Acht Tote, 14 Millionen Baht Schaden – thailändische Behörden reagieren zögerlich
Kantharalak – Der Raketenangriff am 24. Juli auf eine PTT-Tankstelle im thailändischen Distrikt Kantharalak in der Provinz Sisaket hat nicht nur acht Menschenleben gefordert, sondern auch existenzielle Folgen für die Betreiberin der Anlage. Kamolrat Phonsetthalert, Eigentümerin der betroffenen Station im Ort Ban Phue, beziffert den Schaden auf über 14 Millionen Baht – und steht dennoch ohne Versicherungsschutz oder konkrete staatliche Hilfe da.
Versicherungen greifen nicht – Schäden gelten als „Kriegseinwirkung“
Wie Kamolrat berichtet, sei ihr Betrieb zwar doppelt versichert gewesen – doch beide Policen hätten die Zahlung verweigert. Eine Versicherung schließt explizit Kriegsschäden aus, während die andere nur einen Teil der strukturellen Schäden abdeckt. Die betroffene Unternehmerin, die nach eigenen Angaben traumatisiert ist und psychiatrische Hilfe in Anspruch nimmt, steht nun vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Der Betrieb bleibt voraussichtlich für mindestens zwei Monate geschlossen. Über 50 Angestellte befinden sich in einer ungewissen Lage – ohne klares Einkommen und ohne Klarheit über mögliche Unterstützung.
Staatliche Unterstützung bisher ohne Konkretes
Zwar war der stellvertretende Energieminister Fuangwit Anirutthewa vor Ort und versprach, sich für eine Kompensation einzusetzen. Doch konkrete Zusagen oder ein Zeitrahmen für Hilfen stehen bislang aus. Kamolrat beklagte gegenüber der Presse die mangelnde Reaktion der Behörden: Die Frühwarnsysteme seien erst am Nachmittag aktiviert worden – mehrere Stunden nach dem Angriff am Vormittag.
Unternehmer fordern verlässlichen Schutz bei Grenzkonflikten
Die Tankstellenbetreiberin forderte die Regierung eindringlich auf, in Zukunft besser zu handeln – sowohl beim Schutz der Bevölkerung als auch bei der Entschädigung von wirtschaftlich Betroffenen. Der Fall wirft ein Schlaglicht auf die Unsicherheiten, mit denen viele Unternehmer entlang der Grenze zu Kambodscha konfrontiert sind.
Ohne schnelle Maßnahmen, so Kamolrat, droht nicht nur der Verlust ihrer Existenzgrundlage, sondern auch der ihrer Angestellten.
Der Appell an die Regierung ist deutlich: Jetzt müsse gehandelt werden.



