Thailand verkörpert für viele Deutsche den Traum vom Leben in den Tropen. Das Königreich am Golf von Siam lockt jährlich über 40 Millionen Besucher an und beheimatet eine stetig wachsende Gemeinde deutscher Expats, die sich von den niedrigen Lebenshaltungskosten, dem ganzjährig warmen Klima und der sprichwörtlichen thailändischen Gastfreundschaft angezogen fühlen. Bangkok pulsiert als Wirtschaftsmetropole, während Inseln wie Phuket, Koh Samui oder die Strände von Pattaya Urlaubsträume wahr werden lassen.
Doch hinter der Fassade aus Palmen, Tempeln und Lächeln verbirgt sich eine Realität, die vielen Deutschen erst bewusst wird, wenn es bereits zu spät ist. Das Land des Lächelns hat auch eine andere Seite: chaotischer Verkehr, unzureichende Sicherheitsstandards und ein Versicherungssystem, das internationalen Standards kaum entspricht. Was in Deutschland selbstverständlich ist – umfassender Versicherungsschutz bei Verkehrsunfällen – kann in Thailand zur existenzbedrohenden Falle werden.
Ein gewöhnlicher Morgen wird zum Albtraum
Die Geschichte, die die Schwächen des thailändischen Versicherungswesens exemplarisch aufzeigt, beginnt scheinbar harmlos. Ein 45-jähriger deutscher Geschäftsmann, nennen wir ihn Michael W., lebt seit drei Jahren in Phuket und hat sich dort eine kleine aber erfolgreiche Consulting-Firma aufgebaut. An diesem Dienstagmorgen im März ist er wie jeden Tag auf dem Weg zu einem wichtigen Kundentermin in der Innenstadt. Die Sonne scheint, der Verkehr fließt ungewöhnlich entspannt – ein perfekter Start in den Tag.
Doch in Sekundenbruchteilen ändert sich alles. An einer belebten Kreuzung schert unvermittelt ein junger Motorradfahrer aus einer Seitengasse vor sein Auto. Trotz Vollbremsung ist der Zusammenstoß unvermeidlich. Der 23-jährige Thailänder, ein Bauarbeiter auf dem Weg zur Baustelle, prallt gegen die Motorhaube und wird mehrere Meter durch die Luft geschleudert. Was folgt, sind Minuten des Schocks, schreiende Passanten, Sirenen und der Transport des schwer verletzten Motorradfahrers ins Krankenhaus.
Die erste böse Überraschung
W., selbst nur leicht verletzt, begleitet den Verunfallten ins Krankenhaus und erwartet, dass die Versicherungsangelegenheiten schnell und unkompliziert abgewickelt werden – schließlich war der Unfall eindeutig nicht seine Schuld. Doch bereits bei der Aufnahme im Krankenhaus wird ihm die erste Realität des thailändischen Systems bewusst: Der Motorradfahrer besitzt nur die gesetzlich vorgeschriebene Mindestversicherung Por Ror Bor. Diese deckt lediglich 30.000 Baht für medizinische Behandlungen ab – umgerechnet etwa 800 Euro.
Die Diagnose der Ärzte ist niederschmetternd: komplizierter Beinbruch, innere Verletzungen, Gehirnerschütterung. Die Behandlung wird Wochen dauern und mehrere Operationen erfordern. Die ersten Kostenschätzungen belaufen sich auf über 800.000 Baht – mehr als das 25-fache der verfügbaren Versicherungssumme. In diesem Moment wird W. klar, dass er sich in einer Situation befindet, auf die ihn niemand vorbereitet hat.
Das Erwachen in der Realität
Was W. in den folgenden Tagen und Wochen erlebt, ist ein Crashkurs in thailändischer Bürokratie und Rechtsprechung, der ihm die Augen für die Tücken des Lebens als Ausländer in Thailand öffnet. Zunächst glaubt er noch, dass die Angelegenheit eine reine Formalität sei. Der Unfall war eindeutig nicht seine Schuld, Zeugen können das bestätigen, und er selbst ist umfassend versichert. Doch das thailändische System funktioniert anders als das deutsche.
