Bangkok – Inmitten wachsender Spannungen zwischen Thailand und Kambodscha hat das thailändische Militär angekündigt, internationale Organisationen wie das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) einzuladen, um die Behandlung kambodschanischer Soldaten in thailändischem Gewahrsam zu überprüfen.
Armeesprecher Generalmajor Winthai Suvaree erklärte, Ziel sei es, die Einhaltung der Genfer Konventionen gegenüber der internationalen Gemeinschaft transparent zu machen. Dies geschehe vor dem Hintergrund von Vorwürfen aus Kambodscha, wonach thailändische Soldaten zwei gefangene kambodschanische Soldaten misshandelt hätten. Diese waren am 1. August an ihr Heimatland übergeben worden.
Laut Suvaree wolle man damit möglichen Falschdarstellungen seitens Phnom Penh entgegentreten, die darauf abzielten, das Ansehen der thailändischen Streitkräfte zu beschädigen.
Ministerium warnt vor gezielten Falschmeldungen
Parallel dazu warnte das thailändische Ministerium für digitale Wirtschaft und Gesellschaft (DE) am heutigen Donnerstag eindringlich vor der Verbreitung von Falschnachrichten, die derzeit in sozialen Netzwerken kursieren. Besonders weit verbreitet sei eine Meldung über angebliche Misshandlungen und Enthauptungen kambodschanischer Soldaten durch thailändische Truppen.
„Diese Falschmeldungen verursachen Verwirrung, Angst und Misstrauen in der Gesellschaft“, erklärte Wetang Phuangsap, Generalsekretär der nationalen Digitalwirtschaftskommission und Sprecher des Ministeriums. Die Behörde habe zwischen dem 25. und 31. Juli 955.073 Nachrichten analysiert. Davon mussten 1.157 Inhalte überprüft werden – die meisten betrafen sicherheitsrelevante Themen im Zusammenhang mit dem Konflikt an der thailändisch-kambodschanischen Grenze.
Falsche Bilder und manipulierte Inhalte
Die am häufigsten verbreitete Falschmeldung der Woche betraf die angebliche Misshandlung kambodschanischer Soldaten. Laut DE wurde dabei ein Foto von einer humanitären Übergabe am 27. Juli missbräuchlich verwendet. Damals hatten thailändische Soldaten die Leichname von zwölf in Gefechten verstorbenen kambodschanischen Soldaten an deren Heimat übergeben – in Übereinstimmung mit internationalen humanitären Standards und mit Respekt gegenüber den Gefallenen beider Seiten.
Auch die zweithäufigste Falschmeldung – wonach 140 thailändische Soldaten in der Nähe des Preah-Vihear-Tempels gestorben seien – wurde als unwahr entlarvt. Die Bilder, die in sozialen Medien kursieren, zeigen keine thailändischen Soldaten. Die Übergabe der 12 kambodschanischen Leichen erfolgte am 27. Juli um 16:30 Uhr am Grenzübergang Chong Chom im Distrikt Phu Sing, Provinz Si Sa Ket.
Das Ministerium ruft die Bevölkerung eindringlich dazu auf, Nachrichten nur über offizielle Kanäle und geprüfte Quellen zu beziehen und Falschinformationen nicht weiterzuverbreiten. Besonders in angespannten politischen oder militärischen Situationen könne die Verbreitung solcher Inhalte erheblichen Schaden anrichten.



