Droht Thailand der Absturz im Vietnam-Tourismus?

Droht Thailand der Absturz im Vietnam-Tourismus?
🔥✈️📉 Vietnam boomt – doch was bedeutet das für Thailand? Warum immer weniger Vietnamesen kommen und was jetzt auf dem Spiel steht.

Tourismus-Krise: 
Warum immer weniger Vietnamesen nach Thailand reisen 

Thailands Tourismusbranche schlägt Alarm: Immer mehr Vietnamesen entdecken ihr eigenes Land statt nach Thailand zu reisen. Die Zahlen sind dramatisch – und zeigen eine besorgniserregende Trendwende im regionalen Tourismus-Wettbewerb.

Flugzeug-Umschichtung mit Folgen

Die Tourism Authority of Thailand (TAT) meldet schockierende Zahlen: Die verfügbaren Flugsitze zwischen Vietnam und Thailand sind 2024 um 10% gesunken – von 2,6 Millionen auf nur noch 2,34 Millionen. 

„Der Trend beschleunigt sich sogar noch“, warnt Supakan Yodchun, Direktorin des TAT-Büros in Ho-Chi-Minh-Stadt. 

Aktuell sei ein weiterer Rückgang um 12% zu beobachten.
Hauptgrund ist die Eröffnung des neuen Terminal 3 am Tan-Son-Nhat-Flughafen in Ho-Chi-Minh-Stadt. 

„Vietnamesische Airlines haben etwa 40 Flugzeuge auf Inlandsstrecken umgeschichtet“, erklärt Supakan. 

Die Strategie geht auf: 2024 zählte Vietnam bereits 110 Millionen Binnenurlauber – für 2025 werden 120-130 Millionen erwartet.

Milliarden-Umsätze locken Vietnamesen daheim

Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind gewaltig: Vietnams Tourismusbranche erwirtschaftete 2024 rund 840 Billionen Dong (ca. 1 Billion Baht oder 35 Mrd. EUR) – ein Plus von 23,8% bei 17,5 Millionen ausländischen Besuchern. Die Ziele für 2025 sind noch ambitionierter: 980-1.050 Billionen Dong bei 22-23 Millionen internationalen Gästen.

„Die Vietnamesen sind stolz auf ihre boomende Tourismusindustrie“, so Supakan. „Viele entdecken lieber ihr eigenes Land, statt ins Ausland zu reisen.“ 

Unterstützt wird dieser Trend durch steigende Einkommen: Das durchschnittliche Monatseinkommen liegt bei 10.239 Baht (8,3 Mio. Dong), in Städten sogar bei 12.337 Baht (10 Mio. Dong).

Doppelte Konkurrenz: 
China und Sicherheitsbedenken

Doch nicht nur Vietnams Binnentourismus macht Thailand Probleme. China bietet mittlerweile 460 wöchentliche Flugverbindungen und günstige Reisepakete an. Gleichzeitig schrecken negative Sicherheitsmeldungen über Thailand viele Vietnamesen ab.

„Thailand bleibt zwar die zweitbeliebteste Auslandsdestination“, räumt Supakan ein. „Aber die Konkurrenz wird immer härter.“ 

Hinzu kommen administrative Hürden: Vietnams Regierungsreform mit der Reduzierung von 63 auf 34 Provinzen hat viele Beamte verunsichert, die vorerst auf Auslandsreisen verzichten.

Was kann Thailand tun?

Experten sehen dringenden Handlungsbedarf:
• Gezielte Marketingkampagnen für vietnamesische Millennials (32,9 Mio. Menschen im mittleren Alter)
• Sicherheitsimage verbessern durch transparente Kommunikation
• Kooperationen mit vietnamesischen Reiseveranstaltern intensivieren
• Nischenangebote entwickeln, die Vietnam nicht bieten kann

„Wir müssen uns neu erfinden“, fordert ein hochrangiger TAT-Vertreter. „Die Zeiten, wo Vietnamesen automatisch nach Thailand kamen, sind vorbei.“ 

Die nächsten Monate werden zeigen, ob Thailands Tourismusindustrie rechtzeitig gegensteuern kann – oder weiter Marktanteile an den aufstrebenden Nachbarn verliert.

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