Polizei schnappt Hun Sens Elite-Bodyguard
Ein ehemaliger Leibwächter des kambodschanischen Senatspräsidenten Hun Sen ist in der thailändischen Provinz Buri Ram verhaftet worden. Die Polizei verdächtigt ihn der Spionage – doch der Mann bestreitet alles und behauptet, nur ein harmloser Ehemann zu sein.
Verhaftung mit militärischem Gepäck
Die Lamduan-Polizei im Bezirk Krasang postete am Dienstag beunruhigende Bilder auf Facebook: Ein 36-jähriger Kambodschaner namens Win wurde in einem Haus festgenommen – ausgestattet mit einer Pistole, Munition und einem Handy voller Militärfotos. Besonders auffällig: seine Tattoos und eine Tarnuniform der Bodyguard Headquarters (BHQ), der Elite-Einheit von Hun Sen.
Laut Polizei nutzte der Mann vier verschiedene Identitäten – auf seinem Militärausweis, Reisepass, Personalausweis und Arbeitserlaubnis.
„Er gab zu, im Juli illegal über die Grenze nach Sa Kaeo eingereist zu sein“, hieß es in der offiziellen Mitteilung.
Spion oder einfacher Arbeiter?
Der Festgenommene bestreitet die Vorwürfe.
„Ich habe die BHQ vor Jahren verlassen und arbeite seitdem in Thailand“, behauptete er.
Seit einem Jahr lebe er bei seiner thailändischen Ehefrau in Krasang. Doch die Ermittler bleiben skeptisch: Warum führte er dann Waffen und militärische Ausrüstung mit sich?
Ein Polizeisprecher erklärte: „Die Fotos auf seinem Handy zeigen ihn in Kampfuniform mit einer Sturmwaffe. Das passt nicht zu seiner Geschichte.“
Die thailändischen Behörden vermuten, dass Win militärische Bewegungen in der Grenzregion ausspioniert haben könnte.
Politisch brisant:
Kambodscha vs. Thailand
Die Festnahme könnte die ohnehin angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiter belasten. Diese Einheit genießt in Kambodscha eine besondere Stellung, was den Vorfall brisant macht.
Die BHQ ist eine hochrangige Sicherheitseinheit, die direkt Premierminister Hun Sen untersteht. Ihre Mitglieder sind für ihre Loyalität und ihre Rolle bei der Sicherung der Macht des Premierministers bekannt. Eine Festnahme eines ihrer Mitglieder durch die thailändischen Behörden ist daher von großer politischer Tragweite.
In der Vergangenheit gab es bereits Spannungen um umstrittene Grenzgebiete, wie etwa den Tempel Preah Vihear. Diese historischen Konflikte könnten durch den jüngsten Vorfall wieder aufflammen und die Situation weiter verschärfen.
Die thailändischen Sicherheitskräfte sind seit Monaten in höchster Alarmbereitschaft entlang der Grenze, was die Nervosität in der Region unterstreicht. Beobachter befürchten, dass der Vorfall zu diplomatischen Verwicklungen führen könnte, die die bilaterale Zusammenarbeit der beiden Länder auf eine harte Probe stellen.
Sicherheitsdebatte in der Grenzregion
Die Polizei hat den Mann in Gewahrsam genommen und durchsucht seine Unterlagen. Sollte sich der Spionageverdacht bestätigen, droht ihm eine lange Haftstrafe. Gleichzeitig wird geprüft, ob seine thailändische Ehefrau von seinen Aktivitäten wusste.
Dieser Fall wird die Sicherheitsdebatte in der Grenzregion neu entfachen – und die Frage aufwerfen, wie viele „Win“ noch unentdeckt in Thailand leben.