Haftung bei Verkehrsunfällen
Das thailändische Recht regelt die Haftung bei Verkehrsunfällen primär durch das Zivil- und Handelsgesetzbuch (CCC), insbesondere §§ 420–429 (Deliktsrecht). Nach § 420 ist eine Person, die durch eine rechtswidrige Handlung Schaden verursacht, zum Schadenersatz verpflichtet. Die Haftung basiert auf der Schuldfrage, die durch Beweise wie Zeugenaussagen, Polizeiberichte oder Videoaufnahmen geklärt wird.
Angebliche „geteilte Verantwortung“
Es gibt in Thailand die sogenannte „geteilten Verantwortung“, wonach ein unschuldiger Unfallbeteiligter Schadenersatz zahlen müsse, wenn die Versicherung des Hauptschuldigen nicht ausreicht. Dies ist allerdings rechtlich ungenau:
Gesetzliche Lage: Es gibt im thailändischen Recht kein Prinzip, das unschuldige Parteien automatisch haftbar macht. Die Haftung hängt von der nachgewiesenen Schuld ab. Ein unschuldiger Unfallbeteiligter ist rechtlich nicht verpflichtet, Schadenersatz zu leisten, wenn Beweise (z. B. Zeugenaussagen) seine Unschuld belegen.
Praktische Realität: In der Praxis können Geschädigte, Krankenhäuser oder Behörden versuchen, Zahlungen von allen Beteiligten zu fordern, insbesondere wenn die Versicherung des Schuldigen unzureichend ist. Solche Forderungen basieren oft auf informellen Verhandlungen oder sozialem Druck, nicht auf gesetzlichen Vorgaben. Ausländer sind hier besonders anfällig, da sie das System oft nicht kennen.
Die Darstellung der „geteilten Verantwortung“ ist allerdings irreführend, da sie ein gesetzliches Prinzip suggeriert, das so nicht existiert. Praktische Umstände können jedoch ähnliche Szenarien verursachen.
Versicherung und finanzielle Belastung
Der Beitrag beschreibt, dass W. trotz umfassender Versicherung mit hohen Behandlungskosten konfrontiert ist.
Versicherungsdeckung: Viele Versicherungen in Thailand (Haftpflicht- oder Kaskoversicherungen) haben begrenzte Deckungssummen, die bei schweren Verletzungen schnell überschritten werden können. Dies führt dazu, dass Geschädigte direkte Zahlungen von Unfallbeteiligten fordern.
Praktische Herausforderungen: Krankenhäuser verlangen oft sofortige Zahlungen, bevor Versicherungen greifen. Verzögerungen in der Versicherungsabwicklung können Ausländer finanziell belasten.
M. Hat sei Fahrzeug Vollkasko versichert und eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen, die im Folgenden alle Unannehmlichkeiten für M. erledigt.
Thailändische Bürokratie und Rechtsprechung
Bürokratie: Die Abwicklung von Verkehrsunfällen ist für Ausländer oft komplex aufgrund von Sprachbarrieren, unklaren Zuständigkeiten und informellen Verhandlungen. Polizeiberichte und Versicherungsansprüche sind zeitaufwändig und undurchsichtig.
Rechtsprechung: Thailändische Gerichte legen großen Wert auf Beweise. Ohne rechtliche Unterstützung sind Ausländer oft im Nachteil. Außergerichtliche Einigungen sind üblich, was für Ausländer ungewohnt sein kann.
Rolle von Zeugen
Der Beitrag erwähnt, dass Zeugen W.s Unschuld bestätigen können. Dies ist relevant:
Bedeutung: Zeugenaussagen und Polizeiberichte sind zentral für die Klärung der Schuldfrage. Wenn W.s Unschuld belegt ist, sollte er nicht haftbar gemacht werden.
