Grenzkrise: Thailand und Kambodscha stehen sich bei Ban Nong Chan gegenüber
Schilder mit Haftstrafen-Drohung lösen massive Spannungen aus
Die Lage an der thailändisch-kambodschanischen Grenze bei Ban Nong Chan in der Provinz Sa Kaeo ist eskaliert. Thailändische Behörden haben mehrsprachige Warnschilder aufgestellt, die kambodschanische Dorfbewohner auffordern, das von Thailand beanspruchte Gebiet zu verlassen. Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Eine Gruppe kambodschanischer Dorfbewohner sammelte sich unmittelbar an der Grenze – einige bewaffnet mit Stöcken und Gegenständen.
Die Schilder in Thai, Englisch und Khmer drohen eindringenden Siedlern drastische Strafen an: Bis zu fünf Jahre Haft für Landbesetzung, bei größeren Flächen (über 25 Rai oder 10 Acre) sogar 2-15 Jahre Haft plus Geldstrafen von 10.000-100.000 Baht.
Militärische Verstärkung und maximale Zurückhaltung
Thailändische Sicherheitskräfte haben ihre Präsenz mit zusätzlichen Militäreinheiten und Grenzpolizei verstärkt. Eine Quelle der Provinzverwaltung Sa Kaeo betonte jedoch, den Beamten sei maximale Zurückhaltung befohlen worden. Man wolle um jeden Preis vermeiden, dass sich die Situation zu einem internationalen Konflikt ausweitet.
Oberstleutnant Surawit Daengchan, Sprecher der Ersten Armeeregion, bestätigte, die Situation sei unter Kontrolle. „Thailand hat mit kambodschanischen Beamten koordiniert, damit sie ihre eigenen Leute managen. Sollte die Landbesetzung jedoch weitergehen, wird das thailändische Gesetz voll durchgesetzt.“

Historischer Konflikt:
Flüchtlingslager aus den 1970er Jahren
Hintergrund des Konflikts ist ein historisches Erbe: Thailand besteht darauf, dass das umstrittene Land in den 1970er Jahren als Flüchtlingslager für kambodschanische Kriegsflüchtlinge angelegt wurde. Die Nachkommen dieser Flüchtlinge besetzen das Gebiet bis heute – aus thailändischer Sicht illegal.
Die aktuelle Krise begann, als thailändische Soldaten das Gebiet mit Stacheldraht sicherten. Kambodschanische Siedler reagierten mit lauten Protesten, was zur jetzigen Pattsituation führte. Beobachter befürchten, dass kleinere Zwischenfälle die Lage schnell eskalieren lassen könnten.
Diplomatische Lösungsversuche laufen
Während an der Grenze Soldaten beider Länder sich gegenüberstehen, laufen auf diplomatischer Ebene Vermittlungsversuche. Vom 7.-10. September ist ein Treffen des Gemeinsamen Grenzausschusses in der kambodschanischen Provinz Koh Kong geplant.
Die thailändische Regierung betont unterdessen, dass innenpolitische Veränderungen – wie eine mögliche Auflösung des Parlaments – keine Auswirkungen auf die Grenzsicherheit haben werden. Das Verteidigungsministerium habe volle Autorität, die Situation zu managen.




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Wie im Mittelalter…
Über 50 Jahre ok und jetzt?
Weitere Gedanken frei!!!!!!
Erinnert an den „Ortstafelstreit“ , der vor Jahren im österreichischen Kärnten stattgefunden hat……