Thailand zittert: Provinzen bereiten sich auf Kajiki vor

Thailand zittert: Provinzen bereiten sich auf Kajiki vor
Pattanapong Sripiachai, Bangkok Post

Sturm-Alarm in Thailand: 
Taifun Kajiki bringt Überschwemmungen und Sturzfluten 

Bangkok – Der Tropensturm Kajiki fegt über Nordthailand hinweg und bringt sintflutartige Regenfälle mit sich. Das Meteorologische Department warnt vor Blitz-Fluten und Bergrutschen in über 30 Provinzen. Besonders betroffen sind der Norden und Nordosten des Landes.

Wo der Sturm wütet

Der ehemalige Taifun Kajiki schwächte sich am Montagabend zu einem Tropensturm ab und zog am Dienstagmorgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 km/h über die Provinz Bung Kan. Bis zum Abend wird der Sturm voraussichtlich die Nordprovinz Nan erreichen und sich weiter zu einer Depression abschwächen.

Frau Sukanyanee Yawinchan, Generaldirektorin des Meteorologischen Departments, warnt: „Besonders gefährdet sind tiefliegende Gebiete und Hänge in Nord- und Nordostthailand. Wir rechnen mit plötzlichen Überschwemmungen und Erdrutschen.“

Kritische Provinzen im Überblick

Am Dienstag sind folgende Regionen betroffen:
Norden: Chiang Mai, Chiang Rai, Nan, Phrae, Uttaradit
Nordosten: Loei, Nong Khai, Bung Kan, Udon Thani
Zentralebene: Nakhon Sawan, Kanchanaburi
Osten: Chanthaburi, Trat (mit bis zu 200 mm Regen)
Süden: Phuket, Phangnga, Ranong

Am Mittwoch konzentrieren sich die Niederschläge auf:
Norden: Mae Hong Son, Chiang Mai, Tak
Nordosten: Loei, Nong Khai
Osten: Chanthaburi, Trat (anhaltende Starkregen)

In den Ostprovinzen Chanthaburi und Trat könnten die Regenmengen 200 Millimeter innerhalb von 24 Stunden überschreiten – eine kritische Marke, die regelmäßig zu Überschwemmungen führt.

Warum ist Kajiki so gefährlich?

Tropenstürme wie Kajiki sind unberechenbar: Sie schwächen sich zwar über Land ab, aber die Regenmassen bleiben die größte Bedrohung. 2017 verwüstete Tropensturm Doksur weite Teile Nordthailands mit ähnlichen Regenmengen. Besonders kritisch: Viele Gebiete in Nordthailand sind bereits von Bodenerosion betroffen. Die saturierten Böden können zu Erdrutschen führen, wie zuletzt 2023 in der Provinz Nan.

Gouverneure in den betroffenen Provinzen können jederzeit Katastrophenalarm ausrufen. Touristen in Gebieten wie Phuket, Chiang Mai oder Chiang Rai werden gebeten, Ausflüge in Berge und Nationalparks zu verschieben.

Langfristige Aussichten

Kajiki ist der zweite benannte Sturm der Pazifik-Saison 2025. Meteorologen rechnen mit einer überdurchschnittlich aktiven Sturmzeit aufgrund des La Niña-Phänomens. Bis Oktober könnten weitere Tropenstürme Thailand treffen. Für die Landwirtschaft bringen die Regenfälle zwar Erleichterung nach einer trockenen Phase, aber für viele Bauern könnten Überschwemmungen die Ernte gefährden.

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