Thai-Jugendliche trinken weniger:
Trend zu gesünderem Lebensstil hält an
Bangkok – Immer weniger thailändische Jugendliche greifen zu Alkohol – ein Trend, der sich weltweit abzeichnet. Experten führen diesen Rückgang auf veränderte soziale Normen und längere Familienbindungen zurück, da viele junge Erwachsene länger bei ihren Eltern wohnen bleiben und dadurch strengeren Regeln unterliegen.
Studie zeigt: 72,3 % der Jugendlichen bevorzugen alkoholfreie Aktivitäten
Eine aktuelle Umfrage ergab, dass 72,3 % der thailändischen Teenager alkoholfreie Freizeitgestaltung unterstützen, besonders während der buddhistischen Fastenzeit (Khao Phansa). Dies deutet auf ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein hin.
Die Thai Health Promotion Foundation (ThaiHealth) und das Youth Network for Risk Factor Reduction veranstalteten kürzlich ein Seminar mit dem Titel „Aktive Jugend: Die coolste Wahl ist, nicht zu trinken“, um junge Menschen zu einem gesünderen Lebensstil zu motivieren. Rungarun Limlahapan, Direktorin des ThaiHealth-Büros für Risikofaktorenkontrolle, betonte, dass Präventionsprogramme und Aufklärungskampagnen entscheidend seien, um Alkoholmissbrauch, Trunkenheit am Steuer und Suchtverhalten bei Risikogruppen wie Kindern und Frauen einzudämmen.
Alkoholkonsum bei 15- bis 24-Jährigen deutlich gesunken
Laut dem Nationalen Statistikamt ist der Alkoholkonsum unter Thailändern im Alter von 15 bis 24 Jahren von 34,7 % (2021) auf 24,8 % (2024) gesunken. Dieser Trend spiegelt sich auch international wider: In den USA, Großbritannien und Australien trinken Jugendliche seit den späten 1990er-Jahren kontinuierlich weniger.
Dr. Udomsak Sae-ngow, außerordentlicher Professor an der Walailak-Universität, sieht den Grund für diese Entwicklung in veränderten sozialen Werten und einer stärkeren familiären Bindung. „Viele junge Menschen leben länger bei ihren Eltern, wo striktere Regeln gelten“, erklärt er. Gleichzeitig warnt er vor möglichen Rückschritten, falls die Regierung geplante Lockerungen der Alkoholgesetze ohne strenge Kontrollen umsetzt.
Sozialer Druck bleibt eine Herausforderung
Trotz des positiven Trends gibt es weiterhin Jugendliche, die sich zum Alkoholkonsum gedrängt fühlen – besonders im Uni-Umfeld. „Einige denken, sie müssten trinken, um dazuzugehören“, sagt Dr. Udomsak. Er fordert mehr Kampagnen, die vermitteln, dass geselliges Beisammensein auch ohne Alkohol möglich ist.
Thailand bleibt wachsam
Während der Rückgang des Alkoholkonsums unter Jugendlichen ein Erfolg ist, betonen Experten, dass strikte Gesetze und kontinuierliche Aufklärung notwendig bleiben. Die Regierung und Gesundheitsorganisationen müssen weiterhin alkoholfreie Alternativen fördern, um nachhaltige Veränderungen zu sichern.



