Flut-Chaos: Straßen kollabieren

Flut-Chaos: Straßen kollabieren
Public Relations Department

Mehrere Provinzen kämpfen gegen bedrohliche Wassermassen

Dramatische Szenen spielen sich derzeit in Thailands Norden ab: Mehrere Flüsse sind über ihre Ufer getreten und bedrohen Tausende von Anwohnern. Das Department of Disaster Prevention and Mitigation (DDPM) löste bereits Handy-Warnungen für Bewohner in niedrig gelegenen Gebieten entlang des Kok-Flusses in der Provinz Chiang Rai aus. Die Behörden forderten die Menschen dringend auf, ihre Habseligkeiten in höhere Stockwerke zu bringen und sich besonders um gefährdete Gruppen wie ältere Menschen und bettlägerige Patienten zu kümmern.

Bereits am Mittwochabend um 18 Uhr erwarteten Experten Überschwemmungen in den Bezirken Huai Chomphu, Mae Yao, Doi Hang, Wiang und Rim Kok sowie anderen Gebieten der Gemeinde Chiang Rai. Die Stadtverwaltung berief Notfall-Sitzungen ein und informierte über Facebook über die dramatische Lage.

Wasserpegel erreichen kritische Höhen

Die Messwerte sind alarmierend: An der Nawang-Brücke bei der Tha Ton-Station erreichte der Wasserpegel 6,91 Meter – das sind 0,41 Meter über dem Flussufer. An der König Mengrai-Brücke strömten bereits 611,20 Kubikmeter Wasser pro Sekunde vorbei, nur 0,18 Kubikmeter unter dem kritischen Pegel. Experten prognostizierten, dass die Pegel bis zum Abend auf 6,20 bis 6,50 Meter ansteigen könnten, was Überschwemmungen in Flussnähe und niedrig gelegenen Stadtgebieten von Chiang Rai zur Folge hätte.

Auch in Mae Hong Son überschritt der Pai-Fluss bereits die Krisenschwelle und begann, Ackerland in den Bezirken Pang Mu und Pha Bong zu überfluten. Bisher sind noch keine Evakuierungen nötig, doch die Situation verschärft sich stündlich. Die Überschwemmungen entstanden durch heftige Regenfälle im oberhalb gelegenen Pai-Distrikt, die sich über Wochen angesammelt haben.

Mekong-Fluss bedroht Geschäfte und Straßen

Im Nordosten kämpft die Provinz Nakhon Phanom gegen die rasant steigenden Wassermassen des Mekong-Flusses. Am Dienstagmorgen erreichte der Pegel bereits 11,3 Meter – nur noch 66 Zentimeter unter der kritischen 12-Meter-Marke. Das Wasser überflutete bereits die Sawan Chai Khong Road über eine Länge von fünf Kilometern hinter dem örtlichen Autobahnamt. Geschäfte entlang des Flusses begannen hektisch, ihre Waren in Sicherheit zu bringen, da das Hochwasser bereits die Ladenfronten erreichte.

Meteorologen sagten 70-prozentige Gewitterwahrscheinlichkeit für die gesamte Provinz voraus, mit schwerem bis sehr schwerem Regen in einzelnen Gebieten. Der heftigste Niederschlag wurde im Muang-Distrikt mit 54 Millimetern gemessen – ein Wert, der die saisonalen Durchschnittswerte deutlich übertrifft.

Straßen kollabieren
Erdrutsch-Gefahr steigt

In der Provinz Nan führten tagelange Dauerregen zu Sturzfluten und Straßeneinstürzen im Distrikt Chalerm Prakiat. Schockierende Social Media-Bilder der Seite „Kon Lanna“ zeigen komplett weggeschwemmte Straßenabschnitte, die für Autofahrer lebensgefährlich sind.

Sukrit Koetsang, Direktor des Northern Meteorological Centre, warnte vor anhaltenden starken Regenfällen im oberen Norden, auch wenn die Intensität nachlassen soll, da sich die Monsun-Front nach Norden verschiebt. Das Risiko für Erdrutsche und Sturzfluten bleibt jedoch bestehen, besonders in hügeligen Gebieten und Flussnähe.

Die diesjährigen Niederschläge übertreffen die saisonalen Durchschnittswerte erheblich, teilweise durch Überreste des Sturms Wipha verstärkt. Vize-Innenministerin Theerarat Samrejvanich leitete bereits am Dienstag eine Notfall-Sitzung, um Flut- und Erdrutsch-Einsätze zu koordinieren und den Schutz kritischer Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Wirtschaftszentren zu gewährleisten.

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