Herausforderungen: Zeugen sind in der Praxis schwer zu mobilisieren, und Polizeiberichte können subjektiv sein, was die Situation erschwert.
Empfehlung für W.
Um sich zu schützen, sollte W.:
–Informelle Zahlungsforderungen ablehnen, bis die Schuldfrage gerichtlich geklärt ist.
-Einen lokalen Anwalt mit Erfahrung im Verkehrsrecht konsultieren.
–Beweise (Zeugenaussagen, Polizeibericht, Fotos) sichern.
-Mit seiner Versicherung die Deckung klären.
Die Rettung durch Weitsicht
Glücklicherweise hatte W. bereits bei seiner Ankunft in Thailand eine Entscheidung getroffen, die sich nun als lebensrettend erweist: Er hatte eine umfassende private Krankenversicherung abgeschlossen, die seine eigenen medizinischen Kosten abdeckt. Ebenfalls ist die Vollkasko sowie Haftpflichtversicherung sein Rettungsanker in einem sich anbahnenden finanziellen Desaster.
Die verborgenen Gefahren des Alltags
W.s Geschichte ist kein Einzelfall, sondern exemplarisch für ein strukturelles Problem, das täglich hunderte von Ausländern in Thailand betrifft. Das Land hat eine der höchsten Verkehrsunfallraten weltweit, wobei Thailand unter den zehn Ländern mit den meisten Verkehrstoten pro Kopf steht. Besonders dramatisch ist die Situation für Motorradfahrer, die mehr als 80 Prozent aller Verkehrstoten ausmachen.
Die Kombination aus dichtem Verkehr, oft mangelhafter Infrastruktur, unzureichender Verkehrserziehung und einer entspannten Einstellung zur Verkehrssicherheit schafft ein explosives Gemisch. Hinzu kommt, dass viele Thailänder, insbesondere in den ärmeren Bevölkerungsschichten, sich keine umfassende Versicherung leisten können oder die Risiken unterschätzen. Dies führt dazu, dass bei schweren Unfällen die finanziellen Lasten oft auf diejenigen abgewälzt werden, die eine bessere Absicherung haben – meist Ausländer oder wohlhabende Thailänder.
Ein System am Limit
Das Por Ror Bor System, Thailand’s obligatorische Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung, stammt aus einer Zeit, in der die medizinischen Kosten einen Bruchteil der heutigen Summen ausmachten. Die Deckungssummen wurden seit Jahren nicht an die Inflation und die steigenden Behandlungskosten angepasst. Während eine einfache Notaufnahmebehandlung heute bereits mehrere tausend Baht kostet, ist die maximale Deckung bei 30.000 Baht eingefroren.
Diese Diskrepanz wird besonders deutlich, wenn man die Kosten in privaten Krankenhäusern betrachtet, die von Ausländern und der thailändischen Oberschicht bevorzugt werden. Eine einzige Nacht auf der Intensivstation kann bereits die gesamte Por Ror Bor Deckung aufbrauchen, während komplexe Operationen schnell fünf- oder sechsstellige Summen erreichen. Das System, das eigentlich Schutz bieten soll, wird so zur Falle für alle Beteiligten.
Das Por Ror Bor System: Ein Relikt vergangener Zeiten
Thailand verfügt über ein obligatorisches Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherungssystem namens Por Ror Bor, das jeden Fahrzeugbesitzer zur Deckung verpflichtet. Por Ror Bor deckt nur die medizinischen Kosten eines Autounfalls pro Person ab. Die Deckung von Por Ror Bor kann in zwei Teile unterteilt werden: Erstens kann jeder bis zu 30.000 Baht für Verletzungen und 35.000 Baht für Tod und Verstümmelung beanspruchen. Diese Summen mögen auf den ersten Blick ausreichend erscheinen, doch die Realität sieht anders aus.
