Nordkorea lobt Waffenruhe:
Kim unterstützt thai-kambodschanischen Frieden
Eine ungewöhnliche Stellungnahme aus Pjöngjang: Das normalerweise isolierte Nordkorea hat den jüngsten Waffenstillstand zwischen Thailand und Cambodia ausdrücklich begrüßt. Ein seltener Fall internationaler Zustimmung aus dem Kim-Regime.
Seltenes Lob aus dem Hermelin-Königreich
Überraschend positive Töne kamen am Wochenende aus Nordkoreas Hauptstadt. Das staatliche Koreanische Zentrale Nachrichtenagentur (KCNA) veröffentlichte eine offizielle Erklärung des Außenministeriums, die den erfolgreichen Waffenstillstand zwischen den südostasiatischen Nachbarn als „vorbildlich“ bezeichnete.
„Wir hoffen, dass die Länder Südostasiens durch den Abbau von Differenzen, den Aufbau politischen Vertrauens und die Vertiefung der bilateralen Zusammenarbeit dauerhaften Frieden in der Region erreichen werden“, so der Sprecher wörtlich.
Diese ungewöhnlich konstruktive Haltung überrascht viele Beobachter.
Hintergründe der unerwarteten Stellungnahme
Der Konflikt an der thai-kambodschanischen Grenze hatte in den letzten Wochen für Spannungen gesorgt, bevor beide Seiten am 28. Juli in Malaysia eine friedliche Einigung erzielten. Dass ausgerechnet Nordkorea – sonst eher für Provokationen bekannt – diesen diplomatischen Erfolg ausdrücklich lobt, deutet auf einen strategischen Kurswechsel hin.
Experten vermuten mehrere Motive:
• Imagepflege: Pjöngjang versucht, sich als verantwortungsvoller Akteur in Asien zu präsentieren
• Geopolitisches Kalkül: Annäherung an ASEAN-Staaten als Gegengewicht zu westlichem Einfluss
• Eigene Agenda: Vorbereitung möglicher eigener diplomatischer Initiativen in der Region
Internationale Reaktionen auf das nordkoreanische Statement
Während die betroffenen Länder Thailand und Cambodia sich noch nicht offiziell zu der unerwarteten Stellungnahme geäußert haben, zeigt sich die internationale Gemeinschaft überrascht.
„Dies könnte ein Zeichen für eine neue, kooperativere Phase in Nordkoreas Außenpolitik sein“, kommentiert ein ASEAN-Diplomat unter Berufung auf Anonymität.
Allerdings bleiben viele Experten skeptisch.
„Man sollte solche Statements nicht überbewerten. Nordkorea verfolgt damit sicher eigene Interessen“, warnt Dr. Lee Sung-yoon, Korea-Experte am Fletcher der Tufts University.
Was bedeutet das für die Region?
Unabhängig von Nordkoreas Motiven zeigt der Fall:
✔ Die ASEAN-Konfliktlösungsmechanismen funktionieren
✔ Selbst isolierte Staaten erkennen den Wert diplomatischer Lösungen an
✔ Südostasien gewinnt zunehmend an geopolitischem Einfluss
Ob dies tatsächlich einen dauerhaften Wandel in Nordkoreas Außenpolitik einleitet oder nur taktisches Manöver ist, wird die nächste Zeit zeigen. Für Thailand und Cambodia bleibt die Einigung jedenfalls ein wichtiger diplomatischer Erfolg – der sogar in Pjöngjang Anerkennung findet.



