Ertrinken in Thailand:
Nicht Kinder, sondern Erwachsene sind am stärksten gefährdet!
Neue Daten des thailändischen Gesundheitsministeriums widerlegen einen weit verbreiteten Irrglauben: Während viele denken, dass vor allem Kinder ertrinken, sind es in Wirklichkeit Erwachsene ab 45 Jahren, die am häufigsten im Wasser sterben. Jeden Tag fordert das stille Nass durchschnittlich fast zehn Menschenleben – ein alarmierender Trend, der dringend mehr Aufmerksamkeit braucht.
Schockierende Zahlen:
36.870 Tote in zehn Jahren
Laut dem Department of Disease Control sind zwischen 2014 und 2024 insgesamt 36.870 Menschen in Thailand ertrunken – das sind im Schnitt mehr als 3.600 Todesfälle pro Jahr oder fast zehn pro Tag. Zwar ist die Zahl der ertrunkenen Kinder seit Jahren rückläufig (von 1.500 auf etwa 560 pro Jahr), doch sie liegt immer noch weit über dem nationalen Ziel von 290 Fällen jährlich, das im 20-Jahres-Plan bis 2037 festgelegt wurde.
Doch die eigentliche Überraschung: Seit 2014 ist die Altersgruppe 45–59 die mit den meisten Ertrinkungsopfern, dicht gefolgt von Senioren ab 60 Jahren.
„Viele Erwachsene unterschätzen die Gefahr, vor allem bei der Arbeit am Wasser“, erklärt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums.
Warum ertrinken so viele Erwachsene?
Bei Kindern sind die Gründe meist tragische Unfälle: Spielen ohne Aufsicht, Stürze in Teiche oder Kanäle. Bei Erwachsenen hingegen sind es oft berufliche Tätigkeiten wie Fischen, Sammeln von Wasserpflanzen oder Arbeiten in der Landwirtschaft. Viele verlieren das Gleichgewicht an ungesicherten Ufern oder werden von Strömungen überrascht. Besonders riskant: Nur wenige tragen Schwimmwesten, obwohl sie lebensrettend sein könnten.
Die häufigsten Orte für Ertrinkungsunfälle sind:
• Bewässerungsteiche
• Kanäle und Sümpfe
• Stauseen und Wehre
Wie kann man sich schützen?
Die Behörden raten zu folgenden Maßnahmen:
✔ Kinder niemals unbeaufsichtigt am Wasser spielen lassen: Auch flache Gewässer können eine tödliche Gefahr darstellen.
✔ Warnschilder und Absperrungen an gefährlichen Stellen anbringen: Lokale Gemeinden und Anwohner sollen auf mögliche Gefahrenstellen hinweisen, um Unfälle zu vermeiden.
✔ Nicht in unbekannten Gewässern schwimmen: Strömungen, Unterwasserhindernisse und die Tiefe von Gewässern können unbekannte Risiken bergen.
✔ Immer eine Schwimmweste tragen – oder notfalls eine Plastikflasche als Rettungshilfe: In Notsituationen kann eine einfache Plastikflasche Auftrieb geben und Leben retten.
„Ertrinken passiert leise und schnell“, warnt ein Rettungsexperte. „Man sollte nicht alleine ins Wasser gehen, vor allem nicht, wenn man älter ist.“
Was muss sich ändern?
Während Aufklärungskampagnen für Kindersicherheit Erfolge zeigen, fehlt es bislang an gezielten Programmen für Erwachsene. Dabei könnten einfache Maßnahmen wie Schwimmkurse für Ältere, mehr Rettungsringe an gefährlichen Stellen und strengere Sicherheitsvorschriften für Berufstätige am Wasser viele Leben retten.