30.000 Baht entsprechen etwa 800 Euro. In einem Land, in dem eine einfache Notaufnahmebehandlung bereits mehrere tausend Baht kosten kann und komplexe medizinische Eingriffe schnell fünf- oder sechsstellige Summen erreichen, wird die Unzulänglichkeit dieser Deckung offensichtlich. Eine einzige Nacht auf der Intensivstation eines privaten Krankenhauses in Bangkok kann bereits die gesamte Por Ror Bor Deckung aufbrauchen.
Die Kostenfalle der thailändischen Medizin
Das thailändische Gesundheitssystem ist zweigeteilt: Während staatliche Krankenhäuser grundlegende Versorgung zu erschwinglichen Preisen anbieten, sind die Standards oft niedrig und die Wartezeiten lang. Private Krankenhäuser hingegen bieten internationale Standards, verlangen aber auch entsprechende Preise. Ausländer und wohlhabende Thailänder wählen meist die private Behandlung, was zu erheblichen Kosten führt.
Ein Beispiel aus der Praxis verdeutlicht die Dimension: Ein Motorradunfall mit Knochenbrüchen und inneren Verletzungen kann in einem privaten Krankenhaus in Bangkok schnell Behandlungskosten von 500.000 bis über einer Million Baht verursachen. Das entspricht 13.000 bis 26.000 Euro – ein Vielfaches der Por Ror Bor Deckung. Hinzu kommen oft langwierige Rehabilitationsmaßnahmen, die weitere Kosten verursachen.
Der Fall des unzureichend versicherten Unfallgegners
In unserem konkreten Fall war der verunfallte Motorradfahrer nur über Por Ror Bor versichert. Seine Verletzungen erforderten eine komplexe Operation am Bein, mehrere Tage Intensivbehandlung und wochenlange Rehabilitation. Die Gesamtkosten beliefen sich auf über 800.000 Baht – mehr als das 25-fache der verfügbaren Deckung.
Der deutsche Expat, der den Unfall nicht verschuldet hatte, sah sich plötzlich mit Forderungen nach Schadenersatz konfrontiert.
Die rechtlichen Fallstricke in Thailand
Das thailändische Verkehrsrecht unterscheidet sich erheblich von europäischen Standards. Eine praxisrelevante Fallgruppe unserer Tätigkeit stellt die Mandatierung durch ein Opfer eines unverschuldeten Verkehrsunfalls in Thailand bzw. durch die Versicherung oder die Angehörigen des Opfers dar. Oft werden beide Unfallparteien für teilweise schuldig erklärt, unabhängig von den tatsächlichen Umständen. Dies kann dazu führen, dass auch unschuldige Fahrer erhebliche Kosten tragen müssen.
Erschwerend kommt hinzu, dass viele Thailänder, insbesondere Motorradfahrer, überhaupt keine oder nur die Mindestversicherung besitzen. Bei schweren Unfällen mit hohen Folgekosten kann dies bedeuten, dass die finanziellen Lasten auf den besser versicherten Unfallgegner abgewälzt werden, auch wenn dieser keine Schuld trägt.
Empfehlungen für Expats und Touristen
Für Deutsche, die in Thailand leben oder häufig zu Besuch sind, ergibt sich eine klare Empfehlung: Eine umfassende private Krankenversicherung, für das Fahrzeug eine Vollkasko sowie Haftpflichtversicherung ist nicht nur ratsam, sondern praktisch unverzichtbar. Diese sollte folgende Punkte abdecken: medizinische Behandlung in privaten Krankenhäusern, Rücktransport nach Deutschland bei schweren Erkrankungen, Haftpflichtschutz bei Unfällen und Rechtsbeistand bei juristischen Problemen.
Zusätzlich zur Krankenversicherung sollten Autofahrer, wie beschrieben, eine umfassende Kfz-Versicherung abschließen, die weit über die Por Ror Bor Mindestanforderungen hinausgeht. Private Versicherungsunternehmen in Thailand bieten Policen mit Deckungssummen von mehreren Millionen Baht, die wesentlich angemessener sind.
