jüngste in einer Reihe von Großrazzien gegen internationale Betrugsnetzwerke, die von Thailand aus operieren:
• Chiang Mai (Hang Dong District): 14 Chinesen wurden in einer Luxusvilla festgenommen, nachdem sie über 100.000 meist ältere Chinesen (60-80 Jahre) um mehr als 15 Millionen US-Dollar betrogen hatten.
• Chiang Mai (Mae Ping Shopping Center): Drei weitere Verdächtige (zwei Chinesen, eine Thailänderin) wurden bei einem gefälschten Investment-Scam ertappt, bei dem 4,9 Millionen Baht durch „Geldkuriere“ abgehoben wurden.
Polizei verschärft Kampf gegen Cyberkriminalität
Die thailändischen Behörden haben angekündigt, die Ermittlungen gegen transnationale Betrugsringe weiter zu intensivieren.
„Diese Netzwerke nutzen Thailand als Basis, um Opfer weltweit auszurauben – das werden wir nicht tolerieren“, betonte ein hochrangiger Polizeivertreter.
Für Wang Hao könnte die Flucht nach China nun in einer langen Haftstrafe enden – während seine mutmaßlichen Komplizen weiterhin international gesucht werden.



