Bangkok startet Großoffensive gegen Rowdys
Die Bangkok Metropolitan Administration (BMA) startet eine beispiellose Kampagne, um das Chaos an den Motorradtaxi-Ständen der Hauptstadt zu beenden. Bis Dezember sollen alle 5.365 registrierten Stände überprüft werden – mit strengen Kriterien, KI-Überwachung und harten Strafen für Regelbrecher.
Großreinemachen an Thailands berüchtigten Motorradtaxi-Ständen
Seit Jahren sind Bangkoks Motorradtaxis ein zweischneidiges Schwert: Einerseits unverzichtbar für den Stadtverkehr, andererseits berüchtigt für rücksichtslose Fahrer, illegale Stände und Sicherheitsrisiken. Das soll sich nun ändern. Die BMA hat ein ehrgeiziges Programm gestartet, das bis Dezember alle registrierten Stände einer strengen Überprüfung unterzieht.
„Wir gehen jetzt hart durch. Mit KI-Kameras, unangekündigten Kontrollen und Bürgerbeschwerden werden wir jeden Fahrer erwischen, der gegen die Regeln verstößt“, erklärt Aekvarunyoo Amrapala, Sprecher der Stadtverwaltung.
Jedes Bezirksamt muss monatlich mindestens 20 Prozent der örtlichen Stände inspizieren, um das Jahresziel zu erreichen. Verstöße sollen innerhalb von zwei Monaten geahndet werden.

KI, Handy-App und Bürgerhilfe:
So soll die Kontrolle funktionieren
Die Maßnahmen sind vielfältig: Neben den KI-Kameras, die verdächtiges Verhalten automatisch erkennen sollen, setzt die Stadt auf Meldungen über die Beschwerde-App Traffy Fondue. Bürger können dort alles melden – von fehlenden gelben Kennzeichen über betrunkene Fahrer bis zu gefährlichen Manövern im Verkehr.
„Für schnelle Ermittlungen brauchen wir konkrete Angaben wie Kennzeichen, Ausweisnummer oder Standort. Vage Beschwerden helfen uns nicht weiter“, betont Aekvarunyoo.
Die gesammelten Daten werden in monatlichen Sitzungen der Arbeitsgruppe Motorradtaxi-Disziplin ausgewertet, die unter der Leitung von Gouverneur Chadchart Sittipunt steht.
Die große Herausforderung:
Tausende Stände, Zehntausende Fahrer
Die Zahlen zeigen das Ausmaß der Aufgabe: Von den 5.365 registrierten Ständen liegen 1.497 auf Gehwegen, 1.186 auf Privatgrundstücken, 2.107 an Hauptstraßen und 575 in Parks oder ähnlichen Bereichen. Die etwa 79.521 lizenzierten Motorradtaxifahrer wechseln ständig – einige scheiden aus, neue kommen hinzu, manche verlieren ihre Zulassung wegen Vergehen oder Unfällen.
Trotz der strengen Linie lobt die Stadtverwaltung die vielen Fahrer, die sich korrekt verhalten.
„Wir schätzen die verantwortungsvollen Fahrer, die die Regeln einhalten und Bangkok für alle zugänglicher machen“, so Aekvarunyoo.
Doch die schwarzen Schafe sollen jetzt kein Entkommen mehr haben.
Was bedeutet das für Touristen und Einheimische?
Für Fahrgäste könnte die Kampagne spürbare Verbesserungen bringen: mehr Sicherheit, verlässlichere Preise und weniger Aggression im Verkehr. Doch ob die Maßnahmen nachhaltig wirken, hängt von der konsequenten Umsetzung ab. Sollte die BMA Erfolg haben, könnte Bangkoks Motorradtaxi-System zum Vorbild für andere asiatische Metropolen werden.