Die Kosten der Vorsorge
Eine umfassende private Krankenversicherung für Thailand kostet je nach Alter und Gesundheitszustand zwischen 30.000 und 100.000 + Baht pro Jahr. Das entspricht einem Bruchteil dessen, was ein einziger schwerer Unfall kosten kann. Die Investition in eine gute Versicherung amortisiert sich bereits beim ersten größeren Gesundheitsproblem.
Viele Expats versuchen, bei Versicherungen zu sparen, ohne die potenziellen Konsequenzen zu durchdenken. Der Fall des deutschen Geschäftsmanns zeigt jedoch deutlich, dass die Einsparungen bei den Versicherungsbeiträgen schnell zu existenzbedrohenden Ausgaben werden können.
Die Rolle der Versicherungsberatung
Die Auswahl der richtigen Versicherung in Thailand kann komplex sein, da sich die lokalen Gegebenheiten erheblich von deutschen Standards unterscheiden. Global Insurance Broker bietet Beratung und Versicherungen in Thailand & Weltweit. Vertrauen Sie auf Experten für Versicherungen und Rechtshilfe. Professionelle Beratung kann helfen, die richtige Balance zwischen Kosten und Schutz zu finden.
Viele internationale Versicherungsgesellschaften haben Niederlassungen in Thailand und bieten spezielle Pakete für Expats an. Diese berücksichtigen die besonderen Risiken des Landes und bieten oft bessere Konditionen als reine thailändische Anbieter.
Langfristige Perspektiven
Die thailändische Regierung ist sich der Problematik der unzureichenden Versicherungsdeckung bewusst und diskutiert Reformen des Por Ror Bor Systems. Jedoch sind substanzielle Änderungen aufgrund der komplexen politischen und wirtschaftlichen Interessenlage schwer durchsetzbar. „Das Fahren eines Fahrzeugs ohne gültigen Por Ror Bor ist illegal und kann zu einer Geldstrafe von bis zu 10.000 Baht führen.“. Die Durchsetzung wird verstärkt, aber die Deckungssummen bleiben unverändert niedrig.
Experten gehen davon aus, dass sich die Situation in den nächsten Jahren nicht wesentlich verbessern wird. Dies macht private Vorsorge umso wichtiger für alle, die regelmäßig in Thailand unterwegs sind.
Präventionsmaßnahmen im Alltag
Neben der angemessenen Versicherung können praktische Vorsichtsmaßnahmen das Unfallrisiko erheblich reduzieren. Dazu gehören die Wahl sicherer Transportmittel, das Meiden von Stoßzeiten im Verkehr und die Nutzung von Schutzausrüstung wie Helmen beim Motorradfahren. Viele Unfälle in Thailand sind auf Leichtsinn oder Unkenntnis der lokalen Verkehrsbedingungen zurückzuführen.
Besonders wichtig ist es, die thailändischen Verkehrsregeln zu verstehen und zu respektieren. Was in Deutschland als normale Fahrweise gilt, kann in Thailand bereits als riskant eingestuft werden. Die defensive Fahrweise ist in einem Land mit chaotischen Verkehrsverhältnissen oft der beste Schutz.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Der Fall des deutschen Expats in Phuket illustriert auf dramatische Weise, wie schnell aus einem alltäglichen Ereignis eine existenzbedrohende Situation werden kann. Die Kombination aus unzureichender staatlicher Versicherung, hohen medizinischen Kosten und komplexen rechtlichen Strukturen schafft ein gefährliches Umfeld für alle Verkehrsteilnehmer.
Die Lehre aus diesem Fall ist eindeutig: Wer in Thailand lebt oder häufig das Land besucht, kommt um eine umfassende private Versicherung nicht herum. Die Kosten für eine gute Police sind minimal im Vergleich zu den potenziellen finanziellen und persönlichen Konsequenzen eines schweren Unfalls.
