Thailändische Armee entlarvt angeblichen „White House Reporter“ als Lobbyisten
Bangkok – Die thailändische Armee hat die Identität des amerikanischen Politlobbyisten Michael B. Alfaro überprüft und kommt zu einem vernichtenden Urteil: Entgegen seiner Behauptungen sei er weder als White House Reporter akkreditiert noch einer seriösen Medienorganisation zugehörig. Das gab Konteradmiral Surasant Kongsiri, Sprecher des Thai-Kambodschanischen Grenzsituationzentrums, bekannt.
Falschinformationen und fragwürdige Absichten
Surasant warf Alfaro vor, mit seinen Berichten über den thailändisch-kambodschanischen Grenzkonflikt unbelegte Behauptungen verbreitet und lediglich seine persönliche Meinung wiedergegeben zu haben. „Thailand hält sich an die Prinzipien friedlicher Koexistenz, aber wir werden keine Falschinformationen, Verzerrungen oder Provokationen dulden, die die Würde unseres Landes untergraben“, betonte der Admiral. Sollte weiterhin gezielt Desinformation verbreitet werden, werde man „streng und vollumfänglich nach den Gesetzen und internationalen Kooperationsmechanismen vorgehen“.
Regierung zieht Einladung zurück
Die thailändische Regierung hat unterdessen eine bereits ausgesprochene Einladung an Alfaro zurückgezogen. Regierungssprecher Jirayu Huangsap hatte ursprünglich geplant, den angeblichen Journalisten an die Grenze zu begleiten, damit dieser sich ein eigenes Bild der Lage machen könne. „Als ich die Einladung aussprach, ging ich davon aus, dass er ein akkreditierter Reporter sei, der fair berichten würde“, erklärte Jirayu. Nach Überprüfung von Alfaros Hintergrund sei jedoch klar geworden, dass dieser kein Journalist, sondern ein bezahlter Lobbyist sei. „Ich möchte nicht weiter über dieses Thema sprechen“, fügte der Sprecher knapp hinzu.
Wer ist Michael B. Alfaro?
Alfaro war in Thailand in die Kritik geraten, nachdem er in Livestreams aus Kambodscha einseitig über den Grenzkonflikt berichtet und Thailand dabei negativ dargestellt hatte. Recherchen zufolge wurde er von einer kambodschanischen Firma beauftragt, um die Position Kambodschas in dem Streit zu promoten. Er traf sich mit kambodschanischen Ministern und berichtete live aus Grenzgebieten wie Ban Nong Chan (Provinz Sa Kaeo) und Chong An Ma (Ubon Ratchathani).
In einem Facebook-Post vom Samstagabend behauptete Alfaro jedoch, er habe eine Einladung der thailändischen Regierung erhalten, um „beide Seiten des Konflikts zu hören“. „Als Reporter ist es meine Pflicht, die Wahrheit über den Grenzstreit den USA und der Welt zu vermitteln“, schrieb er. Zudem gab er an, nach Gesprächen mit thailändischen Offiziellen direkt an US-Präsident Donald Trump berichten zu wollen, um „nachhaltigen Frieden zwischen Thailand und Kambodscha zu fördern“.
Thailand wehrt sich gegen gezielte Desinformation
Die thailändischen Behörden sehen in Alfaros Aktivitäten den Versuch, die öffentliche Meinung international zu manipulieren. Daher werde man künftig noch strenger gegen Personen vorgehen, die ohne journalistische Legitimation propagandistische Berichterstattung betreiben. Gleichzeitig betonte Surasant, dass Thailand weiterhin an einer friedlichen Lösung des Grenzkonflikts interessiert sei – jedoch ohne externe Einmischung.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Der Fall zeigt, wie sensibel Thailand auf Medienmanipulation im Zusammenhang mit dem Grenzstreit reagiert. Während Kambodscha offenbar auf bezahlte Lobbyisten setzt, um seine Position zu stärken, will Thailand verhindern, dass die internationale Gemeinschaft ein falsches Bild der Lage erhält. Ob Alfaro tatsächlich Verbindungen zum Weißen Haus hat, bleibt fraglich – doch sein Einfluss auf die öffentliche Debatte könnte weitreichende Folgen haben.



