Krankenhaus nutzt Patientenakten als Snacktüten – Millionenstrafe!

wb-kb-20250803-091049
PDPA Thailand

Patientenakten als Snack-Verpackungen missbraucht! 

Ein thailändisches Krankenhaus muss eine saftige Strafe von 1,2 Millionen Baht (rund 30.000 Euro) zahlen, nachdem sensible Patientenunterlagen als Verpackungsmaterial für Straßensnacks entdeckt wurden. Der bizarre Fall ist nur einer von mehreren Datenschutz-Skandalen, die jetzt ans Licht kommen.

Wie Patientenakten in die Imbissbude wanderten

Die thailändische Datenschutzbehörde (PDPC) berichtete am Freitag von einem besonders kuriosen Verstoß: In einem nicht namentlich genannten Privatkrankenhaus waren offenbar über 1.000 Patientenakten falsch entsorgt worden. Statt fachgerecht vernichtet zu werden, landeten sie als Verpackungen für „Khanom Tokyo“ – eine beliebte thailändische Süßspeise.

„Das Krankenhaus hatte die Dokumente einem kleinen Entsorgungsunternehmen übergeben, aber keine Kontrolle durchgeführt“, erklärte die PDPC. 

Der Unternehmer gestand, die Papiere zunächst bei sich zuhause gelagert zu haben, bevor sie – vermutlich unwissentlich – weitergegeben wurden. Neben dem Krankenhaus wurde auch der Entsorger mit einer Strafe von 16.940 Baht belegt.

Cyberangriff legt Daten von 200.000 Bürgern offen

In einem weiteren schwerwiegenden Fall wurden durch einen Cyberangriff auf eine Behörden-Webseite persönliche Daten von über 200.000 Bürgern gestohlen und später im Darknet zum Verkauf angeboten. 

Die Untersuchung deckte gravierende Sicherheitslücken auf: „Schwache Passwörter, keine Risikoanalyse und kein Vertrag mit dem Webentwickler“, listete die PDPC auf. 

Die verantwortliche Behörde und ihr IT-Dienstleister müssen gemeinsam 153.120 Baht Strafe zahlen.

Millionenstrafen für Online-Händler

Drei weitere Fälle betreffen Datenlecks bei Online-Händlern, die mit Strafen zwischen 500.000 und 7 Millionen Baht belegt wurden. Seit Beginn des Jahres hat die PDPC damit bereits sechs Datenschutzverstöße geahndet – mit Gesamtstrafen von 21,5 Millionen Baht.

Was bedeutet das für Thailand?

Die Fälle zeigen, wie unterschiedlich Datenmissbrauch aussehen kann – von grober Fahrlässigkeit bis zu gezielten Cyberangriffen. Während das Snack-Tüten-Debakel eher absurd wirkt, offenbart der Darknet-Verkauf die ernsten Konsequenzen schlechten Datenschutzes. Die hohen Strafen sollen ein Signal sein: Thailand nimmt den Schutz persönlicher Informationen immer ernster.

Für Verbraucher bleibt die Erkenntnis: Selbst bei scheinbar harmlosen Alltagssituationen – wie dem Kauf von Straßensnacks – können Datenschutzprobleme lauern. Die PDPC kündigte an, ihre Kontrollen weiter zu verschärfen.

Newsletter abonnieren

Newsletter auswählen:
Abonnieren Sie den täglichen Newsletter des Wochenblitz und erhalten Sie jeden Tag aktuelle Nachrichten und exklusive Inhalte direkt in Ihr Postfach.

Wir schützen Ihre Daten gemäß DSGVO. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.