Thailand bleibt ein wunderbares Land zum Leben und Arbeiten, aber nur für diejenigen, die sich angemessen auf die Risiken vorbereiten. Die Por Ror Bor Pflichtversicherung mag gesetzlich ausreichend sein, praktisch ist sie jedoch völlig unzureichend für die Realitäten des modernen Lebens in Thailand. Private Vorsorge ist nicht nur empfehlenswert, sondern für jeden verantwortungsbewussten Residenten oder häufigen Besucher praktisch unerlässlich.
In einer Zeit, in der medizinische Behandlungen immer teurer werden und die rechtlichen Anforderungen komplexer, ist eine umfassende Versicherung die beste Investition in die eigene Sicherheit und den Seelenfrieden. Der deutsche Expat hatte Glück – seine Weitsicht bei der Versicherungswahl bewahrte ihn vor einem finanziellen Desaster. Nicht jeder ist so gut vorbereitet.
Wie sehen Sie das Thema dieses Beitrags? Haben Sie persönliche Anmerkungen, Ergänzungen oder vielleicht sogar Widerspruch? Dann nutzen Sie bitte die Kommentarfunktion unter dem Artikel. Je mehr Sichtweisen zusammenkommen, desto lebendiger wird die Diskussion. Wir freuen uns über jede sachliche Wortmeldung – kurz oder ausführlich.





Was mich interessieren würde, ob es analog der PKW auch Motorrollerversicherungen gibt die Haftpflicht/Kasko/Krankenversicherung abdecken und was die so ungefähr kosten würden?
ja gibt es. schau mal bei „roojai“ nach.
Danke! Ja, das ist gut!
Danke, habe mir das mal angeschaut. Vielleicht ist Typ 2 oder gar Typ 1 eine gute Idee. Wird eingeplant.
ich hab für meinen 160ccm Roller eine Vollkasko bei der MSIG und habe fürs erste Jahr 5600 Baht bezahlt. Wenn unfallfrei sinkt die Prämie in den Folgejahren. Entweder ist eine Unfallversicherung wie bei mir in der Krankenversicherung enthalten, oder z.B. die Bangkokbank bietet eine für ca. 6000 Baht jährlich an
Ein absolutes MUSS! Man liest es fast wöchentlich, dass ein Expat in finanziellen Schwierigkeiten ist aufgrund fehlender Versicherungen! Das Problem besteht aber auch, dass viele diese Versicherungen nicht bezahlen können! Die Visas werden illegal gekauft somit erübrigt sich auch der Nachweis nach finanzieller Absicherung, sprich monatliches Einkommen oder 800000 Deposit! Korruption lässt Grüssen! Sprichwort: Der Fisch stinkt vom Koof her!
Der Verursacher ein Thai hat eine eigene staatliche KV, die sogenannte 30 THB Versicherung. Die greift auch in diesem Fall. Die Staatlichen Krankenhäuser sind verpflichtet, alles zu unternehmen, den körperlichen Schaden zu begrenzen und machen es auch.
In einem schweren Unfall verwickelt, kommt man zuerst in ein Staatliches KH, weil die am nächsten sind. Die Notversorgung ist aus eigener Erfahrung sehr gut. Privat versichert kann man später in ein Privates KH verlegt werden. Ein Gericht sollte man in jedem Fall vermeiden. Ist man selber alleinfahrender verletzter Betroffener wird man kaum Zeugen absichernd für den Unfallhergang benennen können!!! Wichtig sind nicht nur die Versicherungen sondern auch alle anderen gültigen Papiere wie Visum, Gelbes Hausbuch, kein Alkohol, ein Polizeiprotokoll über den Unfall…etc..
2012 wurde ich in Surin von einem Reisebus frontal abgeschossen, weil er am Straßenrand einen parkenden Pkw ausgewichen ist!
Schuld war eindeutig der Busfahrer!
