Hua Hin-Expat auf Kaution frei:
Mordvorwurf nach Kayak-Tragödie
Ein ehemaliger britisch-australischer Major und Hua Hin-Bewohner steht im Zentrum eines mysteriösen Todesfalls. Graeme Davidson (55) wurde gegen Kaution freigelassen, obwohl ihm der Mord an seiner Frau während eines Kayak-Ausflugs in Queensland vorgeworfen wird.
Tödlicher Ausflug am Lake Samsonvale
Der Fall wirft mehr Fragen auf, als er Antworten gibt: Im November 2020 kam Jacqueline Davidson (54) während eines Kayak-Ausflugs mit ihrem Ehemann im Lake Samsonvale ums Leben. Der ehemalige Armee-Major gab an, seine Frau sei ins Wasser gefallen, nachdem sie in Panik geriet, als er im Boot aufstand. „Ich habe versucht, sie wiederzubeleben“, sagte Davidson den Ermittlern. Doch die Gerichtsmedizin kam zu einem anderen Schluss.
Erst nach einer zweijährigen Untersuchung erhob die Staatsanwaltschaft Mordanklage – zusätzlich zu Vorwürfen des Versicherungsbetrugs in Höhe von über 1 Million AUD (etwa 23 Millionen Baht). Die Behörden vermuten ein finanzielles Motiv, da das Paar angeblich in einer schwierigen Ehe lebte, nachdem eine Affäre Davidsons ans Licht gekommen war.
Neues Leben in Thailand
Bemerkenswert ist Davidsons Lebensweg nach dem tragischen Vorfall: Nur fünf Monate nach dem Tod seiner Frau zog er nach Hua Hin und heiratete dort im Dezember 2022 eine Thailänderin in einer traditionellen Zeremonie. In der Expat-Gemeinschaft war der 55-Jährige gut vernetzt, bis ihn ein Besuch in seiner australischen Heimat Anfang dieses Jahres hinter Gitter brachte.
Nach monatelanger Untersuchungshaft entschied Richter Tom Sullivan am Freitag (8. August) überraschend auf Kaution. „Die Beweislage ist nicht stark genug“, begründete der Jurist seine Entscheidung. Allerdings muss Davidson strenge Auflagen erfüllen:
• Ausgangssperre während der Nachtstunden
• Tägliche Meldepflicht bei der Polizei
• Abgabe seines australischen und britischen Passes
• Reisebeschränkungen innerhalb Queenslands
Familie steht hinter dem Angeklagten
Besonders bemerkenswert: Die 250.000 AUD (etwa 5,8 Millionen Baht) Kaution wurden von Davidsons Töchtern aus erster Ehe aufgebracht, die ihrem Vater bedingungslos unterstützen. Die Verteidigung betont, es gebe keine direkten Beweise für Mord, und der Unfalltod der Ehefrau könne nicht ausgeschlossen werden.
Aufsehenerregender Prozess steht bevor
Während die thailändische Ehefrau des Angeklagten sich bisher nicht öffentlich geäußert hat, bereitet sich die Staatsanwaltschaft auf einen aufsehenerregenden Prozess vor. Sollte Davidson schuldig gesprochen werden, droht ihm lebenslange Haft. Bis zum Prozessbeginn bleibt der Fall ein Puzzle mit vielen fehlenden Teilen – und eine Belastungsprobe für alle Beteiligten.