So, jetzt der Horror… denn die Zeugen, die einen Verkaufsstand am Straßenrand betrieben, sind von der Polizei eingeschüchtert worden, so daß am Ende, jeder seinen Schaden zelbst zahlen dürfte!
Mein Offroad war Vollkasko versichert und meine 18 Op’s im BUMRUNGRAT Hospital incl.Learjettransport von Buri Ram(400kBaht)nach BKK, wurden von meiner RKV übernommen!
Das ganze Prozedere dauerte 5 Jahre und Gesamtkosten von ca. 6 Mio. Baht!
Schmerzensgeld vom Busunternehmen?
Nothing!
Mein Anwalt in Pattaya riet mir, nicht gegen das thail. Busunternehmen zu prozzessieren, da ich ja vom Feinsten versichert sei und zwecks Einschüchterung der Zeugen durch die Polizei, schlechte Karten hätte!
Ich habe für mich beschlossen: Bevor ich auch nur 1m fahre, muss die Dashcam in Betrieb sein. Einmal hat mir die Cam schon den Allerwertesten gerettet: Beim Linksabbiegen Kollision mit einem Moped, welches auf der rechten Straßenseite fuhr. Zum Glück mit geringer Geschwindigkeit; Es gab nur Blechschäden und einen verstauchten Fuß der Mopedfahrerin.
Zeugen hatten bemerkt, dass ich eine Dashcam hatte und sagten daher aus, was sie sahen. Zu Ungunsten der Thai. Die Polizei schaute sich das Video mit Interesse an und verpasste der Dame einen 500 THB Strafzettel. Wie der Schaden am Mietwagen reguliert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Von mir wollte Keiner Geld.
Auch mit ständigen Wohnsitz in Thailand, kann man in Deutschland eine private Haftpflichtversicherung abschließen. Diese Versicherung deckt weltweit alle Risiken ab.
Leider ist deine Aussage falsch.
Eine private Rechtschutzversicherung übernimmt keine Schäden, die du im Straßenverkehr gegebenenfalls angerichtet hast.
Schließlich gibt’s dafür ja die Haftpflichtversicherung.
Einfach mal die Versicherungsbedingungen genau lesen.
Was sagt uns das: Das einzige worauf du dich in diesem Land als Farang verlassen kannst ist das du beschissen wirst wo es nur geht.
die Erhöhung der Versicherungsprämie um 100, 200 oder 300 Baht bei der Pflichtversicherung wäre schon ein Kompromiss um auf signifikante Verbesserung der Deckungssummen zu kommen! Wer die sich nicht leisten kann, soll auch kein Motorrad fahren, denn dann sind andere Kosten, wie Inspektion usw. auch zu teuer!
Ähnliches ist mir passiert: ich musste an einem Zebrastreifen halten. Ein Mopedfahrer fuhr ungebremst hinten gegen meinen Leihwagen. Er ohne Papiere, keinen Helm, nicht versichert, auch nicht sein Moped. Ich Vollkasko, also das volle Programm. Zum Glück gab mir die Polizei ein Video, welches von einer Dachkamera alles detilliert aufzeichnete. Der Mopedfahrer gab bei der Polizei auch seine alleinige Schuld zuz. Waren eh nur Lackkratzer an der Kunststoffstossstange, egal.
Nun der Hammer: angemietet bei ENTERPRISE am Flughafen BKK. Vollkasko zusatzversichert.
Meine Kaution über 5000 Baht habe ich heute noch nicht bekommen. ENTERPRISE reagiert einfach nicht.
Das Ganze war über BOOKING.COM gebucht. Die wollen wiederholt Rechnungen welche überhaupt nicht existieren. Habe alle Dokumente welche mir zur Verfügung stehen bereits 2x an BOOKING.COM gesendet.
Entweder kapieren die es nicht oder es ist ihnen egal.
Hat jemand einen Tip für mich ?
Vielen Dank !